Archiv für den Monat September, 2019

Sitar, MIDI und das geworfene Handtuch

Montag, 30. September 2019

Der Plan, ohne zusätzliche Finanzen die Midi-Dateien mit Microscalen zu versehen, ist gescheitert. Es gibt keine Software, die mit MuLab funktioniert und als dessen Instanz die temperierten Töne der Mididateien nach Wunsch mit mikrotonalen Varianten versieht. Semantic Daniélou 53 wäre nahe dran, aber offenbar hat man Streit bekommen und dieses PlugIn zur UVI-Workstation so gebaut, dass es als Instrument funktioniert statt als Effekt und also seine Scalen nicht auf andere Instrumente wie eben die Sitar anwenden lässt (es müsste bei der Instrumentenwahl die Option geben: „kein Instrument“). Merde la pisse! – Dann also auf die Vogeljagd und den Falcon heruntergeholt. Nicht leicht die Sache, aber nach einer Stunde hatte ich eine Scala auf das eklig temperierte Sitarspiel angewandt, nota bene auf zwei separate Sitar-„Instrumente“ (im Beispiel vorgestern mussten die Resonanzsaiten von einer zusätzlichen Sitarspielweise in Musik gesetzt werden). Viel Geld in die Luft geworfen, aber die Sitar spielt künftig gestimmt wie es der Raga verlangt! Hier das Beispiel von vorgestern mit der Scala „Napolitan“. (Ich habe zwar Hunderte von Scalen – recte: 4928 -, bin aber noch nicht organisiert.)

Man muss das untere kleine nehmen vorgestern. Beide spielen lassen – der Unterschied ist gross … und grossartig!

4928 Scalen, mit einer beschreibenden Textdatei (eine Scala von Wyschnegradsky ist auch dabei – aber interessanter sind die materiellen Infos übers vorpentatonische China und später die diversen Regionen im Mittelalter)

Sitar und MIDI in der Partitur

Samstag, 28. September 2019

Heute wurde noch die Sitar heruntergeladen, im grossen UVI-Paket World-Suite (18 GB…). Man muss sie genau so intensiv studieren wie die Solo-Instrumente aus dem IRCAM. Da es kein KS-Instrument gibt, sind alle Soundfonts gleichwertig. Ausser einem Font, der die Resonanzsaiten spielen lässt und also mit anderen teilweise zusammenspielt, ist nur immer eine einzige „Spielweise“ in Aktion. Alte Midihasen mit schimmliger Hardware spielen die Instrumente durch die Controllerwahl ausgelesen. Ich will keinen weiteren Plunder zu den Büchern, schreibe also nur Noten am Computer. Die Kontrolle oder Auswahl geschieht über definierte Töne, die tiefer als der Spielumfang des Instruments liegen. Bei der Sitar gibt es neben den Resonanzsaiten 11 Instrumente, von C1 bis B1 in UVI-Schreibweise, im Musescore 3 sind das C2 bis B2. An dieser Stelle hier werden alle einmal vorgeführt, nur die Resonanzsaiten in einem Begleitsystem für sich alleine. Man muss viele Übungen machen, bis man entscheiden kann, in welchem konkreten musikalischen Spiel die einzelnen Fonts sich beweisen können. Gar nicht so anders als bei der ganz neuen Musik…

Das tönt zwar schrecklich, dient aber dem praktischen Recht auf Einsichtnahme in die Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Musik heute.

Zusatz: Ein grosses Problem machte sich über Nacht Luft. Das normale Spiel des Mizrabs mit DA und RA (beim Gitarrenplektrum: „Wechselschlag“) scheint nicht möglich zu sein, weil der Wechsel von einer Spielweise zu einer anderen nicht in dem Moment geschieht, wo die tiefe Note ihn auslösen sollte, sondern erst nach einer gewissen Verzögerung, also erst bei der nächsten gespielten Note. Die MIDI-Latenz speut ihr Gift auch in einer Anordnung aus ganz ohne verdrahtete Hardware. Dann schreiben wir die Noten halt um – zu sehen braucht sie ja dann ja niemand…

Die Lösung für das DA-RE-Spiel des Mizrabs ist einfach. Man schreibt die Musiknoten in zwei Systemen getrennt und die Controllernoten jeweils um einen Ton zurückverschoben:

Die Sitar spielt jetzt wie gewünscht. Ausser? Wie kommen die Shruti-s ins MIDI? Musescore 3 hat eine gute Lösung für sich selbst. MIDI zerstört den Spass bei jedem Export. Mal schauen: midi modal tuning ist gefragt.

Midi Soundbank in Partitur direkt ansteuern

Freitag, 27. September 2019

Wie in MuseScore 3 die Noten setzen, um die besonderen Spielweisen eines Instruments in MuLab und darin als Plugin in der UVI-Workstation direkt aufzurufen?

Die vorhandenen Spielweisen studieren und auswählen (Tonumfang beachten). Das Instrument mit dem Global Key Switch (KS) zuoberst, dann untereinander alle speziellen Spielweisen, die im Stück vorkommen.

Meisterwerk schreiben, *.mid exportieren. In MuLab Track mit UVI schaffen (+, Add Instrument Track, VST, anklicken).

KS-Instrument wählen, von Main auf Multi wechseln, derselben Reihe nach wie in der Partitur die Spielweisen hinzufügen, jedesmal mit einem nächst höheren Kanal verbunden (links A1, A2, A3 …).


Jeder Kanal muss manuell angewählt werden.

Die Mididatei importieren; es entstehen alle zusätzlichen Tracks automatisch. Rechte Maus auf jeden Subtrack: Choose Midi Channel.

Auf jeden Subtrack muss das Rack von unten kopiert werden. Fertig. Der Kabis zum Testen tönt dann so:

Zusatz: MIDI kehrt sich endlich um und wird aus einer seelenlosen, faden Suppe eine Musizierweise, in deren Mitte eine Künstlerpersönlichkeit steht, die man kennenlernen muss, wenn man Musik „für sie“ schreiben will. Man muss viele Tests machen, bis man herausfindet, in welchen Geschwindigkeiten, Höhenlagen und Dynamiken die Spielweisen wirken – und wo eben nicht.

Tremolo in MuseScore 3

Sonntag, 8. September 2019

Tremolo zwischen konkreten Einzeltönen in Musescore 3.

Zwei Töne setzen in der Hälfte der Dauer des gewünschten Tremolos:

Beide markieren und Doppelklick aufs Tremolo: