Archiv für den Monat April, 2009

Fühling 2009

Dienstag, 28. April 2009

Frühling in Zermatt Findeln, 28. April 2009:

http://livecam.zermatt.ch/findeln.jpeg

Felix Mendelssohn-McLaughlin

Montag, 20. April 2009

Beim Zuhören der Diskothek im Zwei des Violinkonzerts in e-Moll von Mendelssohn kann ich nicht recht folgen, ich fühle mehr die ungestaubsaugte Wohnung als interessante Musik. Es treibt mich dazu, eine CD einzulegen, die ich lange nicht mehr gehört hatte, und die mir jetzt gut behagt: Mahavishnu Orchestra Live, Between Nothingness & Eternety. Durchs Träumeaufschreiben erprobt fällt es mir leicht, die Triebkräfte des Zusammenhangs zu durchschauen: am Mittag in DRS Aktuell wurde kurz Birds of Fire angespielt, um ein Konzert in Stans anzukündigen, wo ein österreichisches Streichquartett McLaughlin spielen wird – der kleine Musikausschnitt des Originals war mir wie einem Tänzer in die Knie gefahren.

Es ist wohl eine eher harte und unvermittelt plötzliche Einsicht beim langandauernden Analysieren der Kulturindustrie, dass das alles im pathetischen Sinn nicht meine Musik ist, die ich da, um nicht von der benachbarten kulturindustriellen Immission genervt zu werden, hörend verfolge.

http://www.radiostringquartet.com/videos.htm

(Blogzeit ist Winterzeit.)

Metaphysik, Gewalt und Kulturindustrie

Montag, 20. April 2009

Keimzelle und Urtrieb der Metaphysik ist die Dialektik von Herrschaft und Knechtschaft; sie treibt das Ganze der Geschichte an, steuert es und gibt ihm Gestalt. In der äusseren Form erscheinen ihre Kräfte als Religion, im einzelnen Menschen als familiäre Bindungen, die ein Ich sich ausbilden und ein verbindliches Verhältnis zur Realität sich schaffen oder scheitern lassen.

Da es in dieser Epoche Gesellschaften gab, die andere materiell vernichteten, ohne dass es zu einem vermittelnden Austausch von Gütern welcher Art auch immer gekommen wäre, kann man über sie keine allgemeine Aussagen machen, die ihren Vergesellschaftungsprozess beschreiben würden. Doch auch wenn von den Einzelnen, sowohl mit Rücksicht auf dieses Problem wie auf die Einsicht in die existenzielle Irreduzibilität, gesagt werden muss, sie realisierten sich in unendlichen, nicht reduzierbaren Vielheiten, sticht ein Typus markant hervor, so wenig die Typen, wie angetönt, im Gesamt begriffen werden sollen: derjenige des autoritären Charakters. Bemerkenswert ist, wie ein Negatives im Realen eine Struktur zu repräsentieren scheint, die im Innersten von der Idee der Idee als der eines Guten zusammengehalten wird. Der autoritäre Charakter ist immer zur Stelle gewesen und hat sich schnell in Meuten gebildet, wenn in der Epoche der Metaphysik die Katastrophen, Reversbilder der Vergesellschaftung, stattgefunden haben, überaus deutlich im zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts, in einer Zeit und an einem Ort, wo die grosse Kultur am weitesten entwickelt, entfaltet und in alle Bevölkerungsschichten hinein verbreitet schien. Deshalb gibt es nichts Dringenderes, solange diese Epoche währt, als von der Dialektik der Anerkennung wegzukommen, diesem Kräftespiel, das immer einen Sog der Regression freisetzt, in dem die Katastrophe sich als blinde Gewalt vollzieht.

