Rezension traumwandlerisch
Freitag, 29. Juni 2007Treffe auf einem Campingplatz in den Bergen, vielleicht im Leukerbad, Ursula Streckeisen, die zusammen mit ein paar Leuten den Abend geniesst, sage ihr, dass ich in den letzten drei Tagen ihr grosses zweiteiliges thanatosoziologisches Werk studiert hätte, was auch ausserhalb des Traumes der Wahrheit entspricht, wenn man die Wander- und Bearbeitungstage ausklammert, und lobe insbesondere die Beschreibungen in den Sezierräumen, da sie mich bald des näheren betreffen würden – auch das Lob dieser Passage korrespondiert mit der Welt ausserhalb des Traumes, vom anderen wollen wir mit Hoffen noch etwas zuwarten. Täusch ich mich oder geniesst sie es, als ich ihr erzähle, mehr mit dem Spital selbst beschäftigt zu sein als mit Texten? – Im zweiten Teil des Traumes suche ich mein Zelt auf, das aber schon von drei Frauen bewohnt wird, einer verlebten Greisin, einer knapp fünfjährigen aber nicht weniger Hässlichen und einer ganz Schönen, von der aber nicht viel zu sehen ist. Ich hätte wohl falsch bestellt, das sei immer schon ihr reservierter Platz mit ihrem Zelt gewesen. Kein rechter Traumausgang, schon gar kein rechter Ärger, weil ich nur die Dritte im Auge habe – aber hat jetzt wenigstens diese aktuelle Nachtkolik ihr Ende gefunden? – Immerhin. … Uff nein, nach drei Schreibminuten schon wieder eine kleinere Attacke.