Archiv für den Monat April, 2011

Bruno Mantovani: Akhmatova

Mittwoch, 27. April 2011

Soeben auf France Musique Livemitschnitt der Uraufführung der Oper Achmatova von Buno Mantovani aus der Opéra Bastille vom 28. März 2011 (Text Christophe Ghristie).

Janina Baechle, Mezzo-soprano, Anna Akhmatova – Atilla B-Kiss, Ténor, Lev Goumilev – Lionel Peintre, Baryton, Pounine – Varduhi Abrahamyan, Mezzo-soprano, Lydia Tchoukovskaïa – Valérie Condoluci, Soprano, Faina Ranevskaïa – Christophe Dumaux, haute-contre, Le Représentant de L’Union des écrivains – Fabrice Dalis, Un Sculpteur, Un Universitaire anglais – Orchestre et Chœur de l’Opéra national de Paris – Patrick Marie Aubert, Chef du Choeur – Pascal Rophé, Direction.

Grosses Staunen und Bewunderung über die kompositorischen Kräfte und ihre Virtuosität. Ich finde keine Anhaltsstelle, über die sich etwas Kritisches anfügen liesse. Der Komponist müsste nun die Oper verlassen und eine neue Gattung kreieren mit einer Musik so klar, trocken und fettlos, dass sie selbst erst das Bedürfnis erweckt, aus ihr etwas zusätzliches Visuelles zu schaffen.

http://youtu.be/wG4Egj000rk

http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Andrejewna_Achmatowa

Nonoostern

Sonntag, 24. April 2011

Wieder einmal wie neu geboren. Von 4 bis 6.20 Uhr in die Morgendämmerung hinein ab CD-Kopien gehört: Luigi Nono, Prometeo – Tragedia dell’ascolto, Aufnahme 1993 mit Ingo Metzmacher. Obwohl ihm Gott als Schwiegervater Tag und Nacht auf die Finger schaute, tot indes immer schon seit 1951, war Nono, Varèse, nach einer Pubertät als Straussfreak beiseite, einer der ersten, der der Idee des Systems mit der Praxis der Impulse begegnete, die nicht auf isolierbare Schichten zu reduzieren wären. Nonos Musik liebt man – dieweil man in Stockhausens Licht nur kurz die Melodiefähigkeit des Komponisten bewundert, um sofort den ganzen Hokuspokus dem Vergessen anheim zu geben. Mit Nono im Rucksack macht man sich auf zu neuen Wegen.

Strauss, Capriccio Op.85

Sonntag, 24. April 2011

Gestern auf France Musique live direkt aus der MET in New York Richard Strauss, Capriccio Op.85, Metropolitan Opera Orchestra , Andrew Davis, Direction.

Ich hatte mir vorgenommen, das 1942 fertiggestellte und in München zur selben Zeit uraufgeführte zweieinhalb- bis dreistündige Werk auf die Frage hin abzuhören, wie einer der höchstbegabten Künstler des 20. Jahrhunderts im Faschismus in einem grösseren konkreten Zusammenhang gedacht hat. Nach eineinhalb Stunden vorauseilenden Rapports über den Biedersinn der Berner Musikwissenschaft in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre – ich hörte ihn die ganze Zeit, den dümmsten der Professoren der Universität, wie der Philosophielehrer zu sagen pflegte – liess ich den inneren Hausmeister die grossen Lichter im Saal wieder angehen und machte dem Experiment ein Ende: Strauss kommt mir nicht mehr ins Haus, auch wenn ich auf die gestellte Frage keine Antwort geben kann ausser der, dass dem Künstler der Äusserlichkeit die Verfasstheit der Wirklichkeit von Anfang bis Ende des Lebens wohl einfach Wurst gewesen war.

Wespenmusik 2

Samstag, 23. April 2011

Das Tier in der türkischen Flöte ist keine Wespe, sondern eine Mauerbiene. Hier sieht man ins erste Loch der Flöte, gegen oben mit einer festen Mauer zugemacht – besser gesagt gegen unten, da die Biene oberhalb des ersten Loches einsteigt, im Labium.

