Sitar und MIDI in der Partitur

Heute wurde noch die Sitar heruntergeladen, im grossen UVI-Paket World-Suite (18 GB…). Man muss sie genau so intensiv studieren wie die Solo-Instrumente aus dem IRCAM. Da es kein KS-Instrument gibt, sind alle Soundfonts gleichwertig. Ausser einem Font, der die Resonanzsaiten spielen lässt und also mit anderen teilweise zusammenspielt, ist nur immer eine einzige „Spielweise“ in Aktion. Alte Midihasen mit schimmliger Hardware spielen die Instrumente durch die Controllerwahl ausgelesen. Ich will keinen weiteren Plunder zu den Büchern, schreibe also nur Noten am Computer. Die Kontrolle oder Auswahl geschieht über definierte Töne, die tiefer als der Spielumfang des Instruments liegen. Bei der Sitar gibt es neben den Resonanzsaiten 11 Instrumente, von C1 bis B1 in UVI-Schreibweise, im Musescore 3 sind das C2 bis B2. An dieser Stelle hier werden alle einmal vorgeführt, nur die Resonanzsaiten in einem Begleitsystem für sich alleine. Man muss viele Übungen machen, bis man entscheiden kann, in welchem konkreten musikalischen Spiel die einzelnen Fonts sich beweisen können. Gar nicht so anders als bei der ganz neuen Musik…

Das tönt zwar schrecklich, dient aber dem praktischen Recht auf Einsichtnahme in die Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Musik heute.

Zusatz: Ein grosses Problem machte sich über Nacht Luft. Das normale Spiel des Mizrabs mit DA und RA (beim Gitarrenplektrum: „Wechselschlag“) scheint nicht möglich zu sein, weil der Wechsel von einer Spielweise zu einer anderen nicht in dem Moment geschieht, wo die tiefe Note ihn auslösen sollte, sondern erst nach einer gewissen Verzögerung, also erst bei der nächsten gespielten Note. Die MIDI-Latenz speut ihr Gift auch in einer Anordnung aus ganz ohne verdrahtete Hardware. Dann schreiben wir die Noten halt um – zu sehen braucht sie ja dann ja niemand…

Die Lösung für das DA-RE-Spiel des Mizrabs ist einfach. Man schreibt die Musiknoten in zwei Systemen getrennt und die Controllernoten jeweils um einen Ton zurückverschoben:

Die Sitar spielt jetzt wie gewünscht. Ausser? Wie kommen die Shruti-s ins MIDI? Musescore 3 hat eine gute Lösung für sich selbst. MIDI zerstört den Spass bei jedem Export. Mal schauen: midi modal tuning ist gefragt.

Samstag, 28. September 2019 um 7:32 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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