So wenig von einem abgeschlossenen Ende der Metaphysik gesprochen werden kann, so schwierig ist die Behauptung, es gebe als neue so etwas wie eine Epoche der Kulturindustrie, und sie wäre schon daran, sich in der Weise als Metakultur breit zu machen, indem sie die Metaphysik ersetzte. Allerdings ist es unübersehbar, wie ihre technologischen Elemente sich vervielfältigen und wie sich die Gehalte, die ihren Stempel tragen, global ausbreiten. In ihr verändern sich die materiellen Verhältnisse gleichzeitig mit den kommunikativen, so dass die Beschleunigung der spekulativen Finanzströme in den letzten dreissig Jahren nur möglich erscheint dank der Verfeinerung der Aufzeichnungsverfahren, die den Wert auch dann aufblähen, wenn er noch gar nicht begonnen hat, wirklich zu sein. Die so gewonnene Macht der Banken liess die demokratischen Mächte der Gesellschaften lächerlich erscheinen, ihre Vertreter als Trugbilder der Kulturindustrie. In diesen neuen Verhältnissen, die nicht eindeutig durch Veränderungen in der Ökonomie als der materiellen Basis der Gesellschaften herausgewachsen waren, erscheint der autoritäre Charakter in einer neuen Gestalt oder, um diese Festlegung vorneweg zu machen: in neuen, multiplen Gestalten. Die Bildung von Meuten, die sich einem Aggressor unterwerfen, um Hatz auf die Träger eines Feindbildes zu machen, ist zugleich leichter geworden wie sie sich auch leichter kontrollieren liesse, wenigstens solange, als es einen gesellschaftlichen Konsens gibt, den eine Gesellschaft nicht aufgeben will. Nicht die Herren der Fabrik und die Männer des Staates produzieren die gefährlichen Situationen, die der Destruktion freien Lauf lassen, sondern die Vielen, denen es gelingt, in den Medien präsent zu sein. Die neuen Gestalten erscheinen in einer unendlichen Vielfalt, angefangen vom schwierigen Fall, dass der unterbrochene Finanzstrom die LohnarbeiterInnen freisetzt, die Parteien entscheidungslahm dastehen und die Verzweifelten Volksverführern folgen, die ihre Macht Finanzspekulationen verdanken und sie innehalten, indem sie mit ihr in den Medien protzen und die Meute, der man den Boden unter den Füssen weggezogen hat, daran sich aufgeilt, bis zum einfachen Fall des modischen Nachäffens geisttoter Medienstars. Mit dem Aufkommen einer verallgemeinerten Industrie, die das Glück da verspricht, wo Unterhaltung genossen wird, realisieren sich unendlich viele Gestalten der Regression und ersetzen die eine alte aus einer Kultur, die doch vom Guten sprach und deren Typus der Regression als der der Faschisten bekannt wurde. Der gefürchtete Typus des autoritären Charakters scheint sich in Richtung vieler Typen der Regression zu verändern, teils ebenso gefürchtet, teils bloss kindisch und lächerlich.

Das Problem ist deswegen schwierig, weil es keine historischen Ereignisse gibt, die das Ende der einen Epoche und den Anfang der anderen festlegen würden. Im Gegenteil scheint der rabiate Diskurs der Religionen demonstrieren zu wollen, dass keineswegs vom Ende der Metaphysik zu sprechen wäre, und die ungeheure Brutalität in den Konflikten der letzten 40 Jahre deutet ebenso wenig darauf hin, dass die paranoische Gewalt sich in einer Welt der Kommunikation abschwächen liesse. Trotzdem: wenn der Epoche der Metaphysik als paradoxer Idealtypus der autoritäre und paranoische Charakter innewohnt, der nur das Eine wünscht, sich selbst und den Anderen einem Ersten zu unterwerfen – ist die Epoche der Metakultur daran, einen vergleichbaren und in gleicher Weise eindeutigen Sozialcharakter auszubilden? Ist er genauso problematisch und gefährlich, selbstzerstörerisch und katastrophisch fürs Allgemeine? Gehört er derselben Ordnung an oder unterläuft er sie gerade umgekehrt in einer quasi anarchistischen Lebenssicht, die in einem scheinbaren Hedonismus das Gewünschte in seinen vielen Abstufungen bloss imitiert und aus diesem Grund der spielerischen Scheinhaftigkeit keineswegs davon gesprochen werden müsste, Kulturindustrie und allgemeine Globalisierung hätten eine Art Gleichmacherei zur Folge, die die Vielheiten der menschlichen Individualcharaktere auf ein bescheidenes Durchschnittsniveau reduzieren würde? Man sieht die Verhältnisse schnell einmal zu pessimistisch, dann ebenso schnell zu optimistisch. Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass sich die Idee des Militärischen ächten liesse, sondern die Kulturindustrie geradezu als fester Teil ihres Antriebs begriffen werden muss und da im Hinblick auf Lohnarbeit und Einkommen der Verwirklichung eines Modells, das die Zwanghaftigkeit des gegenwärtigen prekären überwinden würde, alles entgegenzustehen scheint, solange Macht und illegitimer Reichtum zusammengehen, können keine Thesen zur Kulturindustrie gemacht werden, die ihr Verhältnis zur Lebenswelt im Allgemeinen betrifft, ausserhalb der speziellen Einflüsse von Bankengeld und militärischer Staatsgewalt. Neben den diffusen Typen der Regression, die bloss kindisch erscheinen, sind aber zwei Gestalten herausragend geworden, die ohne die Techniken und Technologien der Kulturindustrie undenkbar wären: Zu fürchten heute sind die sogenannten Amokläufer und die globalen Terroristen, Erscheinungsweisen der Gewalt, die mitnichten gedämpfter, sondern in der Tat explosiver dastehen, wenn sie für die Epoche der Metaphysik nicht gar undenkbar sind und sowieso unvorstellbar gewesen wären.

