Archiv für den Monat Januar, 2011

Niesen erwacht

Montag, 31. Januar 2011

Heute Morgen zwischen 7.20 und 7.55 Uhr, Blickrichtung Bern:

Quelle: http://www.niview.ch/webcam/niview5/index.php

Alle Niesenwebcams haben grosse Archive, nicht nur tageweise: http://www.niview.ch/weathercam/

Farinet, verallgemeinert

Sonntag, 30. Januar 2011

In Holland können die Finanzstarken jetzt ihre Kreditkarten mit einem frei gewählten Bild unterlegen, das ihr Geld solcherart personalisiert. Ab sofort gibt es mindestens eine Bankkarte, die mit einem meiner Bilder aus dem Wallis, nicht ohne abgeluchstem Benutzungsrecht, versehen ist. Was für eine Phantasie für den letzten Bettler der Schweiz, dass die freien Menschen, die sich um Bildrechte foutieren, ihre Zahlungsmittel wie die alten Falschmünzer benutzen, materiell grundiert – und auf diese Weise in ihrem Wert abgesichert – mit den Produkten eines der ausgeplündertsten Bürgers des obszönen Bankenlandes.

Geist

Samstag, 29. Januar 2011

Geist ist kein Ausdruck, den man unbedacht im Alltag benutzen möchte, und selbst in der Umgebung der Geschichte der Philosophie ist er ein problematischer Begriff. Trotzdem hat man in einem Video, das winziger Bestandteil eines grösseren Films geworden ist, der einen gewöhnlichen Welttag abbilden soll, den Eindruck, für einen Moment nichts als den Geist vor Augen zu haben:

Unbekannte Kopfbewegung

Samstag, 29. Januar 2011

Gestern Morgen machte ich beim Aufstehen, noch unter der Decke liegend, eine unbedachte Bewegung, so dass mit einem leichten Knacken im Hals sich ein Schmerz einstellte, nicht unähnlich einer Nacken- oder Halsstarre: geradeausgeschaut kein Schmerz, ebensowenig einer nach rechts geschaut, aber den Kopf nach links drehen ging nicht mehr. Im Tagesablauf stellten sich keine weiteren Probleme ein, und so machte ich mit Hals und Kopf Trainings, wie sie einem spontan einfallen mögen. Erst nachts unter der Bettdecke meldete sich wieder ein starker Schmerz in der linken Halshälfte, wenn ich mich auf die rechte Seite legen wollte. Uff, da wird es nicht viel Schlaf geben, denke ich mir – und schlafe sechs Stunden lang ohne Unterbruch. Das Gefühl am Morgen ist wunderbar, die Halsstarre überwunden. Doch dann beim Rasieren mit einem Apparat dasselbe Problem wie gestern: es gelingt nicht, die rechte untere Hälfte sauber zu rasieren, weil dafür eine spezifische Kopf- und Halsbewegung nötig ist, die bei dieser Starre, auch wenn sie überwunden scheint, nicht möglich ist. Diese Kopfbewegung dünkt mich beachtenswert, die den ganzen gewöhnlichen Tag nie getätigt wird ausser beim unscheinbaren Vorgang einer Rasur. Männer haben Frauen in der Beweglichkeit etwas voraus, wenn sie nicht gerade wegen einer Auseinandersetzung mit der Bettdecke vorübergehend flachgelegt sind.

Möglicherweise macht eine Frau die Bewegung des Kopfes, die fast jeder Mann fast jeden Tag macht, nicht ein einziges Mal im Leben.

Schreiben oder nicht

Freitag, 28. Januar 2011

Wer selten über Musik schreibt, macht es dann, wenn sie selbst oder ein Moment in ihr besonders gut und eben erwähnenswert erscheint. Schreibt man eine Zeitlang möglichst regelmässig, entstehen auch bei guter Musik Schreibdilemmata, deren allgemeinste Form darin besteht, das Schreiben zu unterlassen und die Musik zu ignorieren oder mindestens über einen Moment des Erlebten auch dann negativ zu schreiben, wenn man es gar nicht will, die Redlichkeit es aber verlangt und sodann die ganze Musik in ein schiefes Licht gerät, völlig unbeabsichtigt, aber durch keine Versicherungen mehr korrigierbar. Die Korrektur müsste gesellschaftlich geschehen, indem andere über dasselbe Ereignis schreiben und in ihrer eigenen Redlichkeit – das würde das erste Schreiben vom Dilemma befreien, und es würde die objektiv realisierte Musik aus dem unverdienten Ghettoleben herausführen. Trotz Computer und Internet in jedem Haus und trotz Gratismöglichkeiten für Blogs geschieht das immer noch nicht.

