Abrahamsen, Saunders, Andre
Montag, 25. November 2013Soeben live auf France Musique Concert enregistré le 22 octobre à l’amphithéâtre Bastille, Paris.
Hans Abrahamsen, Three Little Nocturnes, pour quatuor et accordéon, Frode Haltli, accordéon, Quatuor Arditti. – Unlustige Parodiemusik eines lebenslänglichen Ligetischülers.
Rebecca Saunders, Fletch, pour quatuor à cordes, Quatuor Arditti. – Musik wie ein Formel-1-Rennen am Koffer-TV vor vierzig Jahren. Und dann gibt es noch einen Pneuwechsel an den Boxen, ohne Boxengirl. Möglicherweise eine gut gemachte, indes substanzlose Fabrikation.
Rebecca Saunders, Choler, pour deux pianos, Yukiko Sugawara, piano, Tomoko Hemmi, piano. – Eine energiegeladene Musik der Absicht nach, die bei aller Wechselhaftigkeit etwas leicht und unverbindlich dasteht, weil sie jede Motivierung durch Impulse der Harmonie ignoriert.
Hans Abrahamsen, Air, pour accordéon solo, Frode Haltli, accordéon. – Merde 2.
Mark Andre, S1, pour deux pianos, Yukiko Sugarawa, piano, Tomoko Hemmi, piano. – Was bei Saunders kritisiert wird, ist hier gut gelöst, Veränderung auch durch Impulse im harmonischen Gefüge. Das einzige Stück des Konzerts, dem ich mit Spannung zuhöre, bis übers Wolfsgeheul am Schluss hinaus, das Erinnerungen an eine formidable Mantra-Aufführung in Bern wachruft.