Die unaufhörliche Produktion von Gütern in der Kulturindustrie wie die globale Gier nach denselben macht es aus, dass Meuten zwar schneller gebildet werden, aber genau so, dass sie schneller auch wieder unter Kontrolle geraten und grössere Katastrophen eher als früher vermieden werden können, sofern ein Wille dazu vorhanden ist. Die Masse braucht indes keine Meute zu sein, sondern geniesst die Güter in einem Alltag, dessen praktische Seite den demokratischen Rechten und Pflichten und dessen kulturelle Seite den Medien folgt, so wie sie die Wissenschaften und die Künste vermitteln, stetig mehr von Lokalitäten unabhängig, stetig mehr allen Einzelmenschen zugänglich. Ein Stück weit aber erinnert, neben der Tendenz, alles wieder kommerziell einzufrieren, die positive Vielfalt der Kulturindustrie an die Geschlossenheit der Vielfalt in der indischen Musik; es fliesst etwas Formales in sie ein, das uralt ist und, man glaubt es kaum, nicht als europäisches Erbe zum Zuge kommt. Keine Musik in den sogenannten Hochkulturen konnte sich vor 2000 Jahren so frei von Direktiven der Macht entwickeln wie die indische. Die gleichzeitige Anwendung von pythagoreischen und natürlichen, den Obertönen gefolgten Stimmungen führte zu einer Verfeinerung des Tonsystems, die unendlich viele Abstufungen erlaubte, über sechzig statt nur zwölf wie im temperierten. Da dieselben theoretisch begründet und, wie konsequenzlos da ohne durchgeführte Kritik auch immer, diskutiert wurden, erwuchs eine künstlerische Tradition, in der die Vielheiten nicht nur abstrakte Grössen blieben, sondern in den einzelnen Stücken als unendliche Vielfalt genutzt und ins Spiel gebracht werden konnten. Keine andere Musikkultur entfaltete sich in solch freien Verhältnissen – und trotzdem erwuchs mangels praktischer Kritik keine Geschichte, von der man sagen könnte, dass in ihr die indische Musik sich entwickelt hätte. Die äussere, sogenannt ästhetische Freiheit, die prinzipiell alles zulässt, realisiert sich nur gegen innen. Je weiter der Prozess der Realisierung der Freiheit vorangetrieben wird, desto stärker erwächst der Eindruck, das Ganze geschähe in einer Abgeschlossenheit oder Abgedichtetheit, die wie ein Alpdruck lastet. Die Realisierungen sind alle gleichwertig und vermeiden es tunlichst, auf besondere Richtungen hinzuweisen. Man steht immobil und als Gefangener in einem Raum, den man nicht mehr weiter erfahren darf, weil es keine Richtungen gibt, denen folgend man ihn durchschreiten könnte, um über ihn hinaus Entwicklungen voranzutreiben. In ähnlicher Weise immobilisieren sich die Vielheiten der kulturindustriellen Medien, wenn sie zu jeder Zeit und an jedem Ort prinzipiell jede Äusserung und jede Diskussionen erlauben, die Objekte und Gegenstände der Auseinandersetzungen aber immer schon zur Hauptsache von der Kulturindustrie vorgegeben sind. Wie in der indischen Musik gibt es im Mythos der Kulturindustrie eine Freiheit nur gegen innen, weil die Ansprüche ans Ganze der Existenz und der Realität, wie die grossen Werke sie enthalten, nicht weiter in Ausgestaltungen erhoben werden. Alles Geschehen erscheint als ein Stück Regression, und es wird zum Sinn der Metakultur, nicht das Leben, die Einzelnen oder die Meinungen, sondern eben die Prozesse der Regression unter Kontrolle zu halten, indem sie sie sowohl fördert und unterstützt wie umgekehrt auch aufhebt, insbesondere dort, wo der autoritäre Charakter sich manifest über weite Bevölkerungsschichten auszubreiten droht.

Wenn es in der Tat einen Übergang von der Epoche der Metaphysik zur Metakultur gibt, dann gibt es auch einen Fortschritt, der weder pessimistisch noch optimistisch einzuschätzen wäre und der im Übergang von den Abstufungen der manifesten Regression, die im autoritären Charakter gipfelten, hin zu einer verallgemeinerten kontrollierten Regression bestünde, die von der Kulturindustrie sowohl genährt und gefördert wird, für dieselbe diese sich gleichzeitig aber so einsetzt, dass sie einen gewissen Rahmen, der geschichtlich immer zur Gewalt führte, nicht mehr zu überschreiten vermag.