1) Gestern Abend auf France Musique, Concert donné le 6 novembre 2010 à Besançon: Michaël Jarrell, a) Eco III pour voix et harpe, b) Aus Bebung pour clarinette et violoncelle, c) Assonance VII pour percussions mit dem Ensemble Accroche-Note: Françoise Kubler, Soprano – Armand Angster, Clarinette – Christophe Beau, Violoncelle – Philippe Cornus, Percussions – musicienne invitée : Hélène Breschand, Harpe.

Die Ästhetik dieser Musik zielt darauf, dem Molaren und Identischen einen Dreh zu versetzen und die Ränder ausfransen zu lassen, nicht ohne im Innern die Linien feingliedrig zu entfalten, in vielartig gefalteten Netzen, ganz nah der Idee der Rhizome. In der Aufführung wird sie unterstützt durch die Praxis der Improvisation, in der quasi ein Prä- und diverse Interludien die komponierten Stücke umgarnen. In der Feinheit solcherart aufgedröselter Struktur ist es mitunter schwierig zu entscheiden, ob man einer improvisierten oder komponierten Passage folgt. Das Verständnis moderner Musik, dass man in ihr hofft, auf das Neue hofft, wird dadurch unterlaufen, dass sie jede Richtungsangabe verweigert ausser derjenigen aufs Individuum in der Improvisation, das dann auch, und das erscheint mir immer mehr als das Negative der Improvisation überhaupt, aufdringlich wirken kann.

Nach diesem Konzert erfolgte auf France Musique ein überlanger Ausschnitt aus einer CD mit drei Klarinetten, der in einer Jazzabteilung gut aufgehoben wäre, mich hier aber wegen musikalischer Dürftigkeit zur Verzweiflung und hinein in eine immer grössere Müdigkeit trieb, so dass fürs zweite Konzert die Aufnahmefähigkeit Schaden genommen hat und ich es in der Mitte abbrechen musste, unverzeihlicherweise:

2) Fritz Hauser, percussions, Concert donné le 2 octobre 2010 à Radio France

Vor fünfunddreissig Jahren öffnete Pierre Favre in Solokonzerten auch in Luzern nicht wenigen die Ohren – sein Schlagzeug war nicht die Küche eines Trommlers, sondern das vielfältige und farbige Orchester eines modernen Komponisten. Die Vorstellung, dass Musikinstrumente neutrale Werkzeuge mit eingeschränkten, bestimmten Funktionen seien, hat er einem tüchtig ausgetrieben. Das ist auch bei Fritz Hauser so. Allerdings geht er über die Erfahrungen Favres hinaus, indem er durch Anheftung an andere Bereiche wie Hörspiel, Architektur und Video, die eine thematische Gebundenheit aufweisen, der Musik Schranken auferlegt: die Erweiterung der Idee des musikalischen Instruments muss sich auch dann bewähren, wenn eine konkrete Auswahl, die sich an etwas Aussermusikalischem ausrichtet, nicht überschritten werden darf. Trotzdem bleibt die Improvisation dominant. Und wiederum ist sie es, die Schwierigkeiten macht: trotz äusserster Musikalität und Intensität erscheint die Musik wie eine Tapete, ein Ambiente, in dem man auch anderes machen kann als nur zuhören.

Darauf ein peinlich langer Traum, mit sehr vielen Personen, die alle sprechen und mir Tipps geben wollen, auch wenn ich die Leute nicht kenne. Ich bin zuhause (1), in einem unbestimmten Alter, mit einem Kinderwagen, so alt und hässlich, wie ich vor über fünfzig Jahren in einem kutschiert worden war. Ich muss unbedingt in die Stadt (2) und dort etwas holen gehen für das, was im Kinderwagen ist. Ich wohne nicht zuhause, sondern östlich davon in der Nähe (3) oder weiter weg (4), wohin ich nachher mit dem Bus fahren will (dorthin gibt es keine Busse). Das Problem besteht darin, dass Samstag ist, da die Busse seltener fahren, die Geschäfte aber früher schliessen. Nun geht ein grosses Keifen in der Meute los, wie das zu bewerkstelligen wäre, weil zusätzlich nicht klar ist, wo ich das Produkt kaufen muss. Sehr lange Zeit dreht sich alles um dieses Produkt – bis meinem leerlaufenden Traumhirn doch noch klar wird, dass es sich um etwas Einfaches handelt, das in jedem Geschäft gekauft werden kann, und keineswegs ausschliesslich in der Stadt. – Rot ist in den Bildern der Bereich des letzten Traumes vom 21. Januar.

http://www.swiss-host.ch/cms15/index.php/swiss-host-webcam

Wang Xilin

Donnerstag, 27. Januar 2011

Gestern Abend auf DRS2: Porträt über Wang Xilin. Ich weiss nicht, mit welchen Ohren ich diese Sendung höre, völkerkundlerisch-angeregt, kulturell interessiert, politisch und soziologisch unter Nachholbedarf neugierig – oder doch musikalisch: Wang Xilin (1936) macht sehr schlechte Musik, für unsere geschichtsphilosophischen Ohren, für uns, hätte Hegel gesagt. Wer denkt, solche Komponisten müssten bestraft werden, denkt nicht, denn Wang Xilin wurde während der ganzen langen chinesischen Kulturrevolution dafür bestraft, wie es eine euroamerikanische Stupidokratie nicht schlimmer machen könnte (1964-1978).

