Archiv für den Monat Januar, 2015

Michael Pelzel, Porträtkonzert

Samstag, 24. Januar 2015

Soeben live auf Deutschlandradio Kultur vom 23.01.2015: Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik, Hebbel am Ufer Berlin, HAU 2, Porträtkonzert Michael Pelzel. Klangforum Wien, Leitung Johannes Kalitzke.

„… along 101 … “ für Ensemble (2008) // „… sentiers tortueux …“ für Ensemble (2007) // „Sempiternal Lockin“ für Ensemble (2012-2014) (Uraufführung)

Drei Stücke mit einem sicheren kompositorischen Zugriff, weder zu komplex konstruiert noch zusehr ausgedünnt. Da in den ersten beiden Stücken die einzelnen Partien nur wenig miteinander kontrastieren, erscheinen die Stücke zuweilen wie bieder ausgewogen, obwohl der Komponist weitgereist ist vielleicht gar brav schweizerisch. Ein quasi Soloinstrument verhülfe ihnen zu mehr Konturen. Das durchgängige Moderato lässt einen meinen, man höre Spiegelungen und Umkehrungen als wie am Bildschirm durch copy ’n‘ paste realisiert. Auch wenn solches zur Ästhetik der Kompositionsweise gehören mag und also gerechtfertigt ist, träumt man von den kleinen Noten, the little fast ones. Im neuesten Stück gibt es schnelle Passagen und Instrumente, die solistisch ins Ganze einfahren – die Musik wird sofort lebendiger.

Zusatz 23 Uhr: daran anschliessend auf demselben Sender direkt live aus dem Radialsystem V, Berlin Neue Vocalsolisten Stuttgart, Sarah Maria Sun, Sopran, Truike van der Poel, Mezzosopran, Susanne Leitz-Lorey, Sopran, Martin Nagy, Tenor, Andreas Fischer Bass mit Instrumentalsolisten, Oliver Klenk, Klarinette/Bassklarinette, Felix K. Weber, Violine, Gunter Pretzel, Viola, Stephan Lanius, Kontrabass, Kai Wangler, Akkordeon, Fabian Strauß, Schlagzeug.

Nikolaus Brass, „Sommertag“ (2013), Kammermusiktheater nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Jon Fosse.

Ein musikalisches Tiefenerlebnis mit ausserordentlichen Gesangs- und Instrumentalleistungen.

Schönberg, Violinkonzert

Freitag, 23. Januar 2015

Soeben direkt live auf Bayern 4 aus München Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Leitung Mariss Jansons, Michael Barenboim Violine.

Arnold Schönberg: Violinkonzert, op. 36. – Das Werk zündet noch wie vor gut dreissig Jahren und bannt das Bewusstsein von der ersten bis zur letzten Note.

Dann noch Bruckners Sechste.

Boulez: Konzert zum Neunzigsten

Sonntag, 18. Januar 2015

Soeben direkt live auf Arte Concert (nur Internet) Konzert zum 90. Geburtstag von Pierre Boulez (26. März) aus dem Festspielhaus Baden-Baden, gestreamed am 18.01.2015. Es spielt das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von François-Xavier Roth.

„… explosante – fixe …“ für (Midi-)flöte mit Live-Elektronik, zwei Soloflöten, Orchester. // 1. Sonate für Klavier (Pierre-Laurent Aimard). // Dérive 1. // Douze Notations für Klavier und als Überraschung heute mit Ballet von Achtjährigen. // Notations I bis IV und VII für Orchester.

Ein neues Erlebnis: direkte Livekonzerte neuer Musik am Internet. Das Bild ist ruckelfrei, der Ton via Funkkopfhörer fast so gut wie vom Internetradio ab Station, meine Konzentration allerdings nicht so optimal wie ohne das fernsehnahe Drumherum mit holpriger Ansagerei aus der musikalischen Provinz. Das Ganze dünkt mich trotzdem ziemlich eindrücklich und wie immer in einem technologischen Zusammenhang mit Boulez zukunftweisend – nicht zuletzt auch aufgrund der tanzenden Knöpfe (die im Screenprint des Schlussapplauses links vorne sitzen).