Computerteilchen aus dem Neandertal

Samstag, 18. April 2009

Vor zwei Tagen frühmorgens um vier Uhr kleines verwirrendes Ereignis beim Computerstart. Gleich zu Beginn ein seltsames Bild (vom Motherboard), eine Meldung wegen CMOS und die Wahl, F1 oder F2 zu drücken, BIOS-Einstellungen zu übergehen oder neu festzulegen. Ich weiss nicht mehr, für was ich mich entschieden hatte, aber gleich darauf, immer noch beim Starten, kommt die Meldung: Neue Hardware gefunden, wollen Sie etc. Ansonsten normaler Computerstart, nur dass die Lüftergeschwindigkeit immer hoch bleibt und nicht, wie es normal wäre beim Start, nach spätestens einer Minute wieder zurückgeht. Zum Überlegen wegen eines Virus bleibt keine Zeit, da als Zugabe schon der Windows Update-Prozess am Laufen ist. Der wird zu Ende geführt und der Computer neugestartet. Wieder das Bild vom Motherboard (anstelle der RAM-Kontrollmeldung) und wieder die Hardwaremeldung. Diese führe ich durch mit dem Versuch, einen Treiber für irgendein Gerät neu zu suchen – es wird keiner gefunden. Ein Chaos im Kopf, einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen und Meldungen kann ich nicht erkennen. Der laute Lüfter mit 2800 Umdrehungen gibt zu denken – also muss dringend gehandelt werden. Googel verrät via CMOS, dass ein Problem mit der Board-Battery existieren könnte. Allerdings gibt es auch Leute, die in Foren beschreiben, wie sie nach dem Lauterwerden eines Lüfters keinen Erfolg hatten, als sie ihre Batterie auswechselten. Mein Computer ist vier Jahre alt, und die Laufzeit der Batterie CR2032 CMOS Power beträgt nach Internetangaben drei Jahre. Okay, das muss es sein! Ich finde das Schaltmodell für mein ASUS P4P800 SE und schnell die Batterie, schau durchs Computerfenster und glaube, das Auswechseln selbst machen zu können. Der Interdiscount im Quartier macht sogar mit und hat das Stück. Nun die grosse Kunst, das kantige Möbel am Tischrand mit einem ganzen Zeigefinger, einem halben Mittelfinger, einem steifen und tauben Daumen an einem kurzen Arm mit einem lahmen an der anderen Seite, dessen Finger aber normale Kraft haben, wenn sie nicht aus dem Arm gezogen werden muss, mit grosser Hilfe der beiden Knies und Oberschenkel langsam auf die Seite und auf den Boden zu kippen – beim letzten Manöver dieser Art waren eine externe Festplatte und ihr Adapter schnurrzekurz vom Schreibtisch auf die offene Computerkante gestürzt, jetzt hatte ich bessere Vorbereitungen geleistet, wenigstens mentale. Noch vor dem Kippen hatte ich den Computer geöffnet, den Staub weggeblasen und von der Bodenseite weggewischt, die Ventilatoren mit Druckluft ausgeblasen. Wie kommen die Finger runter zur Batterie, und wie können sie zugleich den kleinen Arretierhaken leicht wegdrücken und das runde Stück herausdrücken? Ich brüllte wie der Stier von Martigny, der mich nicht erwischte, hatte aber nach einer halben Stunde mithilfe eines kleinen, halbspitzen Küchenmessers Erfolg, da die federnde Klinge gleichzeitig den Haken wegdrücken und das geldgrosse Stück herausspicken konnte (natürlich mitten aufs Brett mit all den Verlötungen, aber das kümmerte mich nicht). Die neue Batterie war schnell eingesteckt, und das Aufrichten des Computers hätte ich dank der Kniearbeit auch mit den Ohren machen können. Und jetzt, ist alles gut? Nein! Beim ersten Start wieder die BIOS-Aufforderung, und dieses Mal ist sogar die Zeit aus den Fugen. Langsam verstehe ich: die Batterie war vor zwei Tagen nur beinahe zu Ende, aber wenigstens so viel, dass meine BIOS-Einstellungen keinen Speicherplatz mehr hatten und auf die werkseitigen zurückgesetzt wurden. Das BIOS ist eine Körperregion, die eher Gerichtsmedizinern vertraut sein dürfte als wagemutigen Vipernfotografen. Immerhin läuft alsdann der Computer wieder, mit der richtigen Zeit, und den Startbildschirm hatte ich auch schnell wieder auf die gewohnte Anzeige eingestellt. Zwei Probleme bleiben, der laute Lüfter und der fehlende Treiber an einem Gerät. Gegen den Lüfter setzte ich nun Speedfan ein, das funktioniert höllengut, und der Computer ist jetzt leiser als vorher. Das Treiberproblem betrifft die Soundkarte. Doch wieso? Und wieso kann ich die Software für diese Karte nicht neu installieren? Es muss doch einen Zusammenhang geben! Tatsächlich steht im Zettel dieser hundsmiserablen, billigsten aber leider geschenkten Soundkarte, dass im BIOS der boardeigene Sound ausgeschaltet werden muss. Siehe da, man kommt der Sache auf die Sprünge. Schnell im BIOS den Sound ausgeschaltet, und schon funktioniert der hinzugefügte von der Karte. Und die Seltsamkeit beim Lüfter? Die Werkseinstellung schaltet die Geschwindigkeitsverminderung bei schwacher CPU-Leistung nicht ein, sodass ihr Lüfter nicht unter die 2800 Drehungen gehen kann. Doch die Steuerung von Speedfan kann dies – und in der Tat nur dann, wenn das BIOS das Abbremsen nicht erlaubt. Hätte ich Speedfan vor diesem Batterieumfall installiert, hätte ich wohl meinen müssen, das Programm würde bei mir gar nicht funktionieren. Jetzt ist der Computer deutlich leiser als vor zwei Tagen, genau so leise, wie ich es bei Speedfan einstelle. – Computer finde ich lustig und gut, aber dass in diesen wundersamen und hilfreichen Geräten immer irgendwo noch ein Teilchen vergraben wird, das einem den Umgang mit ihnen zur Hölle machen kann, dünkt mich nur schwer erträglich. Braucht es diese Batterie wirklich, oder hat nur ein Bürochef ein Machtwort gesprochen, damit die Geschichte nicht zu schnell in der Gegenwart ankommt?

