Archiv für den 'Post'-Themenbereich

Naturlaut als Ware

Dienstag, 28. Mai 2019

Man zeigt Eifer auf der Jagd gegen Copyrightverstösse bei Google und YouTube. Ich habe ein paare Videoversuche gemacht mit Vögeln, auch sehr früh am Morgen. Man hört fast nur die Zwitschermaschine der Natur, die anderen Lärminstanzen des Tages ruhen noch. Nichts am Ton wird in diesen Videos manipuliert, vielleicht mal eine Tonspur verdoppelt, eine rückwärts, eine langsamer, eine mit Echo gesetzt. Man glaubt es nicht, aber eines dieser Videos wird mit einem deutschen DJ in Verbindung gebracht. So wie es formuliert ist, hat nicht ein Algorhitmus ein Problem entdeckt, sondern ein Leibhaftiger Anzeige erstattet. Merde, wohin soll das führen? In jedem Winkel des Internets finde ich geklaute Materialien von mir, und einem Video mit reinen Naturlauten wird der Vorwurf erhoben, das Copyright eines kommerziellen „Kunstwerks“ verletzt zu haben. Tschiiissses!

Skipoesie

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Soeben auf Hikr gelesen, am ersten Tag des Winters, den ich auf einem kurzen Spaziergang eisig empfand:

„Der kürzeste Tag bot ziemlich frühlingshafte Bedingungen, warm, Stollen an den Fellen und zT. schon aufgesulzten Schnee.

Ich beginne in downtown Winklen, steige über Ledi zum Zügelweg und verfolge den bis 1200 m, dann beginnt offenes Gelände und ich erreiche Heiti, gehe nördlich von Chratzi zum Graben und obsi, bis es dann nach rechts ins offene und flache Gelände der Stierechumi führt. Es folgt dann der längliche Aufstieg zur Scharte P. 2295. Einen Gipfelbesuch nach rechts oder links erspare ich mir, die Aussicht ist schon so berauschend.“

lobras ist der Dichter: http://www.hikr.org/tour/post127955.html

Das ist ein Gelände, in dessen unterem Teil mein Urgrossvater als Pfaffe in der Weihnachtszeit die Frutiger Höfe (oder Höfchen) auf den Spiessen besuchen ging.

Gurtenfestival 2017

Mittwoch, 12. Juli 2017

Das Gurtenfestival hat begonnen. Der Berner Bund zeigt die ersten Bilder:

So geht das mit der Zeitgenössischen Schlagermusik.

Vladi Raz 95

Sonntag, 16. April 2017

Zeichnung Distelfink: März 2017 (Originalfoto Bern 2004)

Alpendohlen, Lichtblumen, Eidechse: Ausserberg 2017

Google Street News

Freitag, 22. April 2016

André Arnold du Saint Plomb avec sa baguette…

Vladimir Raz 94

Samstag, 16. April 2016

Die Emmener Älpler müssen auch ihre Geschenke selbst mitbringen: Carona Mai 1979 (Tessin) und Fauna und Flora Remixed aus Vladis Zeichnungen auf der Elsigenalp der Sechzigerjahre.

Jungfrau Valesia

Samstag, 9. April 2016

https://www.anzere.ch/tourismus-ski-spa/webcams-anzere-135.html

Coop betrügt

Dienstag, 17. Februar 2015

Jede Woche mindestens einmal ein Einkaufsrisiko beim Coop: die Produkte oder ihre Regale sind mit Aktionen beschriftet, die Kasse aber verlangt den regulären Betrag wie vor oder nach der Aktion. Heute war es die Schokolade, vor vier Tagen Fisch 20%, mehrmals schon die Nüsse, der Salat, die Saucen etc. – Bei der Migros ist der Systemfehler bei den gescannten Kassenpreisen natürlich derselbe.

2015

Donnerstag, 1. Januar 2015

Der Anfang ist schon mal nicht schlecht:

Klick auf Bild ergibt Popup in Originalgrösse.

http://panodata1.panomax.at/cams/361/recent_default.jpg

oder http://anzere.roundshot.ch/pistes

Kannst so weiterfahren, junges Jährli, und die Feuchtigkeit schön brav aus der Luft fernhalten.

Wintersonntagsmorgenstille

Sonntag, 7. Dezember 2014

Rohrfrei und: Feuer!

Vor einer Viertelstunde in der Lenk.