In der Mitte der einstündigen Sendung die Ansage: „… Jetzt klingt seine Musik so: …“

… … …

Solche Sendungen braucht es … für China!

Und solche zähe Komponisten braucht es … für die Welt!

DRS 2 ist Meister darin, Musik nicht zu senden. Wer kein Mensch wäre, hätte um 22.30 Uhr noch ein Konzert aus Basel mit zwei Werken von Wang Xilin (und einem von Fritz Hauser) hören können, gespielt von der Basel Sinfonietta mit der chinesischen Pianistin Sa Chen unter Francesc Prat.

Nicht Folklore, sondern Existenz

Mittwoch, 26. Januar 2011

Gestern Abend auf France Musique aus der Kongresshalle von Saarbrücken vom 19. November 2010 Peter Jablonski, Piano, Orchestre Philharmonique allemand de la Radio de Saarbrück, Christian Arming, Direction.

Sandor Veress: Threnos – In memoriam Béla Bartók (1945). Ich habe noch nie ein grosses Orchesterstück vom „Wahlberner“ Veress aus dieser frühen Zeit gehört, und so gut gespielt! Obwohl das Werk auf den Tod des Lehrers Bartók hin komponiert wurde, fällt mir seine subjektive Sicherheit auf, das kompositorische Selbstvertrauen, in dem es geschaffen wurde. Die Isoliertheit der späteren Lebens-, Lehr- und Schaffenszeit führte Veress’s Musik nicht zu einer weniger vorwärtstreibender, weniger avancierten Ästhetik, aber in eine Haltung hinein, in der sich das Bedürfnis nach Absicherung teilweise stark und ungeschützt nach aussen hin zeigte, als ob nicht nur das Vertrauen in die gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern auch das in die Menschen, denen einer begegnet und schliesslich das in sich selbst verloren ging.

Béla Bartók: Concerto N°3 (1945). Ich weiss nicht, ob ich dieses Stück schon einmal gehört hatte, jedenfalls nicht bewusst. Es erstaunt mich, wie schlecht es mir erscheint. Der Schöpfer zeigt nicht, was er alles an Musik auf dem Lande gesammelt hat und zu was für neuer er sie verarbeitet: es zeigt sich das Individuum in einer irrationalen Gesellschaft, das deren brutalen Direktiven nicht mehr zu folgen vermag und nun mit einem Ensemble von Plastiksäcken durch die Strassen schlurft. Da ist nichts mehr vom Komponisten, der auf der Bahn der komplizierten ungarischen und rumänischen Musik der Landbevölkerung vorwärts drängt, aber alles von einem, der vor dem Tod schon das Vertrauen ins Leben verloren hat. Der Kontrast zwischen diesem Stück und dem zuvor gehörten des Schülers, das im selben Jahr entstand, besteht nicht in der Qualität, sondern in der Art, wie sich das Selbstvertrauen zeigt, im Trauernden frisch, im starken Lehrer schon ausgelöscht, durch die Gesellschaft vernichtet.

Zoltan Kodály: Háry János, Suite Op.15 (1927). Ich hatte während des ganzen Stückes an des vorangegangene von Bartók gedacht – das Eigene hier hat sich nicht breitmachen können gegen das schittere Persönliche vorher, das einen betrübt. Veress hatte 1925-1930 auch bei Kodály studiert und wurde 1943 (bis 1948/49) sein Nachfolger als Kompositionslehrer in Budapest.

Béla Bartók: Le Mandarin merveilleux Op.19 (1918-1925/26). Dieses Werk gilt gemeinhin als Bindeglied zwischen Bartók und Strawinsky, weil es sich „mit der Expressivität“ von dessen Sacre du Printemps vergleichen liesse. Ich glaube nicht mehr daran, weil die einheitliche Folklore in Russland mit der äusserst vielfältigen in Ungarn und Rumänien stark kontrastiert. Strawinsky entnimmt die Volksmusik seinem Lehrer Rimsky-Korsakow, dampft sie ein und richtet sie direkt gegen das Wohlgefällige der Tradition, in einem genialen, indes nur individuell-rebellischen Akt der Auflehnung, den er unter dem nicht weniger eigensinnigen und individuellen Konformitätszwang zeitlebens verraten wird. Das Geniale finde ich in Bartóks Mandarin entschieden abgebremst, die Vermittlung zwischen den komplexen Momenten aus der Volksmusik mit einer progressiven Ästhetik um so stabiler. Als Einzelwerk gefällt mir der Sacre viel besser – als Stück eines schaffenden Komponisten auf seinem Höhepunkt ist der Mandarin redlicher.

