Nicht jedes schmerzende oder gar fast blockierte Knie bedarf eines ernsten ärztlichen Beistandes. Schon als vierzehnjähriger Dauerläufer und -schwimmer konnte ich einen Sommer lang nur mühsam gehen – nach zwei Monaten ging alles Laufen und Springen wieder gut. Mit 25 Jahren schmerzten beide Knies beim Runterlaufen: zwei wärmende Knieschoner aus der Drogerie und der Oberländer Hafenlauf als Runterwandern fast in der Hocke (natürlich nur im Wald oder über 2500 Meter!) kurierten beide in ein paar Wochen (diese Art zu gehen wird auf einigen Internetseiten als kontraproduktiv betrachtet, mir hat sie früher oft geholfen). Mit 30 Jahren stellte sich einmal eine extreme Blockade schon beim Hinaufgehen ein; eine zweitägige Wanderung wurde so peinlich vermasselt, und jener Sommer oder Herbst lang konnte an Wandern nicht mehr gedacht werden. Bei der grossen Tumoruntersuchung 2002 wurden in der PET-Analyse auch Nester in den Knien aufgezeichnet. Der Techniker beruhigte aber schnell, solche seien bei allen vorhanden, die sich mehr als nur zwischen Fernseher und Kühlschrank hin und her bewegten. Im Frühling 2005 schmerzte ein Knie plötzlich heftig beim Runtergehen von La Creusaz nach Les Marecottes (die Bahn fuhr noch nicht). Eine ernsthafte Suche im Internet stiess auf die optimale Lösung, eine kleine gymnastische Übung, die schon am ersten Tag Entspannung versprach. Man geht auf die Knie, mit langen Hosen, falls kein weicher Teppich daliegt, streckt den Rücken wie das fromme katholische Kind, und neigt sich langsam nach hinten, immer im Kopf behaltend, dass es um die Knies und um die Muskulatur knapp darüber geht. Man spürt schnell eine Spannung, der man nur wenige Sekunden widerstehen soll, nicht mehr als fünf. Ganz langsam, ohne zu rucken, und sehr weich geht es wieder zurück in die Senkrechte.