Mauerbiene beim Einstieg.

Mauerbiene beim Ausstieg aus dem Labium.

Ich habe die Flöte dann aufs Sims montiert, damit die Bienen, die solitär leben, also ohne ganzes Volk, immer Zugang haben. Zuerst aber hatte sich die Biene lange nicht mehr orientieren können.

Die neu auf dem Sims montierte Flöte.

Wespenmusik 1

Samstag, 23. April 2011

In den letzten Tagen habe ich ein paar Male gesehen, wie eine Wespe sich am Büchergestell zu schaffen macht, in der Nähe der aufgestellten, erhaltenen Postkarten. Heute sah ich, wie eine einzelne oder mehrere abwechslungsweise in eine alte Flöte aus der Türkei einsteigen, die knapp neben den Karten liegt, teilweise vor ihnen. Was die da nur machen? Und wieviele wohl in einer einzigen Flöte hausen mögen? Auf der Animation sieht man, wie eine einsteigt, knapp drei Minuten geräuschlos innen bleibt und dann wieder wegfliegt, um nach über zehn Minuten zurückzukehren – oder diesen Weg für eine andere freizugeben.

Nach dem Einstieg vergehen 2 Minuten 40 Sekunden – bis zum nächsten zehn Minuten.

Wahrheit durch die Hintertür

Samstag, 23. April 2011

Man soll einen Menschen nicht nach seinen eigenen oder irgendwelchen anderen Äusserlichkeiten beurteilen, auch nicht nach seinem überlieferten Namen. Beim Weltmonster British Petroleum, jenem nordamerikanischen BP mit den vollen Autotanks und dem vollen Golf von Mexico, ist eine Ausnahme angezeigt: sein Redner heisst Beaudo, für die Welt der Hörenden und Sprechenden Schönredner oder Zurechtbieger, dem die global Gefesselten aus der Hand zu fressen hätten.

Schostakowitschs Achte

Freitag, 22. April 2011

Soeben gehört auf Bayern 4: Aufnahme vom 14. Oktober 2010 in der Berliner Philharmonie, Leitung: Andris Nelsons, Solistin: Baiba Skride, Violine.

Alban Berg: Violinkonzert – „Dem Andenken eines Engels“. Dass das eines der besten Stücke Bergs ist, hat man heute wieder hören können.

Dmitrij Schostakowitsch: Symphonie Nr. 8 c-moll. Dass das eines der besten Werke von Schostakowitsch sein könnte, hat mich die ganze Zeit des Anhörens gedünkt. Kaum je war ich bei einer Musik dieses Komponisten von Anfang bis zum langen Schluss so positiv gespannt.

(Am Morgen auf demselben Sender bereits die Achte von Bruckner, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Herbert Blomstedt – war das ein Gemurkse, nicht die Interpretation, sondern das Werk selbst, völlig ohne künstlerische Impulse: schlechte Notenmusik ohne Leben.)

Édith Canat de Chizy

Donnerstag, 21. April 2011

Soeben auf France Musique: Édith Canat de Chizy, Pierre d’éclair (Création mondiale, Commande de l’ONL ), Orchestre National de Lyon, Ilan Volkov, Direction. Concert donné le 31 mars 2011.

Wieder einmal eine Komponistin, deren Name ich zum ersten Mal höre, geboren 1950. Ein warmes Konzertstück, das nach mehr verlangt. Einige Varèse-Anspielungen, ja auch echte Zitate. Leider ist ihre Website gerade nicht zugänglich.

 txt windows unix

Sonntag, 17. April 2011

 und falsche Umlaute sowie sonstige unbrauchbare Zeichen tauchten gestern auf, nachdem Advanced File Joiner die txt-Dateien von 2011 zusammengefasst hatte und diese neue Datei in WORD hätte weiter verarbeitet werden sollen. Es dauerte zwei Stunden, bis Ursache und Zusammenhang herausgefunden werden konnten. Es betraf alle Dateien, die sowohl in einem Windows-Editor wie TextPad und in einem von Linpus auf dem kleinen Acer AspireOne bearbeitet worden waren. Die Textprogramme auf den verschiedenen Computern lesen die ausgetauschten Dateien problemlos, weshalb einem das Geschehen im Hintergrund solange verborgen bleibt, bis ein Windowsprogramm wie der Advanced File Joiner mit solchen Dateien automatisch, also ohne Eingriffsmöglichkeit, umgehen muss.