Lumpenmusik der Geplünderten

Sonntag, 5. April 2009

Seit 17 Jahren habe ich keine CD mehr gekauft (auch kein Buch, keinen Konzerteintritt, kein Filmbillet etc.), und seit vier Jahren höre ich eher selten ab Scheibe, obwohl ich mich in den kurzen Jahren vor der langen, unfreiwilligen Anschaffungspause gut mit ihnen eingedeckt hatte, später ab und zu kopierte und jetzt die geschlossenen Funkkopfhörer zwischen fünf und sieben Stunden am Tag übergestülpt habe. Diese maximalen, aber keineswegs seltenen sieben Stunden enthalten auf Radio DRS 2 (deutsche und rätoromanische Schweiz) höchstens vier Stunden Wortsendungen, ohne die kleinen, beleidigenden Stundennachrichten: Kontext, Reflexe, Aktuell, Rendezvous, Echo der Zeit, Hörspiel oder Diskothek im Zwei, Wissenschaft Aktuell, Musik für einen Gast, International etc. Alle Sendungen können durch solche von Swiss Classic ersetzt werden, wo keine Wortbeiträge belästigen. Nicht zum Zuge kommen die Sender SWR 2, OE 1, Bayern 4 und France Musique, die von Cablecom zwar angepriesen, aber in einer technischen Qualität gesendet werden, dass ein Hören zur Zumutung wird. Espace 2 wäre sowohl technisch wie inhaltlich empfehlenswert, meide ich aber auf irrationale Weise, wohl weil ich mich per pedes schon zuviel in dessen äusseren, landschaftlichen Räumen aufhalte. Zwischen 22.00 Uhr und 8.30 Uhr höre ich kein Radio, weil ich bis um 3.00 Uhr oder knapp darüber hinaus schlafe und dann eher konzentriert tätig bin. Ein paar Male im Monat geschieht es, dass ausschliesslich Musik gehört wird, ohne Wortsendungen; in diesen Fällen ist der Anteil an Swiss Classic zwischen 50 % und 90 %. Da dieser Sender kaum mehr als fünf verschiedene CDs im Angebot zu haben scheint, halten es mit Bestimmtheit nur wenige Melomane aus, ihn in dieser fast reinen Form mehr als zwei Tage hintereinander zu verfolgen. Nebentätigkeiten zum Radiohören sind Kochen und Essen, in Ausschnitten Fotos Bearbeiten (eine Arbeit, die sich in der Saison bis zu zwölf Stunden am Tag hinzieht), automatisches Durchstöbern von Blogs – nie aber Lesen oder Schreiben. Sobald Musik zu hören ist, muss ich sie verfolgen, und selbst blosses Betrachten von Bildern ist dann völlig undurchführbar.

Der gewöhnliche Musiktrieb zielt, ist er in einem Menschen erst einmal entwickelt, bei jedem musikalischen Ereignis auf die Beantwortung der Fragen, ob er dem Gebilde folgen kann, ob es unerwartete Wendungen oder Klangkomplexe enthält oder ob es gar in der ganzen Substanz als neu erscheint. Keineswegs findet er sein Glück allein im radikal Neuen. Aber die Dialektik von Entdecken und Wiedererkennen, in deren Gestalt er lebt, wird mit Gewalt erstickt, wenn es in einer Musik überhaupt nichts zu entdecken gäbe, auch dann, wenn die Entdeckungen in ihrer blossen Wiedergabe zu machen wären; eine längst bekannte Musik kann immer Neues freisetzen, wenn sie lebendig zur Interpretation gelangt. Die Frage ist, wie in einem Gefäss der Kulturindustrie dieser Trieb befriedigt wird, wenn es doch zu diesen Programmen gehört, nichts vor Händel und nichts nach Dvorák zu senden, also in einer unangetasteten Repetition nur diejenige Musik dem Hören anzubieten, deren sogenannt klassische Struktur nichts Unbekanntes verschlossen hält? Was geschieht mit dem Musiktrieb in der Kulturindustrie, mit demjenigen grossen Anteil des Lustprinzips, der wie dasselbe mit immer mehr Taten immer Neueres erleben, aber im Grunde nur eines ernsthaft will, nichts weniger als neue Welten entdecken? Wird er dank den Techniken und Technologien der Kulturindustrie verfeinert und dadurch rationeller, so dass das Musikleben insgesamt immer interessanter wird? Klar, wer so fragt, meint es gar nicht gut. Er fragt danach, ob derjenige die Ware Musik liebt, mit der er unverfroren dealt und die dort, wo sie wahr ist, immer nur eines sagt, keine Ware zu sein.