Leroux, Bedrossian

Sonntag, 23. Januar 2011

Auf Espace 2 Musik von zwei Komponisten, deren Namen ich noch nicht begegnet bin, Philippe Leroux und Franck Bedrossian, in einem Konzert vom 9. November 2010.

Philippe Leroux, De la vitesse, pour 6 percussions

Franck Bedrossian, Epigram. 5 Poèmes d’Emily Dickinson, pour voix et ensemble instrumental

Philippe Leroux, Phonie douce, pour hautbois, saxophone alto et violoncelle

Philippe Leroux, Voi(Rex), pour voix, flûte, clarinette, violon, violoncelle, piano, percussion et dispositif électronique

Alle vier Stücke haben grossartige Passagen, aber auch kleinere Hänger oder Stolperstrecken, als ob die Vermittlung zwischen der vorausgesetzten Ästhetik, der kompositorischen Idee und den eingesetzten vielfältigen Mitteln, die auch schon mal an Basteleien erinnern, zu Fall kommen wollte.

Berner Politik

Sonntag, 23. Januar 2011

Zu lesen, jetzt & ohne Verzug:
http://www.daumenschraube.ch/2011/01/21/wahlen/

Penderecki

Freitag, 21. Januar 2011

Radio France Musique, Krzysztof Penderecki, Polnisches Requiem (1980, 1984), Izabella Klosinska Soprano, Agnieszka Rehlis Alto, Rafal Bartminski Ténor, Piotr Nowacki Basse, Choeur et Orchestre de la Radio le Leipzig, Krzysztof Penderecki Direction. Concert donné le 15 janvier 2011 au Gewandhaus de Leipzig dans le cadre des Echanges franco-allemands.

Sprach man in den 1970er Jahren in einer Gruppe über Neue Musik, gab es immer einen, der Ja-Ja hineinrief, Penderecki! Dieser Name hatte noch jedesmal den Communication Breakdown zu verantworten, weil er jedem geläufig war und genau das verkörperte, worüber man nicht sprechen wollte: nicht über Musik, die auf Effekte schielte, ohne sie musikalisch zu begründen, die Sounds herstellte, die jedes Kinderherz bei einem Kasperlitheater erfreut hätten und alle Gehalte auf Texte bezog, die den Weihen der Kirche genügten, zumindest sprachlich, und wo sie moderne herbeizog, diese durch Übersetzung ins Lateinische absicherte. Glücklicherweise begegnete ich Pendereckis Musik im wirklichen Musikleben und in ernsthaften Diskussionen dann kaum mehr, bei Adorno erscheint ihr Name nirgends und die wenigen Zeitungsberichte und Radiosendungen dünken mich im Gedächtnis kaum je ohne Anmeldung von Vorbehalten. Die Aussage, seine Musik und er als ihr Schöpfer hätten andauernden Erfolg zu geniessen, konnte ich nie recht nachvollziehen – gequält hat mich Pendereckis Musik und Kirchenwahn seit 35 Jahren kaum je wieder.

Eine quasi aleatorische Bezeichnung, die das Verständnis über diesen Komponisten um nichts weniger gut erfasst, findet sich auf dem sprachenspezialisierten Server von worldlingo.com, wo Penderecki als Poliermittel erscheint:

Sage keiner, das sei hahnebüchenerweise und böswillig an den Haaren herbeigezogen: einer, dessen Fanclubmitglieder gegen einen solchen Fauxpas nichts unternehmen, scheint mir objektiv nicht viel Wertschätzung weder zu geniessen noch zu verdienen.

Das Schreiben übers Stück selbst würde nur zu Hochmut führen: quietschfidele RequietistInnen produzieren serien- und haufenweise Vorder- und Nachsätze, wie sie Adorno nicht mehr hätten erschrecken müssen. – Aber der Stimme der Moderatorin von France Musique könnte ich tage- und nächtelang zuhören.

Zusatz am anderen frühen Morgen: Ich konnte wegen schlechten Gewissens nur mit Mühe einschlafen, der Bauch rumorte, als müsste ich DRS 2 hören. Üble Musik lässt sich wie die anderen üblen Sachen nur schwer los werden.

