Archiv für den Monat September, 2014

Jean-Louis Florentz, Olivier Messiaen

Montag, 8. September 2014

Soeben live auf France Musique concert enregistré le 26 juillet 2014 à la Collégiale de Briançon, dans le cadre de la 17ème édition du festival Messiaen au Pays de la Meije. Ensemble Musicatreize, Orchestre Régional de Cannes Provence Alpes Côte d’Azur, Roland Hayrabédian, direction.

– Jean-Louis Florentz (1947-2004), Magnificat-Antiphone pour la Visitation op. 3 pour ténor, chœur mixte et orchestre.

– Olivier Messiaen (1908-1992), Trois Petites Liturgies de la Présence Divine pour piano, ondes Martenot, célesta, vibraphone, trois percussionnistes, chœurs de femmes à l’unisson et orchestre à cordes. I. Antienne de la Conversation intérieure II. Séquence du Verbe. Cantique Divin III. Psalmodie de l’Ubiquité par amour. Roger Muraro, piano, Valérie Hartmann-Claverie, ondes Martenot, Thibault Lepri, célesta.

In einer Zeit, da der Zugriff des Faschismus im schwarzen Mantel der Religionen geschieht, hüben wie drüben, bei Al-Baghdadi gleichwie bei Rus-Putin, ist religiöse Musik nur schlecht zu goutieren: sie kommt wie ein Hohn daher und unverhofft komplizenhaft. So schlecht hatte ich auf die parfümierte Hysterie Messiaens kaum jemals reagiert – und die Musik seines Getreuen Florentz wirkt in diesem globalen Umfeld der Katastrophe trotz ihrer Eigenständigkeit nicht anders. In der Tat ist es die Musik, die das Desaster bereinigt, aber keine religiöse.

Zusatz: Daraufhin in einem der sofortigen Schlafträume eine institutionelle Kritik an dem, was ich schreibe, die radikaler und vernichtender nicht sein könnte (in einem Szenario immerhin noch vor der Internetzeit…) – mit den übelsten Empfindungen beim Aufwachen. Soll ich ihn relativieren und auf die Anmassung beziehen, für einmal etwas gegen Messiaen gesagt zu haben, oder soll ich den Traum beim Wort nehmen? Eine schwere Sache! Der Kampf ist die verwerflichste Kategorie der (praktischen) Philosophie, und es muss ihr, in welcher das Feindliche immerhin sich noch ideologisch vorstellen liesse, begrifflich bis ins Äusserste widerstanden werden. Aber der Faschismus kämpft nicht. Er entfesselt den blinden Terror, wo ihm auch das individuelle Selbstvertrauen, in dem das Denken zu verankern wäre, zum Opfer wird.

Unerkanntes Bümpliz

Sonntag, 7. September 2014

Soeben die Umgebung, die ich mit den X10D-Schuhen fast täglich ablaufe, etwas aufmerksamer beäugt als vorher. Dabei konnte endlich das mysteriöse Bild entziffert werden, das in den letzten Tagen im Berner Bund einen Artikel illustrierte:

Diese Aufnahme von Valérie Chételat hat es in sich. Obwohl ich der Überzeugung war, sämtliche Abschnitte von Bümpliz, die an die beiden Zugstrecken Bern-Fribourg und Bern-Neuenburg angrenzen, bestens zu kennen, konnte ich das Bild nirgendwo zuordnen. Beim heutigen Morgenspaziergang fiel dann doch noch der Groschen: das Bild ist eine Luftaufnahme Richtung Südost mit dem Heilsarmee Brockenhaus und der GIBB Hotelfach an der Bümplizstrasse und mit der Abzweigung Waldmannstrasse nach unten; rechts aussen nach der Unterführung beginnt der Bahnhof Bümpliz Nord, im oberen Bildteil sind die Hochhäuser des Schwabguts. Hier noch der Bildausschnitt der Google-Maps, links mit der Kreuzung Bümplizstrasse-Bethlehemstrasse, in der oberen Ecke rechts Indermühleweg 9:

Sofia Gubaidulina, In tempus praesens

Freitag, 5. September 2014

Soeben live auf Bayern 4 vom 1. September 2014 aus Dresden Sächsische Staatskapelle Dresden, Leitung: Christian Thielemann, Solist: Gidon Kremer, Violine.

Sofia Gubaidulina: Violinkonzert Nr. 2 – „In tempus praesens“.

Schon lange nicht hat mich ein Werk von Gubaidulina so beeindruckt wie dieses. Eine grossartige Dramatik.