Ich kenne ein paar Leute, deren Tätigkeit teilweise mit Soft zu beschreiben wäre, denen ich sehr gerne, ja äusserst gerne ein B’haltis in der Schnore deponieren würde, nicht nur von Microsoft. Der Editor auf Windows speichert die austauschbare txt-Datei im Dateiformat PC mit dem Zeichensatz ANSI, derjenige im UNIX-System in UNIX und UTF-8.

Grossschnorern sei gesagt, dass es in einem solchen Fall keine Lösung wäre, störende Dateien durch Speichern Unter im gewünschten Zeichensatz neu zu speichern, weil dann das Entstehungsdatum verändert würde, das unter Umständen, wie jetzt gerade in meinen, wichtig ist. Es muss nun jede einzelne Datei in WORD neu eingefügt werden, so dass bei diesem Vorgang die richtige Codierung gewählt werden kann. Ob der Linux-Computer noch weiter gebraucht werden kann, dünkt mich frühmorgens ziemlich unklar.

Zusatz abends: Nachdem die falsch codierten Dateien (UTF-8 statt ANSI) einzeln in WORD eingefügt worden sind, konvertiert, und das Projekt der Sammlung aller Blogeinträge in einer einzigen PDF-Datei vorwärts kommt, habe ich den Editor des Linpus-Computers genauer studiert. Für die kommende Praxis kann Entwarnung gegeben werden. Der Editor lädt die ANSI-Dateien korrekt und speichert die veränderten weiterhin mit demselben gewünschten Zeichensatz. Wurde die Datei ursprünglich auf einem Windows-Computer erstellt, hat sie die normale Codierung auch nach diversen Wechseln der Systeme beibehalten. Nur wenn die ersten Zeilen eines Textes auf dem Acer-Computer geschrieben wurden, war der Text mit UTF-8 codiert, auch wenn er mit dem Windows-Editor nachher weiterbearbeitet worden war. Nur wenn ein Text anfänglich auf dem kleinen Computer geschrieben wird, muss beim ersten Abspeichern als Speichern Unter darauf geachtet werden, dass die Codierung auf ISO-8859-1 oder ISO-8859-15 (mit dem Eurozeichen) gewechselt wird. Was nicht geht, ist den Editor so einzustellen, dass er immer beim Speichern Unter diesen Zeichensatz wählt. Aufgepasst also in Drunkenheit beim Schreiben und ersten Speichern!

Kommentar: Für den Einzelnen scheint das Problem einigermassen gering, jedenfalls bewältigbar. Wenn man an grosse Betriebe im deutschsprachigen Raum und an ihre MitarbeiterInnen denkt, die verschiedene Systeme benutzen – besteht da wirklich keine Gefahr, dass eine Textpassage, die mehr als nur semantische Gehalte transportiert, auch einmal falsche Signale auslöst?

Blogarchiv als PDF

Samstag, 16. April 2011

Gestern habe ich endlich begriffen, wie die verschiedenen Blogformate überlistet und die archivierten Texte in einem einzigen PDF-Dokument versammelt werden können. Entscheidend war die Information über den Advanced File Joiner, der die ursprünglichen ASCII- oder ANSI-Texte eines Jahrgangs zu einem einzigen zusammenfasst, der Tabelleneinstellung entsprechend gemäss der Entstehungszeit der einzelnen Textdokumente. Das funktioniert nicht perfekt, aber doch schon so gut, dass in WORD korrigiert, formatiert und die Bilder zusätzlich eingefügt werden können. Nächstens wird die erste Fassung zum Download bereitstehen, in dieser Notiz als Zusatz, auf der Homepage als normaler Verzeichniseintrag.

