Archiv für den Monat Dezember, 2016

Berio, Konzert für zwei Klaviere und Orchester

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Soeben live auf France Musique Concert donné le 10 mars 2004 à la Cité de la Musique à Paris. Katia Labèque & Marielle Labèque, Piano, The Swingle Singers, Orchestre National de France, Ingo Metzmacher, Chef d’orchestre.

Luciano Berio, Concerto pour deux pianos et orchestre.

Was für ein Meisterwerk, welche Musikalität! Berio hat mehrere Gesichter. Dieses Werk kommt in vergleichbare Nähe zu Répons von Boulez.

Dutilleux, Jarrell, Posadas, Guerrero

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Soeben live auf France Musique concert donné le 01 octobre 2016 à Strasbourg avec l’Orchestre National des Pays de la Loire, Pascal Rophé : Chef d’orchestre.

Henri Dutilleux, Timbres, espace, mouvement ou „La Nuit étoilée“ pour orchestre (1977 – 1978 | révisée en 1991).

Michaël Jarrell, Emergences – Résurgences (2016).

Alberto Posadas, Kerguelen (2013).

Francisco Guerrero (Lehrer von Posadas), Sahara (1991).

Drei starke Stücke ohne Hektik, aber mit intensiver Dramatik, das vierte in einem xenakischen Sturm. Eines der besten Konzerte 2016.

Olga Neuwirth, Trurliade

Sonntag, 11. Dezember 2016

Soeben live auf Ö1 vom 30. November 2016 in Wien Wiener Symphoniker, Dirigent Ludovic Morlot, Klavier Nicolas Hodges, Schlagwerk Victor Hanna.

Olga Neuwirth, Trurliade-Zone Zero. Konzert für Schlagwerk-Solo und Orchester

Bessere Aufnahme als im Sommer in Luzern, alle Schlagzeugteile hier gut hörbar. Das Stück erscheint eher als etwas Leichtes denn ein Kampf, aber das ist gut so.

Omaggio a Hermann Scherchen

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Soeben live auf SRF 2 Orchestra della Svizzera italiana, Dennis Russell Davies, Leitung, Konzert vom 18. November 2016 in Lugano (50. Todestag Hermann Scherchens).

Vier Orchesterfassungen des Scherchenschülers Bruno Maderna von Pergolesi, Frescobaldi, Gabrieli und Grossi da Viadana.

Eine Orchesterfassung Hermann Scherchens von Bachs Kunst der Fuge – in Ausschnitten (50 Minuten).

Das ist nicht sehr viel Engagement gegenüber dem Fastluganeser Scherchen mit Wohnsitz in Gravesano. Aber immerhin: Scherchens Bachbearbeitung ist eine Entdeckung.

Gravesaner Dorfkern mit der Casa Scherchen irgendwo (vom Monte San Salvatore in knapp acht km Distanz, 27. 10. 2016)

Zusatz ein Tag später: soeben dasselbe Konzert noch einmal, wenigstens Scherchens Stück, auf Deutschlandradio Kultur.

Adorno über Scherchen, der ihn 1924 mit Alban Berg bekannt machen musste: „Seine modernen Programme sind die besten, die existieren; er kennt sich [als Dirigent] in Kompositionen aus, das geschieht nicht oft. Er ist für Schönberg dagewesen, als alle anderen noch zu feig waren. Er hat Strawinsky in Deutschland bekannt gemacht. Er hat sich für die junge Berliner Generation eingesetzt, als sie noch bei Schreker Unterricht nahm. Unvergeßlich: man hat von ihm erstmals und exemplarisch die Wozzeck-Bruchstücke gehört.“ (GS 19, S. 456-457)