Archiv für den Monat September, 2013

Monnet, Robin, Haas

Montag, 30. September 2013

Soeben auf France Musique live vom Festival Musica: l’Orchestre Symphonique de la SWR de Baden-Baden et Freiburg joue Yann Robin, Marc Monnet et Georg Friedrich Haas. Concert enregistré le 20 septembre 2013 au Palais de la Musique et des Congrès de Strasbourg.

Marc Monnet, Mouvement, imprévus, et… pour orchestre, violon et autres machins, 2012-13. – Wenn Monnet den Zopf des Kagelnophonismus abschneidet, wird er ein richtig guter Komponist werden. „Does humour belong to music?“ „No!“ Aber man toleriert’s, wenn es einem mal passiert.

Yann Robin, Monumenta, 2012-13. – Fast eine Zeitlupenmusik, wenigstens eine, die sich Zeit nimmt – und sie ist nie langweilig.

Georg Friedrich Haas, Limited approximations für sechs Klaviere im Zwölfteltonabstand und Orchester, 2010. – Auch heute klingt es gut, aber am 26. September auf SRF2 hatte es einen leichteren Stand, da es neben schwachen Stücken von Ligeti, Czernowin und dem üblen, nichtsnutzigen Wyschnegradsky auftrumpfen und sich ohne Skrupel breitmachen konnte, gespielt am 10. September im KKL Luzern.

Cyriaxweimar

Sonntag, 29. September 2013

Soeben auf ARD mit PrintScreen die Highlights aus dem Floristenkrimi „Ratgeber Haus + Garten“ herausgelesen, Ursi auf dem Hof Niebergall.

Blecharz, Chizy, Sikora

Montag, 16. September 2013

Soeben auf France Musique Concert au Conservatoire de région de la rue de Madrid à Paris le 6 septembre: Jean Deroyer dirige l’ensemble Court-Circuit.

Luis Fernando Rizo-Salom, Quatre pantomimes pour six, pour flûte, clarinette, cor, violon, alto et violoncelle

Wojtek Blecharz, Torpor, pour clarinette, percussion, piano et violon

Edith Canat de Chizy, Pluie, vapeur, vitesse, pour flûte, clarinette, piano, violon, alto et violoncelle

Elzbieta Sikora, Twilling Sonosphère 1, pour hautbois solo, 2 violons, alto, violoncelle, contrebasse, Karlax et électronique (création mondiale)

Witold Lutoslawski, Chain 1, pour flûte, hautbois, clarinette, basson, cor, trompette, trombone, percussion, clavecin, 2 violons, alto, violoncelle et contrebasse

Musik wie in der antiken Atmosphäre einer Altmänner- oder Weiberjassrunde: in all der Stumpen- oder bleiernen Furzaschenwolke kein Funke von Utopie. Merde, hear here my jimisounds are a‘ leavin ’n‘ gone forever. (Aber Lutoslawski ist besser, nicht wahr? Nicht wahr: rattatattatitatatta rattatitatitatatiti… Nein! Das ist billiger Snobismus.) – So viele gute Musik gibt es ausserhalb Deutschlands, und immer noch kommt es vor, dass man einen ganzen Abend lang zwischen den Ohren leiden musss.

Utopische Musik

Montag, 16. September 2013

Soeben auf SWR 2 die Sendung gehört: HELP oder Der vierte Mann – Warum Jimi Hendrix bei Emerson, Lake & Palmer fehlte, von Wolf Eismann.

Die deutsche Musik wird in einer Woche zu Grabe getragen. Klar, dass dann nicht mehr viel zu erwarten sein wird. Aber über Musik quatschen, das werden die Deutschen immer noch können. Fast unter den Hörern das Heulen bekommen, in dieser Radioseifenkurzoper. Immerhin besser jetzt, über Jimi & ELP zu reden als über Wolfgang. Jimi und ELP ist wie Wolfgang und FJS, einfach umgekehrt, also gut. (Aber die aufgesetzte Story kenne ich seit ich ELP kenne.)

Deutsche Musik

Sonntag, 15. September 2013

Soeben in der Zeit gelesen: angefragte Statements von Prominenten über ihre politische Einstellung.

Wolfgang Rihm: „Früher habe ich SPD gewählt, später gelegentlich grün. Dann empfand ich die Entwicklung beider Parteien als immer problematischer. – Für einen, der Kunst macht, sie also nicht lediglich genießt oder als moralischen Appellhof missversteht, kommt heute eigentlich nur die CDU infrage. … Sicher ist auch die CDU nicht frei von populistischem Gesten-Repertoire. Aber ich spüre dort doch eine substanziellere Verbundenheit zu dem, was Kultur genannt werden kann.“

Eine Lust auf die Musik von Wolfgang Rihm verspüre ich keine mehr.

Christian Mason, Noctilucence

Montag, 9. September 2013

Soeben auf France Musique George Benjamin dirige le London Sinfonietta au Festival Messiaen – wann und wo wird auf der neuen, miserablen Website leider nicht mitgeteilt (irgendwann live bei Briançon, August 2013).

Christian Mason, Noctilucence pour ensemble de chambre (2009, création française), London Sinfonietta, George Benjamin, direction. – Kein komplexes oder schwieriges Stück, aber eines, das meine Stimmung exakt getroffen hat, eine Vorsternstimmung des Musik-Erlebens im Moment, wo man der Abenddämmerung keinen Namen geben will. Poesie, wie sie jedem Menschen zukommt.

(Die nachfolgenden Stücke von Benjamin dünken mich gut & recht, aber nicht mehr wirklich erwähnenswert, wenn auch besser noch als das, was in Luzern mit Müh & Not zusammengehalten wird (viel Glück zu Boulez‘ Schulter!): Webern wie Unterhaltungsjazz -wäh! In gewissen aktuellen Musiperformances scheint vergessen, dass der Lebensstil der Higher Middle & Upper Classes fürs aufgeklärte Bewusstsein abstossend wirkt.)

(Je länger ich dem zweiten Stück von George Benjamin folge, Into the Little Hill, conte lyrique pour soprano, contralto et 15 instruments, Hila Plitmann, soprano, Susan Bickley, mezzo-soprano, kann ich mich für diese Musik erwärmen. Es dünkt mich, das von mir Gelobte von Mason würde peu à peu in den Schatten gestellt. Langsam werde ich wieder wach.)