Zusatz: http://www.ueliraz.ch/blogarchiv-2005-2011.pdf (280 Seiten, 10 MB)

Micrologus

Freitag, 15. April 2011

Gerade so gebannt zugehört wie vorhin dem Schostakowitsch, auf Espace 2, einem Konzert vom 13. Juli 2010 aus Fribourg mit der Gruppe Micrologus: Cantigas de Santa Maria de Nostra Donna (13. Jahrhundert). http://www.micrologus.it/

http://de.wikipedia.org/wiki/Cantigas_de_Santa_Maria

Schostakowitsch, Zweites Violinkonzert

Freitag, 15. April 2011

Soeben auf Bayern 4 Dmitrij Schostakowitsch, Violinkonzert Nr. 2 cis-moll, London Symphony Orchestra, Leitung: Valery Gergiev, Solist Sergey Khachatryan, Violine. Aufnahme vom 23. Januar 2011 in der Barbican Hall, London.

Wäre Schostakowitsch nur dieser Fährte auch späterhin gefolgt – es hätte aus ihm ein veritabler Komponist werden können. Selten, dass ich Schostakowitsch so gespannt zuhöre wie in diesem Stück, wenigstens die ersten zwei und das letzte Viertel lang.

Vorwurf der Natur

Donnerstag, 14. April 2011

Vorgestern wurde die Konstruktion des Futterplatzes auf dem Fenstersims entfernt, ohne weitere Reinigung. Die wenigen Vögel, die während den letzten Wochen noch hierher fanden, putzten auch die kleinsten Reste weg. Gestern Morgen wusch ich den Platz sauber, nicht nur den Sims, sondern auch die Lücken im Fensterrahmen und das Fenster selbst. Am Nachmittag erfolgte das Desaster: zuerst kam der junge Star, machte einen Veitstanz mit gefährlichen Luftsprüngen und hackte fast eine halbe Minute mit dem riesigen Schnabel in die Wandmauer, nicht ohne zwischendurch wütende Blicke durch die Fensterscheibe zu schleudern. In der Dämmerung trank ich ein Glas Wein in der Küche, rauchte eine Zigarette und hielt das Fenster offen, das parallele zum Fotofenster. Eine dunkle Kohlmeise, die sich vom Hintergrund nur schwächlich abhob, hüpfte auf die Innenseite des Fensterrahmens, hielt den Kopf schräg und schaute mich von unten an, stumm aber voll des Vorwurfs. Ich hatte kein schlechtes Gewissen – aber ich schaute sehr genau dorthin, wo ihre Augenpunkte waren.

Dusapin: Quartette I-V und 7 Solos für Orchester

Freitag, 8. April 2011

Auf je zwei CDs sind die Streichquartette I-V (plus ein Trio) mit dem Arditti Quartett und die 7 Solos für Orchester unter Pascal Rophé von Pascal Duspin heute eingetroffen – der erste CD-Kauf seit einer Ewigkeit. Die Musik wird chronologisch durchgehört und da im Internet eingeordnet, wo schon einige andere musikalische Werke des 20. und des 21. Jahrhunderts zusammengestellt worden sind: http://www.ueliraz.ch/neuemusik/werkkritik-1.htm.

Zusatz gleichenabends nach dem Trio, den ersten zwei Quartetten und den ersten vier Soli für Orchester: Ich hatte mich nicht geirrt – das ist die Musik, nach der ich über dreissig Jahre lang suchte.

Olympus E-5 mit Zuiko 50-200 mm Test

Freitag, 8. April 2011

Gestern auf dem Berner Hausberg Gurten mit klarer Sicht sowohl auf die Berge in einer Distanz zwischen 50 und 60 Kilometern als auch auf die feinen Strukturen der Stadtbauten. Von 190 Bilder mit 200 mm Brennweite (Tele) war keines falsch autofokussiert, keines verwackelt: Kamera auf Einbeinstativ, Stabilisator Position 3 (nur waagrechte Korrektur), ISO 200, F 8.

http://www.ueliraz.ch/2011/gurten.htm (E-620 mit Zuiko 12-60 mm, E-5 mit Zuiko 50-200 mm und Einbein Benro MC 63 M8 + BH-00)