Da die beiden Sender DRS 2 und Swiss Classic in der Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG institutionell miteinander verbandelt sind, profitieren sie von der Verwertungsregel, dass Musikstücke innerhalb eines gewissen Zeitrahmens mehrmals ohne weiteren Preisaufschlag gesendet werden dürfen, wenn ihre Autorenrechte schon abgegolten worden sind. Obwohl zu erwarten wäre, dass dieselben Stücke in derselben Interpretation und Aufnahme mehr oder weniger gleichzeitig auf beiden Sendern gehört werden müssten, habe ich das nur selten erlebt. Klammert man die Nachtsendungen und bei DRS 2 zusätzlich die Wortsendungen aus, pflegen die beiden Sender jeweils ein Musikprofil, dem eine gewisse Eigenständigkeit nicht abgesprochen werden kann. Es kommt zwar vor, dass ein Hit auf Swiss Classic in zeitlicher Nachbarschaft auch auf DRS 2 gesendet wird und dies, für den Hörer in ärgerlicher Weise, in derselben Interpretation, aber eine solche Häufung geschieht erstaunlich selten. Noch stärker unterscheiden sich die beiden in der Berücksichtigung des historischen musikalischen Zusammenhangs und der geschichtlichen oder stilistischen Nachbarschaft der einzelnen Werke. Können Werkpassagen der historischen Eckpfeiler Händel und Dvorák auf Swiss Classic Rücken an Rücken vom Stapel laufen gelassen werden, erfährt man auf DRS 2 stilistische Blöcke, die eine ganze beziehungsweise eine halbe Stunde währen können, oder diese halbe wird leicht kontrastierend noch einmal gehälftet. Dank der Moderation werden die Auswahleinheiten kommentiert, wodurch sowohl die Aufmerksamkeit wie der Hörgenuss, mit Ausnahme der Schlagersendung eine halbe Stunde vor Mittag, gesteigert werden. Und doch erscheint diese Differenz weniger entscheidend als die Gemeinsamkeit, die Werke nur in Teilen zu senden, von der Bachsuite den Hut, von der Händelsonate die Unterhose, vom Sammartini die Glacéhandschuhe, sogenannt schöne Stellen, die einen nach ihrem Ende nach Luft japsen lassen, weil nicht kommt, was nach musikalischer Logik zwingend kommen müsste.

Just in dem Moment hatte ich das Gefühl, im Zentrum der Kulturindustrie angekommen zu sein, als ich mich nicht in einem Museum, sondern in einem Altkleiderladen mit Billigstprodukten eingeschlossen wähnte, wo alle Stücke nur zu leicht als Lumpen begriffen werden müssen, nicht als Stücke von Kleidern, die einen Menschen in einem besonderen Licht erscheinen lassen. Ich will nicht behaupten, beim Musikhören auf diesen Sendern immer in eine solche Stimmung zu geraten, als hätte man mich, im Traum eine Strafe ausübend, in einen Verkaufsladen mit abgetragenen Lumpenkleidern gesteckt – aber ist einem dieser Geruch, der auf dem Ganzen lastet, erst einmal in die Nase gestiegen, fühlt man sich in eine tiefe Unstimmigkeit hineinversetzt, als ob man in einem Troupeau mitmarschierte, von dem man weiss, dass er nur Lügen verbreitet. Das bedeutet, dass die musikalische Notlage der Kulturindustrie, der wir nota bene den Zugang zur Musik überhaupt verdanken, ernster ist, als man füglich meint, eine Krise, die sich durch ein paar entschiedene Eingriffe und Korrekturen meistern liesse. Dass das Raubgut der geplünderten Komponisten, der musikalischen Werke und der historischen kulturellen Materialien wahllos aufgetürmt wird, ist nur die eine Seite, die man nicht im geringsten missen möchte; dass beim akustischen Konsum aber die Sinne Stück für Stück eine Abstumpfung erleiden und darin in gleicher Weise als Geplünderte dastehen wie die Gehalte, die doch mit der Absicht vermittelt werden, dass sie sich entfalten können – das ist das wesentlich Falsche der Kulturindustrie. Das Lebendigste, der Trieb, betrachtet die Dinge in der Vermittlung durch die Kulturindustrie nicht mehr so, als ob er mit ihnen, indem er sie untereinander vergleicht, über sie hinausgehen könnte, sondern richtet es sich so ein, dass er sie einfach erträgt, ganz so, wie sie sind. Aber will einer solches, solange er sich als Mensch fühlt und nicht nur als gut versorgter Warenkonsument? Will ich denn das, beim Musikhören verklärten Sinnes einer Lüge gedenken, derjenigen von der Existenz einer gelungenen Kultur, unserer gelungenen Kultur? Will ich im Geniessen von Musik, dem Höchsten, mich ineins fühlen müssen mit dem Gespenst der Abscheulichkeit höherer und insgeheim an nationale Völker gebundenen Kultur, dem dumpfen Wir, von dem mich alles trennt?

