Archiv für den Monat Oktober, 2014

Hosokawa, Staud

Freitag, 24. Oktober 2014

Soeben auf WDR 3 direkt live Übertragung aus der Kölner Philharmonie, Arditti-Quartett und WDR Sinfonieorchester Köln, Leitung Peter Rundel.

Toshio Hosokawa, Konzert für Streichquartett und Orchester, Uraufführung, Kompositionsauftrag des WDR, Casa da Musica Porto und Eurasia Festival Jekaterinburg. – Ein grossartiges Verschmelzen uralter Impulse aus der japanischen Hofmusik mit einer vorwärtstreibenden modernen Ästhetik. Zu wiederholen.

Johannes Maria Staud, Über trügerische Stadtpläne und die Versuchungen der Winternächte, Dichotomie II für Streichquartett und Orchester, Deutsche Erstaufführung. – Leicht bieder und konventionell, in den kleinen Formen uninspiriert, mit allzu bekannten Materialien hantierend. In den Orchesterpartien interessanter.

Quatuor Tana: 4

Montag, 20. Oktober 2014

Soeben live auf France Musique concert enregistré le 28 septembre à Strasbourg dans le cadre du festival Musica. Quatuor Tana : Antoine Maisonhaute, Pieter Jansen, violons, Maxime Desert, alto, Jeanne Maisonhaute, violoncelle.

Jacques Lenot (né en 1945), Quatuor n° 6 (2008) – création mondiale. – Einfach und harmlos – und tonal gedacht. In der konstruierten Einfachheit schlummert keine Schönheit.

Ondrej Adamek (né en 1979), Lo que no’contamo (Quatuor n° 2) (2010). – So regressiv wie das aufgeblasene Stück gestern in Donaueschingen. Adamek: der Letzte, dem man es sagen muss, dass Schwejk ein Konformist war.

Yves Chauris (né en 1980), Shakkei (2012). – Verschlafen.

Pascal Dusapin (né en 1955), Quatuor n° 4 (1997). – Gegen Ende hin erst aufgewacht.

Die Wahrheit des Wallis

Dienstag, 7. Oktober 2014

So schaute es im Wallis heute Morgen aus – ziemlich himmlisch links bei den Obenappjern, höllisch bei den Bas Valäsang:

Klick auf Bild ergibt neue Seite mit Bild in Originalgrösse.

http://panodata1.panomax.at/cams/361/recent_default.jpg

oder http://anzere.roundshot.ch/pistes

Das tiefe Metaphysische des Platzes wird dadurch unterstrichen, dass der Walliser Stallbauer vor mehr als 50 Jahren mich (und Grossmutter) an einem Sonntag als erstes dorthin mitnahm, zum Pas de Maimbré, um mir die Schönheit des Wallis telle quelle zu offenbaren. An nicht wenige Plätze ging ich mit Grossvater als erste, ohne dass von ihnen gesagt werden könnte, welcher wirklich der erste gewesen war: Dixence, Montana, Embd, Staldenried, Riederalp etc. – alle diese Plätze standen aber in einem erweiterten Zusammenhang, sei es der Arbeit, des Sportspektakels oder des Familienausflugs. Nur der Pas de Maimbré ist durch die Einzigartigkeit ausgezeichnet, dass wir zu dritt dort sassen, im linken Teil auf der vorderen Crête, und nur schauten.

Hugues Dufourt: Burning Bright

Montag, 6. Oktober 2014

Nach dem grausligen Wetter- und nicht minder verschifften Musiksommer endlich wieder gute Musik in der Stube:

Soeben live auf France Musique concert enregistré le 25 septembre 2014 au Théâtre National de Strasbourg dans le cadre du festival Musica.

Hugues Dufourt (né en 1943), Burning Bright (UA), Les Percussions de Strasbourg (Claude Ferrier, Bernard Lesage, Keiko Nakamura, Minh-Tâm Nguyen, François Papirer et Olaf Tzschoppe).

Das beste Stück, das die Strassburger Trommler jetzt im Repertoire haben: u m w er f e n d! Genau so fantasierte ich mich vor fünfzig Jahren durch den indischen Dschungel, mit den zwei Tigern, ihren Jungen und der Prinzessin. Sogar die Stimmung am Rand der Berghöhlen hört man, wenn wir über den Wäldern waren.

Ich habe zur Vorbereitung des Konzerts in der NZZ von 2001 einen hervorragenden Artikel über Dufourt gelesen, leider ohne Angabe über den Autoren oder die Autorin (immerhin verweist Google bei mir mit Hugues Dufourt weit oben auf den Artikel):
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/article7QYBD-1.505068

Wie gut das tut, Musik zu hören, mit der man einverstanden ist wie früher nur mit Varèse!