Strauss, Capriccio Op.85

Gestern auf France Musique live direkt aus der MET in New York Richard Strauss, Capriccio Op.85, Metropolitan Opera Orchestra , Andrew Davis, Direction.

Ich hatte mir vorgenommen, das 1942 fertiggestellte und in München zur selben Zeit uraufgeführte zweieinhalb- bis dreistündige Werk auf die Frage hin abzuhören, wie einer der höchstbegabten Künstler des 20. Jahrhunderts im Faschismus in einem grösseren konkreten Zusammenhang gedacht hat. Nach eineinhalb Stunden vorauseilenden Rapports über den Biedersinn der Berner Musikwissenschaft in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre – ich hörte ihn die ganze Zeit, den dümmsten der Professoren der Universität, wie der Philosophielehrer zu sagen pflegte – liess ich den inneren Hausmeister die grossen Lichter im Saal wieder angehen und machte dem Experiment ein Ende: Strauss kommt mir nicht mehr ins Haus, auch wenn ich auf die gestellte Frage keine Antwort geben kann ausser der, dass dem Künstler der Äusserlichkeit die Verfasstheit der Wirklichkeit von Anfang bis Ende des Lebens wohl einfach Wurst gewesen war.

Sonntag, 24. April 2011 um 2:56 am Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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