Zusatz: In einem Konzertsaal verfolge ich die Musik mit offenen Augen, desgleichen unter Kopfhörern am Radio. Die Konzentration richtet sich solcherart mit den freischweifenden Augen voll auf die Musik. Diese Situation wird gestört, wenn das Konzert auf einem Bildschirm verfolgt werden soll, da die Augen jetzt gezwungen sind, sich permanent auf ein bestimmtes Objekt im Raum auszurichten und mit Bewusstsein zu fokussieren. Man muss sich zusätzlich anstrengen, wenn die Konzentration auf die Musik weiterhin optimal gelingen soll. Gleichwohl ist es ein Genuss, ab und zu Musik auf diese modernste Weise zur Kenntnis nehmen zu können.

Verfolgt man gewöhnlicherweise die Programme der Radiosender, die die Swisscom TV-Box samt ihrer Internetradiostationen bietet inklusive denjenigen des Tuners mittels Favoriten oder Lesezeichen im Internetbrowser, kann man nun den Konzertkanal von Arte hinzufügen: http://concert.arte.tv/de . Die Livekonzerte stehen hier als Video zum Abruf bereit, also auch das Boulezkonzert. Wie ich gerade sehe, gibt es auf diesem Kanal ziemlich viele Konzerte als Video zu verfolgen…

Berner Double Peak Traverse winters

Sonntag, 18. Januar 2015

Gurten vom Könizberg (Handybilder)

Panorama Gurten Signal Richtung Alpen

Bern im Winter

Régis Campo, Quai West

Samstag, 17. Januar 2015

Soeben direkt live aus dem Staatstheater Nürnberg auf Bayern 4 Régis Campo, Quai West, Oper nach dem gleichnamigen Schauspiel von Bernard-Marie Koltès, Chor des Staatstheaters Nürnberg, Staatsphilharmonie Nürnberg, Leitung Marcus Bosch.

Seichte Straussanhimmelung, überflüssig.

Akustisches Missverständnis

Montag, 12. Januar 2015

Ich bin kein Lehrer geworden, trotzdem soeben ein Lehrerausbildungstraum. Gruppenaufteilung: ich muss in einer halben Stunde ein mittelalterliches Musikstück (noch ohne Linien) mit einer Kollegin vorbereiten, um es dann Erst- oder ZeitklassprimarschülerInnen vorzustellen. Es ist ein sehr schönes Faksimile aus dem 13. Jahrhundert auf Glanzpapier. Ich erfasse weder die Musik noch den Text, bin einerseits beeindruckt durch die noble Vorlage, weiss andererseits, dass ich die Prüfung nicht bestehen werde, weil ich nichts zu sagen weiss, auch gibt die Kollegin nicht zu verstehen, dass sie das Sprechen übernehmen würde. Die Vorbereitungszeit ist schnell vergangen, der Ausbilder kommt zu uns aufs Sofa, wo es ein kleines Gerangel gibt, weil ich die Chance erhöhen möchte, dass er die Kollegin direkt auffordert, den Probeunterricht durchzuführen und ihn also zwischen uns zu plazieren versuche. Doch er setzt sich an den Rand neben mich und verlangt, endlich zu beginnen. Eines der Kinder meldet sich und sagt, es müsse etwas (tun). Die anderen Kinder werden auch sofort unruhig. Ich wende mich eher leicht und unvollständig als direkt offen an den Ausbilder und sage ihm etwas, das offenbar auch von den Kindern gehört wird. Sofort stehen sie alle auf, kramen ihr Zeugs zusammen und rauschen ab, als ob sie verstanden hätten: „Dann geht doch!“ – Die ganze Klasse der auszubildenden LehrerInnen ist ob meiner Anmassung betreten, alle stehen verständnislos herum. Ich wende mich nun richtig an den Ausbilder und sage ihm: „Ich habe dich doch nur gefragt: Wer sagt etwas?!“ Alle entspannen sich und lächeln, weil es sich offenbar doch nicht um eine Anmassung eines Prüfungskandidaten handelt, sondern um ein regelrechtes akustisches Missverständnis. Aufwachen.

ur I und ur II gratulieren ur III

Sonntag, 11. Januar 2015

Viel Glück zum zweiten Geburtstag, mit den besten Dankeswünschen an die Teams von Matthias Zumstein und Charles Dumont am Inselspital Bern 2013! Die Trainings laufen gut!