Luzern als Venedig im Flug

Freitag, 21. Januar 2011

Ich mache mich von Emmen aus auf den Weg nach Luzern. In der Gegend Reusszopf-Fluehmühle verändert sich die Landschaft, sie erscheint mir neu und wie westlich von Champéry im Champ de Barme, allerdings anders als in Wirklichkeit, weniger tief und extrem interessant: die Strasse und alle Bauten sind nirgends, alles eine weite Schlucht quasi auf einem versteinerten Wald aufsitzend, in dem sich eine Spur auftut, etwa einen Meter tief, in die festen Baumwipfel eingelassen, wie auf einem verasteten Waldboden. Links die Reuss, die entgegenfliesst. Ich spurte und geniesse die Landschaft. Es erscheinen die Wohnhäuser links, in der Mitte und rechts – morgen bin ich auf der orografisch rechten Seite eingeladen, aber das kommt mir im Traum nicht in den Sinn. Ich bin auf einer Art Insel, links und rechts die Reuss, verschiedene Quartiere. Ein grosser Häuserblock mit Innenhof erscheint, und ich freue mich, diesen aus der Nähe zu sehen und nicht nur von oben via Google – aber das ist Lüge, selbstverständlich habe ich kein solches Quartier bei Google angeschaut (vor dem Einschlafen oder schon im Schlaf dachte ich an Nietzsches Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinn). Nun sind nicht nur die Häuser auf einer Insel in der Reuss, sondern alle mit Wasser umspült, ja zumeist und späterhin alle unterspült. Schon der erste Schritt auf die Insel (die nördlich des Zentrums liegt, nicht am See beim KKL, beim wirklichen Ort Inseli) war kein Sprung, sondern ein kurzer Flug. Jetzt ist meine ganze Bewegung ein regelrechtes Fliegen, den Hausmauern entlang auf- und abwärts. Obwohl niemand zu sehen ist, erscheinen die Häuser normal bewohnt, eher arm als reich, wie ein belebtes Venedig, wenn auch das Flusswasser tief ist und stark fliesst. Ein Haus schaue ich mir genauer an: Der Gartensitzplatz enthält ein oder zwei Steintische mit Steinbänken, alles ein Meter tief unter Wasser, wie es aber beruhigend scheint saisonbedingt, für die Örtlichkeiten also normal. Möchte ich da wohnen? Weiterschauen! Ich finde ein Treppenhaus (ich will ja nicht in eine bewohnte Wohnung eindringen), etwa im ersten Stock, gehe oder fliege hinein, bewege mich aufwärts, auf den steinigen Treppenstufen und doch immer noch fliegend, schaue mich um, gehe in keine Wohnung, sondern wieder abwärts – und finde zuunterst nun keine Türe. Fenster gibt es in diesem Treppenhaus nach wie vor, doch erscheinen sie mir plötzlich zu klein, um hinaus zu geraten, und in der Tat werden sie auch spürbar immer kleiner. Das Ganze ist eine Art Vogelkäfig aus Ton oder ein etwas gross geratenes orientalisches Lichtgefäss. Einen Weg hinaus gibt es von da nicht mehr, ich habe aber überhaupt keine Angstgefühle und wache – besser – auf.

Physik & Musik, geschichtsphilosophisch

Mittwoch, 19. Januar 2011

Es dünkt mich immer mehr, die Realitätsgehalte der Fakultäten der Geistes- und der Naturwissenschaften würden einem Abtausch unterstehen, in dem die Physik peu à peu sich von der Realität entfernt und das, was noch vor kurzer Zeit dem Verdacht des realitätsabgekoppelten Ästhetizismus ausgesetzt war, an Realitätsbezug gewinnen würde. Die PhysikerInnen bewegen sich auf das hinzu, was Marx der Philosophie vorwarf, die blosse Interpretation der Welt, dieweil die gescholtenen MusikerInnen kompositorische Netze auswerfen, die nicht nur die Welt neu kartieren, sondern dem Publikum das zur Verfügung stellen, was es benötigt, um in ihr sich freier zu entfalten. Die Physik übergibt sich einem vorläufig unbekannten Sog, der sich von der Welt als Gesellschaft zu entfernen scheint, und überlässt die harte Arbeit des gesellschaftlichen Eingreifens denjenigen Troupeaus, die vormals und in längst verflossenen Zeiten die Luxusbauten der Eliten zu verschönern hatten. Keineswegs ist aber ihr Widersacher die Physik, sondern das Andere der Musik, die Kulturindustrie, unter derem Mist sie kaum mehr Luft zur Selbsterhaltung findet.

Frank Pasemann

Mittwoch, 19. Januar 2011

Vor neunzehn Jahren hauste ich in einem Flachlandstall, wo es zwar zum DRS2hören gewesen wäre, einige Bekanntschaften aber doch auch nicht von Pappe schienen. Was aus den kryptischen Formelfortsätzen Frank Pasemanns wurde, die ich zwischenzeitlich ein paarmal in Publikationen anstarrte, kann man jetzt in einem Video bewundern, in Kooperation mit anderen zu etwas Handfestem, Materiellen vergegenständlicht. Die Gespräche mit dem mathematischen Physiker fanden auf einer exponierten Plattform statt, auf der es mir nie geheur war, Luhmanns Systemtheorie. Mich dünkt, ein kleiner Fehler heute sei auf seine alte philosophische Beschränkung zurückzuführen: wird in den konzeptuellen neuronalen Netzen ernsthaft die Links-Rechts-Symmetrie favorisiert, schränkt man auf stossende, aber unnötige Weise die Möglichkeit von Individuen ein, die ganz gerne ein paar Runden drehn. Die Symmetrie müsste sich ergeben, meinetwegen emergenterweise.

