Archiv für den Monat November, 2012

Hugin total

Freitag, 30. November 2012

Heute bin ich mit der Schwerarbeit fertig geworden, alle Panoramen mit Hugin neuzustitchen. Das sind viele hundert Bilder im Format huge aus tausenden von Einzelfotos, immer morgens um drei aus dem Bett und nach dem Kaffee zu den digital Lisminadeln. Autostitch war gestern, Hugin aber – for evermore! (Eine Anleitung gibt es bei den Fotos selbst am 3. Juli 2012)

Devise Dantes

Freitag, 30. November 2012

Der Biopsiebericht ist eingetroffen, wenn auch nach drei Wochen immer noch nicht ganz definitiv: Grad 1.

Hatte ich nicht vor dem grossen Tor des Jahres ein Dantebild übersehen, weil ich die Kraft seiner Allgemeinheit unterschätzte und die Seele als Floss-Segel partout nicht als gültig auch in der Gletscherlyrik begreifen wollte? Merda!

Bei diesem Abkratzen dünkt mich einiges schief gehen zu wollen, und doch freut mich gerade dieses: jede Möglichkeit des Scheiterns ist als Hoffnungszeichen zu nehmen.

(1/1250 s, F 7.1, zwei externe Blitze FFP)

Le Fil de la Vie: Henry the 85th

Montag, 26. November 2012

Soeben live auf France Musique Concert enregistré le 29 septembre à la Cité de la Musique:

Pierre Henry (né en 1927), Le Fil de la Vie (création mondiale, commande de la Cité de la Musique), Pierre Henry, direction sonore.

Ich höre diese Musik des Fünfundachtzigjährigen so gerne wie die Stücke, die ich mir vor 35 Jahren auf Platten ziemlich oft zu Gemüte führte, La Porte, die Rocksongs und das Tibetanische Totenbuch, das ich einmal direkt nach dem Bergräbnis des Grossvaters im Wallis, dessen Urenkel alle meine Platten tutti quanti hütet, zusammen mit dem Bruder schon in ziemlich weinseligem Zustande genossen hatte. Pierer Henry ist wie Zappa, aber von anderen Impulsen genährt, einer Spur gefolgt, der die Warenzeit weit hintennachhinken musste – und immer noch selbständig dasteht. Wahrscheinlich nur bei ihm habe ich Vertrauen in die Idee, dass Kunstmusik und Unterhaltungsmusik es zusammen wagen dürfen, als ob er dafür eine eigene Kunstgattung geschaffen hätte.

Ursula Krechel

Sonntag, 4. November 2012

Soeben auf DRS 2 Gespräch zwischen Hans Ulrich Probst und Ursula Krechel über ihren neuen, preisgekrönten Roman Landgericht.

Vor zwei Katzenleben hatte ich die grosse Ehre, ihren Schwarzen Panther fast einen Monat lang zu hüten, in der grossen Wohnung einer WG überlebter Exemplare der Frankfurter Schule, die während dieser Zeit abwesend waren – in einer Strasse mit demselben Namen, der am Anfang des Buches von Bedeutung ist. Ich hatte unvorhergesehene Schwierigkeiten mit dem alten Untier, und allmählich war ein gewisser Gestank in den weiten Räumen durch Lüften nicht mehr wegzubringen, weil die Fisch- und Fleischstücke, die ich unter den Möbeln verlockend, wie ich meinte, plazierte, peu à peu in Verwesung übergingen. Es verhalf kein Trick, die Katze zum Fressen zu bringen. Als die Besitzerin zurückkehrte, meinte sie gegenüber meinen nervösen Bedenken über den Gesundheitszustand der anvertrauten Kreatur, dass sie es mir schon hätte voraussagen können, dass das Tier bei mir nichts fressen würde.