Die Bemäkelung der Form der Kulturindustrie ist das letzte Hemd, das einem gelassen wird. Was würde aber von der Kulturindustrie bestehen bleiben und weiter negativ wirken, wenn an jedem Ort ein oder mehrere Sender empfangen werden könnten, die die musikalischen Werke wie gewünscht als ganze senden, ihre historische Einbettung in benachbarte Werke vom selben wie von anderen Komponisten berücksichtigen und, als wichtigstes, im gleichen Masse wie die barocke, klassische und romantische die Musik der früheren Zeiten wie auch diejenige nach Dvorák spielen würden? Würde ein Anstössiges der Kulturindustrie bestehen bleiben, wenn die manifesten Wünsche erfüllt würden und also die Musikvermittlung nicht mehr in so gravierender Weise dem Diktat der kommerziellen Verwertung unterworfen schiene? Oder gibt es nicht in der Tat eine so tief liegende Struktur in der modernen Gesellschaft, dass man sagen muss, die Kulturindustrie herrsche mit Notwendigkeit starr und fest, weil ein anderer Austausch der musikalischen Güter den Vorgang der Vermittlung selbst behindern würde und keinen längeren Bestand haben könnte? Natürlich haben die Fragen eine polemische Seite, die daran mahnt, noch längst nicht alles ausprobiert zu haben, was man im Bereich der Kunstmusik tun könnte. Man muss möglicherweise die Ebene wechseln, wenn man dem Ernst ins Auge sehen will. Angesichts der Seltenheit, in der eine wirklich neue Musik als Kunstwerk noch zur Aufführung gelangt und im Radio gesendet wird, ist der Frage mit mehr Reserve nachzugehen, also ohne eine Antwort jetzt schon bereitstellen zu wollen, ob die Kulturindustrie, derem Wirken auch die KomponistInnen ausgesetzt sind, die Verhältnisse nicht so zurechtzimmert und zurechtbiegt, dass sie ihr schon dann entgegenkommen, wenn noch gar nichts zu ihrer Verwertung geschaffen wurde und also das, was ausserhalb ihrer Instanzen geschehen will, nur als Eigenbrötelei, als Privatkunst ohne Recht auf gesellschaftliche und zeitgenössische Anerkennung passiert, als unbeabsichtigtes Nebengeräusch, das man geschehen lassen kann, weil sowieso keine Einzelnen die Fähigkeit und Lust mehr hätten, das Besondere seiner Beschaffenheit wahrzunehmen. Man weiss nicht, ob überhaupt noch etwas geschieht; vermittelt wird es jedenfalls nicht. Wo man von Kulturindustrie redet, ist es langweilig und muffig; aber da wären keine Fenster und keine Türen im Betrieb, so dass man sowohl aussen wie innen stehen könnte. Dass es so still ist in Gegenden, wo Stücke Neuer Musik einst blühten, zeigt, dass die Kulturindustrie mit ihren Kräften stärker am Spielen ist als einem recht sein sollte.

Julieta

Freitag, 3. April 2009

Was für eine Ehre, der erste sein zu dürfen, der im weltweiten Netz Julieta zu sehen bekommt!