Frank Pasemann und Manfred Hild – Myon: Ein humanoider Roboter für die Wissenschaft from Wissenschaftskolleg zu Berlin on Vimeo.

(Unter der Lindwurmau Siebensieben kämpften wir gegen Babsy Drachenzahns Pepetrompete, er mit Erfolg dank Laury Andersons Scientific Works (oder wie der Mist hiess), ich gänzlich ohne akkustischen, bewaffnet nur mit Gruselbildern von Babsys Intimfeind Teddy:

)

Bankrott

Montag, 17. Januar 2011

DRS 2 ist bekanntlich kein Radiosender, der sich für die gute Kunstmusik gross ins Zeug legen würde; ein Sendegefäss, reserviert für Musik nach 1900, gibt es seit einer Ewigkeit keines mehr. Das ist zwar übel, aber so lange keine Katastrophe, als man auf andere Sender ausweichen kann. Heute wurde über einen Abgrund hinausgetreten, und es dünkt mich, das könne einer nicht mehr für sich zurückbehalten. In DRS2aktuell, einer „Ergänzung … zu den täglichen Hintergrundsendungen Kontext und Reflexe“, reportierte einer in höchsten Tönen die Schweizer Tournee von Pepe Lienhard. Nun ist’s rausgewürgt, vom ventriculo via gulam, gutturem et frenum den Radiobäbis vor die Latschen, und ich bin’s los. Wahrscheinlich war der Beitrag als Witz gedacht, in der Kindskopfhaltung: „Ha, wir haben keine Angst vor Miserabilitäten!“ Man wünscht dem Sender ein gutes neues Ende.

Messiaen & Schostakowitsch mit Metzbacher

Sonntag, 16. Januar 2011

Ö 1, direkt live: ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Dirigent: Ingo Metzmacher; Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien; Sergei Leiferkus, Bass; Jean-Efflam Bavouzet, Klavier; Valerie Hartmann-Claverie, Ondes Martenot; Johann Krasser, Vibrafon.

Olivier Messiaen: Trois petites liturgies de la présence divine

Dmitrij Schostakowitsch: Symphonie Nr. 13, op. 113, „Babij Jar“

Ingo Metzmacher hatte einmal verdienstvoll den Prometeo von Nono aufgeführt, und ich selbst höre Messiaen seit über dreissig Jahren oft und nicht selten äusserst gerne, aber so unwohl habe ich mich bei einem Messiaenstück noch nie gefühlt. Das Stück erscheint mir blöd und die Aufführung fahrig, ein Laienstück nicht der Katholen, sondern kunstfreudiger Pfingstler. Das Publikum applaudiert tosend.

Die erste Begegnung mit Schostakowitsch hatte erst spät begonnen, mit den Sendungen aller Symphonien auf DRS 2 Mitte der 1980er Jahre. Ein musikalisches Interesse hat sich daraufhin nie breitgemacht, obwohl ich alle Gelegenheiten nutzte, diesen Komponisten ernsthaft kennenzulernen. Insbesondere dann, wenn die Moderation von einem witzigen Stück gesprochen hat, das sogar Jazz mit einbezieht, rümpfte sich die Nase, meine. In dieser diffusen Abwehrhaltung braucht es nicht zu wundern, dass das jetzige Stück, das ich in Wirklichkeit schon mehrmals gehört hatte, sehr gut ankommt. Im übrigen erscheint es mir als Fortsetzung von Prokofievs Ivan der Schreckliche, das ich neben dem Sacre als das beste Stück russischer neuer Musik empfinde, seinerseits die innere Nachfolge von Mussorgskys Boris Godunov. Anders als beim Messiaenstück finde ich hier die Aufführung und die Interpretation stimmig.

Die progressive Kunstmusik des zwanzigsten Jahrhunderts zeichnet sich dadurch aus, dass sie versucht, sich gegen die Ideologien und die Metaphysik abzusetzen. Kann ein Konzert faszinieren, das zwei Werke aus dieser Zeit einander gegenüberstellt, die je für sich einen Glauben kundtun, der dem anderen widerspricht? Als Idee würde ich sagen wollen: Nein. Hier aber hat die Idee gezündet, wie in Tagen, wo man zu viel Süsses isst, am Abend aber gerne eine Kleinigkeit Salziges zu sich nimmt. Das Salz Schostakowitsch’s hat mir gut gemundet. Nach dem Messiaen hat mir seine dreizehnte Symphonie gefallen wie kaum je ein Werk von ihm. Ob dieses Stück besser musiziert wurde als das erste, kann ich allerdings nicht sagen – mich dünkt es einfach objektiv besser, zusätzlich hier an richtiger Stelle aufgeführt.