Die Wahrheit des Wallis

Dienstag, 7. Oktober 2014

So schaute es im Wallis heute Morgen aus – ziemlich himmlisch links bei den Obenappjern, höllisch bei den Bas Valäsang:

Klick auf Bild ergibt neue Seite mit Bild in Originalgrösse.

http://panodata1.panomax.at/cams/361/recent_default.jpg

oder http://anzere.roundshot.ch/pistes

Das tiefe Metaphysische des Platzes wird dadurch unterstrichen, dass der Walliser Stallbauer vor mehr als 50 Jahren mich (und Grossmutter) an einem Sonntag als erstes dorthin mitnahm, zum Pas de Maimbré, um mir die Schönheit des Wallis telle quelle zu offenbaren. An nicht wenige Plätze ging ich mit Grossvater als erste, ohne dass von ihnen gesagt werden könnte, welcher wirklich der erste gewesen war: Dixence, Montana, Embd, Staldenried, Riederalp etc. – alle diese Plätze standen aber in einem erweiterten Zusammenhang, sei es der Arbeit, des Sportspektakels oder des Familienausflugs. Nur der Pas de Maimbré ist durch die Einzigartigkeit ausgezeichnet, dass wir zu dritt dort sassen, im linken Teil auf der vorderen Crête, und nur schauten.

Unerkanntes Bümpliz

Sonntag, 7. September 2014

Soeben die Umgebung, die ich mit den X10D-Schuhen fast täglich ablaufe, etwas aufmerksamer beäugt als vorher. Dabei konnte endlich das mysteriöse Bild entziffert werden, das in den letzten Tagen im Berner Bund einen Artikel illustrierte:

Diese Aufnahme von Valérie Chételat hat es in sich. Obwohl ich der Überzeugung war, sämtliche Abschnitte von Bümpliz, die an die beiden Zugstrecken Bern-Fribourg und Bern-Neuenburg angrenzen, bestens zu kennen, konnte ich das Bild nirgendwo zuordnen. Beim heutigen Morgenspaziergang fiel dann doch noch der Groschen: das Bild ist eine Luftaufnahme Richtung Südost mit dem Heilsarmee Brockenhaus und der GIBB Hotelfach an der Bümplizstrasse und mit der Abzweigung Waldmannstrasse nach unten; rechts aussen nach der Unterführung beginnt der Bahnhof Bümpliz Nord, im oberen Bildteil sind die Hochhäuser des Schwabguts. Hier noch der Bildausschnitt der Google-Maps, links mit der Kreuzung Bümplizstrasse-Bethlehemstrasse, in der oberen Ecke rechts Indermühleweg 9:

Eigernordwand

Dienstag, 12. August 2014

Soeben live am Nachmittag die Eiger Nordwand durchstiegen, von Mitte April 2014:

http://www.project360.mammut.ch/de/

S e h r empfehlenswert!

Tschernobyl heute

Montag, 19. Mai 2014

Soeben auf DVD geschaut Warm-Glow, ein Film von Marina Belobrovaja, 2013.

Der 45minütige Film zeigt photographisch nicht viel von der Umgebung und den ruinösen Objekten rund um Tschernobyl, auch nicht viel von den immer noch „dort“ tätigen „hochspezialisierten, weltweit gefragten“ Arbeitern oder von der ansässigen Bevölkerung. Er informiert nicht. Er informiert so wenig wie es die Reportagen seit 28 Jahren wahrhaftig tun, und ein Journalist in diesem neuen Film scheut sich nicht, diese gewohnte Verfälschung eins zu eins zu performen: da die Verstrahlungswerte in ihren lokalen, ja äusserst engen lokalen Unterschiedlichkeiten schwierig darzustellen sind, spricht er in seinem live übermittelten Artikel besser von einer allgemein hohen Verstrahlung. Der Film zeigt politisch engagierte, organisiert geführte Schweizer Besucher und Besucherinnen und gibt ihnen von der Zeit des Eintreffens in die gefährdete Zone bis zum Austritt ein paar Tage später aus ihr Gelegenheit zur Äusserung. Es handelt sich also um eine radikal unfrontale Reportage von der Seite her, absolut vermittelt durch eine Reihe von Subjekten, die gerade nicht als Spezialisten in Erscheinung treten, sondern als Fragende wie der Zuschauer selbst. Mich dünkt, ich hätte in diesen 45 Heulminuten nicht nur einige wichtige Fragen zu Tschernobyl endlich beantwortet bekommen, sondern auch die Einsicht gefestigt erhalten, dass gewöhnliche Pressereportagen aus schwer zugänglichen Welten nicht tel quel ernst zu nehmen wären. Was die Fragen im einzelnen betrifft, halte ich sie für so wichtig, dass man sie im Film selbst aufsuchen sollte. Auch Hartgesottene werden arg ins Staunen geraten.

