Aiguille du Midi
Montag, 25. August 2008Gestern auf der Aiguille du Midi über Chamonix, bereits um 10.30 Uhr auf 3845 Meter Höhe, und erst noch zum halben Preis (19 statt 38 Euro: Merci!). Diese Berglandschaft gehört zum Ältesten, was ich überhaupt im Kopf habe, weil wir zu Hause für mich immer schon eine Broschüre oder ein Büchlein über die Bahninstallationen in ihr hatten, welche zusammen mit den Bildern der Grande Dixence mich davon verschonten, Werken der Ingenieurskünste herablassend zu begegnen. Erst heute Abend, nach der Bilderbearbeitung (ca. 450), sehe ich, dass dieses exquisite Nadelmeer, das auf den fünfzigjährigen Fotos nur in Details und teilweise hinter Nebelgebilden verdeckt erscheint, als fester Bestandteil meiner Kinderalpträume figurierte. Gestern zeigte es sich von einer Seite, die nicht hätte schöner sein könnte.
Vom Lawinenunglück, das am selben Morgen um drei Uhr geschah, erfuhr ich erst abends zuhause etwas. Das perfekte Funktionieren des Betriebs hatte das Geheimnis des Tages nicht preisgegeben. Ich konnte mir die ganze Zeit dort oben, in der ich an ein anderes tödliches Ereignis am Mont Blanc dachte, seitlich hinter ihm, am verborgenen Innominata, nicht vorstellen, dass Unfälle passieren, ohne dass noch vor ihrer eigentlichen Katastrophe von der Betriebsseite her nicht eingegriffen würde.