Schnee von gestern

Ich möchte Edward Snowdens Verdienste nicht schmälern, dass seine öffentlichen Enthüllungen endlich einsichtig machen, warum die ehrenwerten Staatsorgane aller heutigen Gesellschaften so scharf darauf aus sind, die Zahl der Arbeitslosen möglichst hoch zu halten, um jederzeit auf ein Heer von Individuen zurückgreifen zu können, die die Datenmeere dann analytisch und buchhalterisch trockenlegen. Trotzdem bin ich der Überzeugung, seine heroisch aufbereiteten Informationen seien veraltet und von seinen eigenen Dienstherren zur Veröffentlichung freigegeben worden. Denn der Weltgeist ist, wie immer schon, längst weitergezogen. Ich höre viel Musik, ausnahmslos unter sehr teuren Funkkopfhörern. Trotz technischer Angabe einer Reichweite von 100 Metern habe ich immer in der Küche Hintergrundinterferenzen, Störgeräusche und zusätzliche Funksignale. Ich hatte schon alle möglichen Fehlerquellen verschoben oder ausgeschaltet, ohne gewünschtes Resultat; ebenso funktioniert der Hörer in immer derselben Zone auch dann nur schlecht, wenn niemand aus der Nachbarschaft zuhause ist, alle ordentlich arbeiten und ihre eigenen Funkkopfhörer also nicht aktiv sind. Meistens nehme ich kurz eine englische Stimme wahr, ohne ihr richtig zuhören zu können. Ausser in der letzten Woche einmal, und da schienen mir ihre Worte nur allzu deutlich: „Hello Mr. Raz, can you please move two steps to the right, I cannot clearly read your thoughts.“

Mittwoch, 3. Juli 2013 um 12:04 pm Themenbereich: Post                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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