Unwissen in der Kulturindustrie

Donnerstag, 2. April 2009

Den Begriffen des wahren Wissens und der geglückten Erkenntnis steht derjenige des blossen unverbindlichen und subjektiven Meinens gegenüber; in regulierten Zusammenhängen, in denen es darum geht, verlässliches Wissen zu schaffen, heisst er Hypothese, in denen des unregulierten und unbegrenzten Alltags ist er der unaufhörliche Begleiter aller äusseren und inneren Empfindungen, wenn über sie, wie nachlässig auch immer, nachgedacht wird und aus ihnen Schlüsse gezogen werden, auch so primitive wie „ich sitze hier und schreibe“ oder „Teufel, die Worte kommen nicht wie gewünscht!“ etc. Der Übergang von der Meinung zum Wissen ist fliessend, und wo jene genügend deutlich gebildet ist und sich dadurch der Kritik exponiert, verwandelt sie sich ohne Zusätzlichkeit in mehr oder weniger allgemein anerkanntes Wissen. Dank gewisser Apparaturen und Technologien der Kulturindustrie öffnet sich auf der anderen Seite des Verhältnisses von Meinen und Wissen ein Graben, der zwar immer schon da war, dessen Ungeheuerlichkeit aber erst heute zum Vorschein kommt und um einiges deutlicher dasteht als eine romantische Ahnung. Die Wendung „sich eine eigene Meinung bilden“ drückt aus, dass es auch ein zumindest zeitliches Vorfeld der Meinung gibt und dass dieselbe in diesem Zusammenhang, auf diesem Terrain, eine Ausnahme, eine Besonderheit oder ein Sonderfall darstellt. Der Normalfall des gewöhnlichen Bewusstseins besteht in diesem neuen Licht nicht aus dem bewussten Meinen und dem triebhaften Verzehren von Launen, sondern aus einem Gemisch, dessen Erscheinungsformen und gesellschaftlich praktische Wirkungen heute erst wenig deutlich und distinkt zur Sprache gekommen sind. Von der Meinung unterscheiden sie sich dadurch, dass sie nicht spontan sind, sondern blosse Impulse oder Reflexe darstellen und, nicht weniger wichtig, dass sie nur lose mit dem einzelnen Subjekt verbunden sind und schnell wieder von sich gestossen und in Abrede gestellt werden. Aber sie sind objektiv da, und löst man sie aus ihrer zeitlichen Gebundenheit, erscheinen sie wie eine normale Meinung, in der immer auch ein Stück Weltsicht und eine politische Disposition zum Ausdruck kommt. Man findet sie in den Internetforen und als Kommentare von Artikeln der Onlinepresse oder von Blogs, in Chatrooms (ich war aber noch nie in einem) und auf Plattformen wie MySpace oder Facebook. Sie bilden sich nicht ausschliesslich im Schutz der anonymen Meute, sondern gleichfalls im freundschaftlichen Gespräch auf Augenhöhe, online oder offline. Und es findet sie jeder in Redlichkeit Geübte als ganze Misthaufen in sich selbst – wo sie ihre biologischen Funktionen ausüben, ohne mit Notwendigkeit ans Licht des gesellschaftlichen Zusammenlebens gezerrt werden zu müssen. Wo ihr Erscheinen in der Gesellschaft geschieht, passiert auch eine Regression und damit die Drohung, als Gewalt eine materielle Gestalt anzunehmen. Wie es umgekehrt einen kontinuierlichen Weg von der Meinung zum Wissen gibt, gibt es nicht die geringste Verbindung zwischen den Pseudomeinungen und wahrer Erkenntnis.

Ein gutes Beispiel dafür, wie über die Bewusstseinsphänome des regressiven Vormeinens zu diskutieren ist, bieten Lukas Gschwend und Christoph Good im Artikel „Rache und Sühne – Wenn Volkes Zorn wächst“ in der heutigen WochenZeitung WoZ: http://www.woz.ch/artikel/2009/nr14/schweiz/17719.html

Handlesen ostertagwärts

Mittwoch, 1. April 2009

Das Handlesen ist vielleicht eine Disziplin, die nicht jedem gegeben sein mag. Wenn man aber einen in den Altersjahren 6-12 gut gekannt, dann in den folgenden 40 Jahren nur einmal kurz in Trunkenheit wiedergesehen hat und einen dessen eigene Handlesung als gänzlich wahr erscheint:

„Meine Handform ist ‚Feuer‘. Sie zeigt mir, dass ich wie Feuer wirke: aktiv, lebendig, lebhaft, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, unabhängig, spontan, begeistert, abenteurelich. Im Minus: Fünf Dinge aufs Mal, Dinge nicht zu Ende führen, Tendenz zu übertreiben, einzigartig, grosszügig, Egoismus.“

… dann darf dies Zaubern wohl als grosse Kunst ins Auge gefasst werden, auch wenn die eine Eigenschaft des Egoismus in jenen Jahren, und auch nicht ihr Gegenteil, dank Tante Vreni nicht erlebt worden waren.

Lügenpech am 1. April

Mittwoch, 1. April 2009

Dreimal war die Bemühung vergeblich, einem braven Mitmenschen ein bleibendes Tageserlebnis in die Wege zu leiten: die schöne Studentin wollte partout nicht in der Mensa die neue Suppe mit den untergezogenen aktuellen News bestellen, die zwei Klosternovizinnen am entgegengesetzten grossen Schweizer Grenzsee wollten der Internetankündigung der Äbtissin nicht folgen und das Wandergeschehen überm Wasser bewundern gehen, und der Wildtierfotograf war sich zu fein, 1 Kilo frischen Schnees vom Hochgebirge mit ins Tal herunterzubringen, damit es dort am gleichen Abend für eine wissenschaftliche Analyse am Geografischen Institut der Uni Bern abgeholt werden könnte.