Turm Frankfurt

Sonntag, 2. Februar 2014

Soeben direkt live auf Hessen TV Sprengung des Turmes für Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften in Frankfurt am Main:

Konkurrenzkapitalismus

Dienstag, 24. Dezember 2013

Mit Architektur hatte ich mein Leben lang nichts zu tun, ausser wie auf der Biographieseite dokumentiert 1968 beim Bau eines Ître auf der Elsigenalp und neuerdings beim fotografischen Dokumentieren der Walliser Alpenställe (wo es nicht um die Bauten selbst sondern um ihr veritables Umfeld als Grenzland zwischen Natur und Kultur geht) sowie sporadisch, falls das Fisheye-Objektiv mitgeschleppt wurde, der Innenräume von Kirchenbauten – keineswegs, weil sie mich materiell oder intellektuell interessieren würden, sondern weil sie als gewichtige Möbel der Landschaft tel quel aufgezeichnet werden wollen.

Vor nicht ganz zwei Wochen wurde mir die japanische Originalausgabe der Architekturzeitschrift „approach“, Winter 2013, zugesandt, mit dem Abdruck eines meiner Bilder von Evolène in einem Artikel von Yoshiaki Amino. Die ganze Zeitschrift widmet sich Fragen des Bauens mit Holz, sowohl in Asien wie in Europa. Vor ein paar Tagen wurde auch die englische Ausgabe zugänglich gemacht, online unter dieser Adresse, die auch mein Bild von Evolène enthält (der Artikel „The Promise of Wood – Sustainability in Austria“ befasst sich mit dem österreichischen Vorarlberg, die zwei erläuternden Bilder stammen aus Deutschland und aus der Schweiz).

http://www.takenaka.co.jp/takenaka_e/about/pr_magazine/
2013win/book/#page=17

Nun ist heute eine Post eingetroffen, von der ich nicht weiss, wie ich ihr Adressat habe werden können, über deren Motivierung ich also spekulieren muss. Es ist ein handfestes, 110-seitiges grünes Buch mit dem auf drei Seiten verteilten Titel „Ansichten und Einsichten: B / NEUE PERSPEKTIVEN ZUR ARBEIT MIT BETON / ARCHITEKTUR + BETON = NACHHALTIGKEIT“. Ob man bei Betonsuisse die japanische Druckfassung oder die jüngere englische online der letzten Nummer von „approach“ gelesen hat, wo nota bene die Nachhaltigkeit einen prominenten Platz einnimmt – so oder so scheint man ungeheuer schnell bemerkt zu haben, dass meine Interessen, die mit Architektur nun wirklich nie etwas am Hut gehabt hatten, Gefahr laufen, sich ganz auf eine solche mit Holz zu fixieren. Mich dünkt indessen, genügend ausführlich von Stallbauten aus dem 19. Jahrhundert berichtet zu haben, die kein einziges Holzstück in ihrer Konstruktion nötig haben; dass sie mit Beton in Berührung gekommen wären, kann man dagegen ebenso wenig als Argument ins Feld des kuriosen Streites um meine eigentümliche Kuriosität führen.

Autotelekommunikation

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Gestern war ich unterwegs, das Handy abgeschaltet in der Jackentasche. Ein halbe Stunde von zuhause entfernt spüre ich durchs Vibrieren in der Jacke die Anzeige eines SMS-Eingangs. Ich wundere mich, sehe, dass das Handy eingeschaltet ist, wenn auch ohne neu dazugekommenes SMS. Ich schalte es wieder aus, ohne weiteres Nachsinnen, da ich es gewohnt bin, dass sich das Gerät während den Aufenthalten in den Bergen zuweilen selbst einschaltet.

Abends in Bümpliz sehe ich, dass mich jemand aufs Festnetz angerufen hat, eine unbekannte Handynummer. Das kümmert mich nicht gross. Später kontrolliere ich die Combox, und siehe da, es gibt eine neue Meldung durch die unbekannte Nummer. Es spricht kein Mensch auf der Comboxmeldung, die so lange dauert, bis die Combox voll ist. Man hört nur verwischte Geräusche wie auf einer Zugfahrt. Okay, jemand hat angerufen und vergessen, den Ruf durch den erforderlichen Tastendruck wieder zu beenden. Fast am Ende dann eine bekannte Zugsdurchsage: „Werte Fahrgäste, wir treffen in Bern ein. Endstation. Die BLS wünscht Ihnen…“ Ich kontrolliere die Zeit des Anrufes, komme ins Staunen und vergleiche endlich die Nummer mit derjenigen meines Handys: klar, es ist dieselbe.