Vergleichsbilder vom selben Ort zu früheren Zeiten mit anderer Ausrüstung:

http://www.ueliraz.ch/2009/gurten.htm (E-620 mit Zuiko 70-300 mm und Einbein Walimex WT-1003, E-420 mit Zuiko 9-18 mm)

http://www.ueliraz.ch/2008/bern.htm (E-420 mit Zuiko 70-300 mm und Zuiko 9-18 mm, Einbein Walimex WT-1003)

http://www.ueliraz.ch/2006/bern.htm (Minolta A2 – nicht auf dem Gurten, sondern auf dem „Panoramahaus“ = Altersresidenz)

Weitere Bilder mit der Olympus E-5 und dem Zuiko 50-200 mm gibt es von Vögeln aus der Distanz von zwei Metern hier, seit dem 16. März: http://www.ueliraz.ch/2011/index.htm

Einstellungen E-5: keine Abweichung von den Firmeneinstellungen ausser Adobe-RGB, auch Weissabgleich zum ersten Mal auf Auto.

Einstellungen E-420 und E-620: Kontrast minus 1, Schärfe minus 1, Farben A plus 1 und G plus 2, Weissabgleich in der Landschaft ausnahmslos auf Sonne.

Anderson, Carter, Saariaho

Montag, 4. April 2011

Soeben live auf France Musique Concert enregistré le 11 février 2011 à la Cité de la Musique in Paris, Ensemble Intercontemporain, Ludovic Morlot, direction.

Julian Anderson, The Comedy of Change (création française). Andersons Afterligetismus schlingert um die schwarzen Löcher der Tonalität wie der gefürchtete Walliser Pensionär mit Strohhut, Hosenträgern und einem dicken Stumpen im Maul um die Schlaglöcher die Passstrasse herab, in einem rapidähnlichen Gefährt, sonntags nach vier Ballons Weissem für den Apéro, einem Halben Roten zum Gsottnu und zwei doppelten Marc zum Café.

Elliott Carter, On Conversing with Paradise, pour baryton et ensemble (création française), Leigh Melrose, baryton. Der Hundertzweijährige komponiert nun gänzlich befreit vom Zugriff der Statthalterin Strawinskys, eine frische Musik, in deren Libretto einer unter der Federführung Ezra Pounds ein Ereignis für einen Hundertachtjährigen deliriert, wenn ich die Passage richtig gehört habe. Nicht nur Witz hat er immer noch, auch gute Musik schreibt er, ohne pubertärers Zwinkern hinüber in die Tonalität … so dass man frei von jeder Scham auf noch weitere hofft!

Kaija Saariaho, Graal Théâtre, pour violon et ensemble, version pour orchestre de chambre, Jeanne-Marie Conquer, violon. Es dünkt mich die ganze Zeit, das Stück schon mal gehört zu haben – und finde es auch in den bereits bewerteten Stücken der Komponistin. So avanciert wie vor ein paar Jahren erscheint es mir nicht mehr, indes um nichts weniger schön, in einer Ruhe, die mir jetzt sehr zupass kommt und gefällt. Carter imponierte mir heute Abend nichtsdestotrotz ein unverschämtes kleines bisschen mehr…

Zusatz: Nach dem Konzert wurden noch zwei unterschiedliche Stücke von Julian Anderson ab CD gespielt. Diptych I. Parades, II. Pavillons en l’air, BBC Symphony Orchestra, Oliver Knussen, direction bestätigt die ersten schwachen Eindrücke, die Alhambra Fantasy, London Sinfonietta, Oliver Knussen, direction erschien mir wie von einem anderen Komponisten erdacht, frei von den missverständlichen Ligetismen, ein Werk, das ich gerne nochmals hören würde. Man muss aufpassen, dass man da, wo man einen Komponisten zum ersten Mal aufführt, die gute Intention nicht mit einem schwachen Stück vermasselt. Offenbar komponiert Anderson nicht immer auf demselben erforderlichen Reflexionsniveau.