Berner Höhenweg mit Katze

Dienstag, 6. Januar 2015

Handy-Panorama unter dem Gurtendorf: Bern, Bantiger, Belpmoos.

Berner Alpen über dem Belpberg.

Gefunden knapp unter dem Gurtendorf: Objektivdeckel oder Objektivkappe LC-72, ohne Markenname. Mail: ueliraz ät bluewin . ch

Nach der Gurtentraversierung am Könizberg: Der Berner Höhenweg mit Katze.

Vierpfotig, trotzdem hübsch.

Carte Blanche à Peter Eötvös 2

Montag, 5. Januar 2015

Soeben live auf France Musique concert enregistré le samedi 22 novembre 2014 au nouvel Auditorium de la Maison de la Radio (Paris): Martin Grubinger, percussions, Jean-Guihen Queyras, violoncelle, Midori, violon, Orchestre Philharmonique de Radio France, Péter Eötvös, direction.

Péter Eötvös (né en 1944), Speaking Drums, concerto pour percussions – I. Tanzlied, II. Nonsens Songs, III. Passacaglia : Intrada, Saltarello, Bourrée, Passepied, Gigue, Allemande, Finale – création française.

Péter Eötvös, Concerto grosso pour violoncelle et orchestre – création française.

Péter Eötvös, DoRéMi, concerto pour violon et orchestre n°2 – création française.

Pierre Boulez (né en 1925), Notations 1, Notations 7, Notations 4, Notations 3, Notations 2.

Von Eötvös drei leichte Divertimenti: gut, aber nicht umwerfend, etwas an Cedric Dumont erinnernd. Das Geigenstück hatte ich als bessere Musik in Erinnerung. Von Boulez ein Divertimento ebenfalls unterhaltsam, aber umwerfend, das Ölfass in dieser Aufführung leicht penetrant.

Péter Eötvös ist wie Michael Gielen ein herausragender Dirigent, aber nicht immer ein überzeugender Komponist. Im Entscheidenden hat er Mühe: in der Kunst des Übergangs. Die einzelnen Teile, Module, kleinen Formen oder gar Passagen sind meistens beeindruckend, aber ebenso häufig fragt man sich, wieso die gewählten Momente in dieser konkreten Weise aneinander gefügt werden. Es fehlt die Absicherung in der grossen Form. Bei Boulez spürt man niemals etwas von dieser Schwierigkeit, auch nicht in Werken mit austauschbaren Formteilen wie der Dritten Klaviersonate oder eben den Notations. Auch wenn man es im geschichtsphilosophischen Gesamtzusammenhang muss: es ist nicht leicht, in der Ästhetik des Komponierens gegen die Idee der Seriellen Musik verbindlich, also unpolemisch Stellung zu wahren. Denn es muss im Akt des Hörens etwas nachweisbar bleiben, das den Übergang allgemein vertrauenswürdig erscheinen lässt, als innere Notwendigkeit des ganzen Werkes – eine innere Notwendigkeit, wie sie im diskursiven Zusammenhang als verteidigtes Problembewusstsein überzeugen muss. Nur allzu leicht gleitet Kunst in Unterhaltung ab.

2015

Donnerstag, 1. Januar 2015

Der Anfang ist schon mal nicht schlecht:

Klick auf Bild ergibt Popup in Originalgrösse.

http://panodata1.panomax.at/cams/361/recent_default.jpg

oder http://anzere.roundshot.ch/pistes

Kannst so weiterfahren, junges Jährli, und die Feuchtigkeit schön brav aus der Luft fernhalten.