Saint-Saëns und Strauss an der Hörperipherie

Sonntag, 16. Januar 2011

Gestern direkt live Samson et Dalila von Camille Saint-Saëns aus Nürnberg auf Bayern 4. Schwierig nur schon, die Sprache zu erkennen, Französisch, geschweige denn, im Gesungenen Bedeutungen auszumachen, denen man hätte folgen können. Das wurde zunehmend gleichgültig, weil die Tonsprache und Gattungsästhetik von der Beschaffenheit sind, die ich seit je als den Tod der Musik empfinde. Es liegt an der Musik selbst, nicht an der Darstellung und der Atmosphäre des Opernhauses, dass sie in die Mottenkiste der Geschichte verstaut gehört. Nach knapp einer Stunde in Abwehrhaltung Umschalten auf Espace 2 zu Elektra von Richard Strauss, live aus Genf vom November 2010, dir. Stefan Soltesz Genève Orchestre de la Suisse Romande, nicht weil es mich interessiert hätte – mit Strauss bin ich im Reinen und habe aufgehört, ihn zu verfolgen – sondern weil ich nach sechs Stunden durchgehendem Fernsehsound nachmittags aus der unteren Nachbarwohnung keine solchen weiteren Töne mehr ertragen hätte (in Wirklichkeit war exakt zu diesem Zeitpunkt nichts zu hören, aber diese Narretei der Gewaltabwehr über den Rand hinaus ist fester Bestandteil des Wohnscheisses in Leibesnähe von Fernsehdebilen mit blosser rostiger Restverdrahtungen zwischen den Ohren). Obwohl mich das Hören nur entspannen und ablenken sollte und mir Strauss als feste Null gilt, der ich keine weitere Beachtung mehr schenken will, hat mich dieses Operngeschehen ziemlich in Beschlag genommen. Dank Wikipedia war ich schnell im Bild, und das Deutsch aus Genf war gut verständlich. Erst noch auf dem Nachmittagspaziergang, völlig abgelöst von diesem Zusammenhang, überlegte ich mir, was zu den Gründen gehört, die mich Strauss unerträglich erscheinen lassen, dass er sein überbordendes Talent missbraucht und in Wendungen verschleudert, die soviel Gehalt haben, wie eine Werbesprache erwarten lässt. Insbesondere bin ich allergisch auf musikalische Phrasen, die aus dem Heldenleben und dem Eulenspiegel stammen und die ich überall in seinem Werk wittere – und zur guten Überraschung hier nicht bestätigt finde. Dass aus dieser kontrolliert-explosiven Ästhetik, die mich weit progressiver dünkt als die dann des frühen Hindemith und mit Schönberg gut vergleichbar, erscheint mir als Rätsel, das vielleicht doch nicht als unlösbar zu den Akten abgelegt werden darf. Aber vielleicht hat man in Genf einfach besonders gut gesungen & gespielt, und in Tat & Wahrheit steht auch weiterhin nichts Besonderes dahinter. Man muss seinen Vorurteilen auch Glauben schenken können, wenn man sich von ihnen nicht unterkriegen lassen will.

Fernpsychiatrie in naher Zukunft

Dienstag, 11. Januar 2011

Die Kulturindustrie hat die Menschheit so stark im Griff, dass es keine Schwierigkeiten macht, sich einen Typus der psychatrischen Diagnostik auszumalen, der mit ihrer Blödheit rechnet. Alles was der Patient zu machen hat, wenn er aus den Fugen gerät, ist eine Zusammenstellung derjenigen Fernsehsendungen, die er liket. Der Spezialist, dessen Ausbildung hauptsächlich darin besteht, Fernsehsendungen reflexiv zu betrachten, ohne verrückt zu werden, stellt diejenigen Momente zusammen, die in den am meisten geliketen Filmen die Realitätsverkennung strukturieren und übersetzt sie in die diagnostische Sprache der Psychiatrie. Er wird dem Patienten Filme empfehlen, in denen die erlittenen & eingebrannten Stereotypien durch andere ersetzt werden. Die Welt soll so entspannter und ausgeglichener werden. Ika ika bäh bäh.

