Astronomische Entzifferungsschwierigkeiten

Gestern Abend und heute Morgen die Namen der Berggipfel in den Voralpen westlich des Niesens zu bestimmen versucht, die sich auf den Zoom-Fotos von gestern in der Früh eben auf jenem Aussichtspunkt zeigen. Gewiss habe ich es ganz gerne, Gebilde zu deuten, die eine grosse Dichte und Komplexität aufweisen, weil sie schon allein durch diese Merkmale dem Widerstand leisten, was einem die Kulturindustrie zum Frass vorwirft, um gefügig zu bleiben. Auch wenn es bei Bergnamen nicht um Deutung sondern um blosses Identifizieren und Entziffern handelt, bin ich bei dieser Arbeit in höchsten Missmut verfallen, weil ich ständig von neuem Fehler produzierte. Das kommt daher, dass die verfügbaren Karten nur zweidimensionale Abbildungen bieten, die Momente in einer Struktur aber zu isolieren sind, die sich vollkommen dreidimensional darstellt und in ihrer Dreidimensionalität gelesen werden muss. Es nützt einem fast nichts, zu wissen, der eine Gipfel sei links oder rechts des bekannten, wenn sich im Hintergrund ein ähnliches Strukturgefüge aufdrängt, von dem man nicht glauben will, dass man es über eine so weite Strecke überhaupt sehen kann. – Ich habe nun eine kleine Ahnung, wie AstronomInnen zu Mute ist, wenn sie sich über Positionen von Einzelgebilden im unendlichen Universum Klarheit verschaffen wollen, das im Ganzen keinen Sinn freisetzt, den die Arbeit schliesslich deuten dürfte. Alles Unsinn und blosser Leerlauf für die Katz – oder edle Perlen vor die Säue?

Mittwoch, 20. August 2008 um 3:19 pm Themenbereich: Vermischtes                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed.