Archiv für den Monat Juli, 2015

Rihm, Die Eroberung von Mexico

Sonntag, 26. Juli 2015

Soeben direkt live auf Ö1 aus der Felsenreitschule im Rahmen der Salzburger Festspiele 2015 von Wolfgang Rihm: Die Eroberung von Mexico. Mit Angela Denoke (Montezuma), Bo Skovhus (Cortez), Susanna Andersson, Marie-Ange Todorovitch, Stephan Rehm, Peter Pruchniewitz; ORF Radio-Symphonieorchester Wien; Dirigent: Ingo Metzmacher.

Vielleicht bin ich endlich auf dem Weg, das gute Stücke zu begreifen. So spannungsgeladen – und reif – ist es mir noch nie erschienen.

Birtwistle, Knussen, Haddad, Benjamin, Ligeti

Mittwoch, 22. Juli 2015

Soeben live auf Bayern 4 Aldeburgh Festival vom 25. Juni 2015 mit der London Sinfonietta, Leitung George Benjamin, Klavier Pierre-Laurent Aimard.

Harrison Birtwistle, Carmen Arcadiae Mechanicae Perpetuum // Oliver Knussen, Songs without voices // Saed Haddad, In contradiction // George Benjamin, At first light // György Ligeti, Klavierkonzert

Alles attraktive Stücke. Kaum zu glauben, dass man an dem südenglischen Ort der Reaktion eine progressive Programmierung dem Publikum zuzumuten wagt. Sogar Benjamin hält einem die Ohren wach, am Schluss zitiert er Varèsische Wendungen. Das beste Stück? Von Birtwistle.

Hitzetag mit Nebelmeer

Montag, 20. Juli 2015

Soeben live von Anzère, Pas de Membré, an einem Tag mit prognostizierten mehr als 30° C…:

Ur II, 13

Mittwoch, 15. Juli 2015

Ur I & III gratulieren ur II zum 13ten! Der rechte Fuss, seit eineinhalb Jahren ein Problem und exakt vor einem Jahr an dieser Stelle ausführlich bejammert, heilte nicht wirklich aus, aber bei einer Schulterkontrolle im April gab ein Assistenzarzt den Tipp, den Fuss mit einer zusätzlichen Stretchübung zu stärken:

Statt auf einer Treppenstufe ohne Festhaltemöglichkeit stehe ich auf einem uralten, nahe bei einem groben Möbel plazierten Holzpflock, der ansonsten als Fussschemel unter dem Computertisch dient, und lasse die Fersen nach unten kippen. Schon allein diese Stellung ohne zusätzliche Bewegung bewirkt einen Zug auf die Achillessehne und das Gewebe darum herum. Nun kann man sich auf die Zehenspitzen stellen, die Füsse in der Horizontalen halten oder quasi Pedalo treten – alles stretcht die Sehnen, die Nerven und das Gewebe im Mittelfuss- und Fersenbereich, nicht unähnlich des herkömmlichen Stretching Gastrocnemii (unter Google Bilder erscheint mit diesen Wörtern auch die hier beschriebene Übung als Skizze). Dank dieser Übung, zusammen mit den vom Arzt empfohlenen sehr teuren angepassten Einlagen (440 sFr), hat sich innerhalb von drei Monaten eine deutliche Stärkung des Fusses bemerkbar gemacht, so dass das Laufen in den Bergen wieder ohne Angststress geschehen kann.

Schweizer Moralphilosophie

Sonntag, 5. Juli 2015

Von einem wird gesagt, er sei daran, vom rechten Weg der Moral abzukommen. Eine wird angewiesen, sich um die Sache zu kümmern. Sie zögert. Im Vorbeikutschieren sieht sie, in Ursellen, wo ich selbst zwei Wochen einstens hauste, wie der Erwähnte am Rand einer Gruppe den Arm um die Taille eines Mädchens gelegt hat und ein Ende ihrer beiden Zöpfe in den Fingern drückt. Das unverhofft Gesehene treibt sie an, ihrer Aufgabe nachzugehen: „So faht’s äben a, am Züpfenändi, prezis!“ – Rudolf von Tavel, Der Frondeur Seite 217, Bern 1929.

Der ästhetische Individualismus des Berner Literaturprinzen erscheint als eine Sache der Bigotterie, gänzlich frei sowohl von der Idee der Gesellschaft wie der einer künstlerischen Moderne, und Rudolf von Tavel war nur 16 Jahre älter als James Joyce…