Mein Handy hat sich für einmal nicht nur selbst eingeschaltet, sondern sofort auch seinen alten Kumpel zuhause, den Festnetzapparat, angerufen. Lassen wir den beiden ihre Freude. Was aber, wenn ein Handy eine Nummer wählt aus dem Innersten des Feindeskreises? Vielleicht sollte ich wie die Anderen, Schlaueren, in der Öffentlichkeit das Handy an die Hand nehmen und keinen Moment lang mehr aus den Augen lassen. Ganz ungleich meiner Meinung scheint es eine allgemeine Unsitte der mobilen Geräte zu sein, selbsttätig hinter dem Rücken Faxen zu machen, indem sie zusammenspannen.

Schnee von gestern

Mittwoch, 3. Juli 2013

Ich möchte Edward Snowdens Verdienste nicht schmälern, dass seine öffentlichen Enthüllungen endlich einsichtig machen, warum die ehrenwerten Staatsorgane aller heutigen Gesellschaften so scharf darauf aus sind, die Zahl der Arbeitslosen möglichst hoch zu halten, um jederzeit auf ein Heer von Individuen zurückgreifen zu können, die die Datenmeere dann analytisch und buchhalterisch trockenlegen. Trotzdem bin ich der Überzeugung, seine heroisch aufbereiteten Informationen seien veraltet und von seinen eigenen Dienstherren zur Veröffentlichung freigegeben worden. Denn der Weltgeist ist, wie immer schon, längst weitergezogen. Ich höre viel Musik, ausnahmslos unter sehr teuren Funkkopfhörern. Trotz technischer Angabe einer Reichweite von 100 Metern habe ich immer in der Küche Hintergrundinterferenzen, Störgeräusche und zusätzliche Funksignale. Ich hatte schon alle möglichen Fehlerquellen verschoben oder ausgeschaltet, ohne gewünschtes Resultat; ebenso funktioniert der Hörer in immer derselben Zone auch dann nur schlecht, wenn niemand aus der Nachbarschaft zuhause ist, alle ordentlich arbeiten und ihre eigenen Funkkopfhörer also nicht aktiv sind. Meistens nehme ich kurz eine englische Stimme wahr, ohne ihr richtig zuhören zu können. Ausser in der letzten Woche einmal, und da schienen mir ihre Worte nur allzu deutlich: „Hello Mr. Raz, can you please move two steps to the right, I cannot clearly read your thoughts.“

Taiye Selasi: Ghana Must Go

Montag, 27. Mai 2013

Gestern auf SRF2 Gespräch von Hansueli Probst mit Taiye Selasi über ihr deutsch übersetztes Buch „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“, Fischer 2013. Schon eine Ewigkeit lang bin ich nicht mehr in einem Literaturgespräch von einem Autor oder von einer Autorin so stark gefesselt worden. Was für eine neue Intelligenz sich da zeigt! Hoffnung ist doch das beste Stück des Lebens – wenn sie frisch erweckt wird.

Milada Cihlová: Naše Kocelovice, 2012

Freitag, 29. März 2013

Gestern eingetroffen die Dorfmonographie, wie ich sie in den 1990er Jahren haufenweise aus dem Wallis zur Kenntnis nahm, über den Herkunftsort des Basler Eisenschmied Grossvaters: Milada Cihlová (za spolupráce Mgr. Vladimira Cervenka): Naše Kocelovice, Obec Kocelovice 2012, A4-Format, fast zwei Kilo schwer. Das Werk ist über den Buchhandel nicht erhältlich und wurde mit der Unterschrift des Bürgermeisters Ing. Karel Lukáš, starosta obce Kocelovice, auf die Reise geschickt, die teurer war als das Buch selbst. Zur Zeit der Auswanderung des Grossvaters Alois Ráž, ungefähr 1910, gab es 80 Häuser mit 489 Bewohnerinnen und Bewohnern, 2009 knapp 20 Häuser mehr, aber nur noch 167 Bewohnerinnen und Bewohner – dafür eine bekannte Wetterstation.

Postkarte 1907

Zusatz 10. April 2013, Abrechnung:

Kniha stojí 300,- Ceských korun
poštovné do Švýcarska vyjde na 320,- Ceských korun
Meine Aufrundung 80,- Ceských korun
Total 700,- Ceských korun = CHF 33.55
   
Spesen Kantonalbank Bern CHF   8.00
Spesen Komercní banky Blatná CHF 20.00
Gesamttotal CHF 61.55

Fazit: Die Spesen der tschechischen Empfängerbank sind doppelt so hoch wie der Preis des Buches, das man kauft, der Gesamtpreis sein Vierfaches.