Scharfes Publikum

Dienstag, 11. Januar 2011

Ich probte nach dem Duschen den üblichen Tigersprung durch die Wohnung längsseits, eine halbe Stunde auf den Zehenspitzen, mal hochgestreckt, dann in der Hocke, und immer auf beide Seiten abdrehend, als ich auf dem Sims das Amselweibchen entdeckte, mit dem ich morgens lange durch die Scheibe hindurch Spässchen machte (das Spiel in der Nelkenstrasse, wo eine an der Wand steht, zu ihr gedreht und die Hände vor den Augen, dieweil die Meute in ihrem Rücken von einer bestimmten Linie aus versuchen muss, mit Schritten sich ihr zu nähern, ohne in der Bewegung entdeckt zu werden, wenn die andere sich plötzlich offenen Auges umdreht und die Erwischten zurückschickt). Jetzt schaute sie mich entgeistert an und wackelte mit dem Kopf: „Die spinnen in der Oper…“


Nach Tötung eines Tigers den Berg hinauf.


Des Tigers Höhle zu erstürmen – das wag‘ ich!

((c) Mit taktischem Geschick den Tigerberg erobert, Shanghaier Peking-Oper-Truppe, Juli 1970)

… Meinte der Tanzkapellenführer Hofer, Polo, einstens: „Du chasch ned tanze!“ …

Wells Fargo

Dienstag, 11. Januar 2011

Dass die Kommunikationsverhältnisse am Ranzen liegen, kennen wir schon seit dem Lamento der Led Zeppelin, dass aber auch die materiellen Postverhältnisse zerstört werden, sollte einem zu denken geben. Ein Brief heutzutage, der verlässlich von der Südostküste der USA an die Westküste des Lac Léman transportiert werden soll, kostet 85 $ – fünfundachtzig US-Dollars. Das ist eine üble Sache, in der der Postman der Räuberbande Fedex einen Tag lang alle zwanzig Minuten einen Dollar zum Kutschenfenster rausschmeisst.

Rihm, Dufourt, Kourliandski, Mantovani

Montag, 10. Januar 2011

Heute auf France Musiqe: Concert donné le 27 novembre 2010, Cité de la Musique à Paris. Wolfgang Rihm: Gejagte Form / première version, Hugues Dufourt : Les Chasseurs dans la neige d’après Bruegel, Dmitri Kourliandski: Objets impossibles II, Bruno Mantovani: Concerto de chambre 1. – Ensemble Intercontemporain, Direction : Bruno Mantovani

Rihm: Eine inspirierte Musik, die mit den semantischen Feldern des Titels spielt. Tonrepetitionen, echte und Pseudounisonis werden schockartig unterbrochen und in eine neue Richtung abgeleitet. Im Charakter nicht wenig an Répons erinnernd, ein klares und besonders gelungenes Stück von Rihm. Hier das ganze Stück, und man beachte auch das grosse, zahlreiche Publikum: http://www.citedelamusiquelive.tv/Concert/0951661.html Endlich verlassen die wilden Stücke dieser Musik die Käfige des Abseitigen – ausser in der Schweiz: würde dasselbe Konzert in Bern gegeben, kämen 50 Leute bis zur Kasse, die Hälfte davon abgewiesen und wieder verscheucht, verarmt & mittellos.

Dufourt: Nochmals ein Jagdstück, nicht eine Illustration, und doch hört man Schnee, Leute darin nah und weit entfernt. Rhythmisch prägnante Stellen sind rar und erscheinen abgedämpft, abgetönt. Mit dieser Musik möchte man plötzlich für die Gattung der Programmmusik einstehen. Ich könnte dieser Musik einen Abend lang zuhören, wie einer Märchentante oder in einer Wagneroper. (Man hat es telepathisch registriert in Paris und spielt nach dem Konzert weitere Musik von Dufourt: The Watery Star .)

Kourliandski: Nach so viel Musik mit konkreter Phantasie fällt es schwer, in einer Musik, die im Titel die Unmöglichkeit von Objekten anspricht beziehungsweise unmögliche Objekte, sich nicht gerade solche nun vorzustellen. Als Erstes sehe ich eine Gletscherlandschaft und in ihr Stallruinen wie Walgerippe. Sonnenklar, wo das ist, die Spur eines Alten kreuzend, Goethes: http://www.ueliraz.ch/2010/col-balme.htm Das Konzertprogramm erscheint äusserst raffiniert zusammengestellt, aus Werken, die das Gegenteil von Einzelgängerstücken darstellen – als ob sie zusammen gehört werden möchten. Ein Teil des Publikums buht, aus rätselhaften Gründen.

Mantovani: Wieder ein unvermitteltes Angesprochensein wie bei der letzten Begegnung mit Mantovani vor zwei Wochen, eine familiäre Musik, in der die Frage der Programmästhetik nicht aufscheint. Und dennoch ist dieses Stück mit den anderen nicht unverbunden, weil es wie Rihms Gejagte Form die Boulezschen Tonrepetitionen einsetzt und sie durch Schocks in ähnlicher Weise unterbricht und abändert. Die Instrumentengruppen erscheinen etwas beliebiger, bunter und weniger deutlich charakterisiert als bei Rihm, auch ungehobelter – eben noch mehr an Varèse angelehnt.