Spionage – und schlechtes Gewissen darüber

Leider zerbröselt das Ganze beim Aufwachen schnell, aber es ging ums Durchstöbern von Schubladen solcher, die wie Agenten oder wirklich als solche gewirkt haben, darunter auch H. G., einer von denen, die ungefragt auch schon mal erwähnt worden waren. Immerhin ist die Traumsinngebung gleich beim Aufwachen dagewesen und konnte festgehalten werden: die Persönlichkeitsrechte werden in den Blogs eingeschränkt. Wer da ist mit Namen, kann unter Umständen sich aus Zusammenhängen nicht mehr zurückziehen, wie ein anderer dies gewöhnlicherweise tun darf. – Tun wir das aber, gelebte biographische Zusammenhänge abstreifen und zurücklassen wie die Schlange ihre alte Haut? … Kommt darauf an, wer spricht. – Und was an Zwang enthalten Klassenzusammenkünfte?

Mittwoch, 10. Mai 2006 um 3:15 am Themenbereich: Traum                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

4 Kommentare für “Spionage – und schlechtes Gewissen darüber”

  1. ur schreibt:

    Der Traum wurde durch zwei unabhängige Tagesreste ausgelöst, durch langes Werweissen, wie unter den Posts der Hinweis zum Kategorienlink genannt werden soll („abgelegt im Teil“, „deponiert unter“, „schubladisiert bei“…) und durch langes Nachdenken über P., die ihr Leben lang Schwierigkeiten vor sich auftürmt und doch lebt wie in einem Wunderblock, als würde in einer neuen alle alten automatisch ausgelöscht. P. ist eine Sysypha, deren Tun einzig darin besteht, den Stein immer wieder von neuem rollen zu lassen. Muss von dem Mitleid erwartet werden, der ihr den Stein 12 Jahre lang nach oben gestossen hat? – Nein, es wäre zu unserem Glück, einzusehen, dass heute uns diese Freiheit nicht mehr zusteht, Lebenszusammenhänge als ganze zu verleugnen. Dass ihre einzelnen Momente nicht tel quel veräusserbar sind, scheint indes klar: es darf nicht über alles geschwatzt werden, was je sich ereignete. Nur der Zusammenhang führt zu Einsichten, ausserhalb der Verführung der einzelnen Pseudofakten.

  2. lala schreibt:

    Es gibt nicht nur die Strukturzusammenhänge und ihre Einzelmomente als Fakten, sondern auch die Gefühle. In ihnen sind die entscheidenden Ablehnungen legitimiert. Aber sie sind eben nicht transparent sondern unvermittelt: jenseits des diskursiven Zusammenhangs. Nur Gefühle, die eine Spur der Reflexion erfahren haben, dürfen ins Spiel gebracht werden. Sie werden immer von der Einsicht begleitet sein, dass Sprechen besser ist als Totschweigen.

  3. ur schreibt:

    Der Argumentationszusammenhang hängt deswegen vielleicht etwas schief in der Luft, weil der letzte Grund des Zerwürfnisses mit P. nicht angesprochen wird. Es handelt sich um das ewig Selbe: P. konterkariert die Anerkennung von U. so weit, dass dieser nicht nur Anweisungen von P. befolgt (oder ihren Wünschen nachkommt), sondern offenbar bedingungslos auch Anweisungen von X. befolgen sollte, mit d. U. noch nie gesprochen hat. Nur eine einzige solche erfolgte, übermittelt durch P., alle Momente mit P. in U.’s Gebilden zu streichen.