Archiv für den Monat Juli, 2014

Illgraben mit Wasserflut

Mittwoch, 30. Juli 2014

Yhttps://www.youtube.com/watch?v=43R3mjiNBKc

Ab nach Cork!

Donnerstag, 24. Juli 2014

Soeben live auf Bayern 4 Alexander von Zemlinsky, Streichquartett Nr. 2, op. 15, gespielt vom tschechischen Zemlinsky Quartett am 4. Juli 2014 im Rahmen des West Cork Chamber Music Festivals.

Zwei Geniestreiche in Einem, betrachte man die Komposition als Gebilde oder die Interpretation der Prager, gegen die Unbilden des Bümplizer Sommeralltags: als Krüppel auf dem Abendspaziergang mit Steinen beworfen, Zerstörung der Hausinfrastruktur durch sogenanntes Abwartungspersonal, wiederkehrende Computer-Hardwarepanne ohne identifizierbare Ursache (dvi no signal), immer noch keine Lösung gegen die infantile Digitalkamera-Discount Betrügerin aus dem rechtlosen Raum Adligenswil-Luzern (ab nach Luzern, Online-Shop-Kriminelle, da seid ihr von Staates wegen geschützt!), Fussschmerzen nach wie vor unbezwungen etc. … Aber dieses Konzert nun war eine Wucht wie ein luftiges Gewitter!

Zusatz: Den ganzen Tag lang über die Logik des Zerfalls phantasiert und wie sie ein zwar komplexes, aber doch in sich stabiles Gebilde voraussetzt und wie viele Phänomene wegen ihrer blossen inneren Instabilität ausserhalb ihres Feldes kampieren und als unbeherrschbar frech herüberwinken. Eine Unbill des Alltags ist kein Gebilde, dessen Schein sich durchbrechen und das sich in der Konstellation von Begriffen so in seinem Zerfall erkennen liesse.

Zusatz 30. Juli 2014: Beim PC musste die Grafikkarte ausgewechselt werden. Alte Karte Nvidia GeForce gt 520 mit 2 GB DDR3 (Desktopleistung für Windows Aero 4.9), neue Karte Asus Nvidia gt 740 oc mit 1 GB GDDR5 (Desktopleistung für Windows Aero 7.3 – die Leute von Stegcomputer in Zollikofen scheinen mir also die optimale Grafikkarte für mein System verkauft zu haben).

Wildstrubel meisterlich

Samstag, 19. Juli 2014

Am 17. Juli sind einem Bilder gelungen, für die man guten Gewissens Werbung machen kann:

http://www.hikr.org/tour/post82853.html

Ur II, 12

Donnerstag, 17. Juli 2014

Ur I & III gratulieren ur II zum 12ten! Ein Geschenk steht nicht parat, aber der konkrete Wunsch, dass der Fibularis so schnell & gut wie möglich wieder seine physiologischen Dienste erfüllt – nicht der linke, wie man vielleicht meinen möchte, wo die Fibula des ur IIten in ihrer ganzen Länge entfernt wurde (das verpflanzte Bein selbst erfuhr bei ur III zehn Jahre später in der Schulter eine bemerkenswerte Kürzung), sondern der rechte. Ende März 2014 begannen die Schmerzen während eines Spaziergangs und stellten sich täglich von neuem ein, nicht an einer bestimmten einzigen Stelle, sondern einmal im Mittelrist, dann hinten aussen oder in der Mitte, also im Zentrum der Ferse, manchmal etwas oberhalb und zusätzlich nahe bei der Achillessehne. Ich ging aus dem Grund nicht zum Arzt, weil sich durch Drücken kein bestimmbares Schmerzzentrum bemerkbar machen liess. Nur im Gehen erschien ein Schmerz, und nur jeweils an einem der genannten Plätze. Ein Stützverband um die Ferse half nur vorübergehend, während der Nacht und also zu lange getragen löste er frühmorgens einen Wadenkrampf aus. Da ich als Ursache des Problems den jahrelang praktizierten täglichen Tigersprung vermutete (auf Zehenspitzen die Wohnung umrunden), übte ich umgekehrt (aber man hat nicht viele Möglichkeiten…) nun das Gehen auf den Fersen mit schön kontrolliertem Abrollen von hinten nach vorne. Am 25. Juni kaufte ich im Orthopädie-Zentrum für 280 Franken ein Paar X10D, das sind Schuhe mit einer Art Kufen im Mittelteil des Sohlenaussenrandes, die den Nervenbahnen peu à peu wieder zu verstehen geben, was eine richtige Fussstellung wäre. Nun kapierte ich, wie die Schwäche des Fibularis eine Einwärtsdrehung des hinteren Fussteiles zur Folge hat und intensivierte alle Fussübungen, wie sie im Internet zu studieren sind und wie ich sie seit April täglich übe, immer auch zusammen mit dem igeligen Massageball. Das Ganze ähnelt einem mimetischen Zaubertrick, der mit dem Schmerz spielt: ich mache die Übungen so lange, bis sich ein Schmerz einstellt; nun massiere ich den ganzen Verlauf des Fibularis vom grossen Zeh via die Passage unter- und oberhalb des äusseren Knöchels bis zum Unterschenkel, dann herauf übers Knie bis zum Becken – wo nicht völlig auszuschliessen ist, dass der Nerv in einer neuerdings erfolgten Verwerfung in diesem Trümmerhaufen gestört wird. Nach der Kurzmassage wird der Fuss meistens sofort schmerzfrei, so dass die Übungen wieder neu angesetzt werden können (zuweilen muss länger massiert werden). Seit zwei Wochen konsumiere ich zusätzliches Magnesium (vital nutrilong), da der Schmerz am ehesten mit einer Verkrampfung zu beschreiben ist. Dass sowohl das Magnesium wie die Übungen noch vor dem Abflauen der sommerlichen Gehsaison überflüssig werden, wäre der Geburtstagswunsch.

Einlassbegehren ins Gefängnis

Mittwoch, 2. Juli 2014

Ich hatte gestern Gelegenheit, die Luzerner Staatsanwaltschaft zu besuchen. Von ihrer Internetseite und von Google Earth her war mir bewusst, dass es nicht leicht sein würde, den richtigen Eingang zu finden. Kaum war ich aus dem Bus an der Haltestelle Kupferhammer ausgestiegen, klirrte es beim Warten am Zebrastreifen, weil ein Soldat auf dem Weg zur Allmend-Kaserne seinen geschulterten prallen Waffensack durch eine unbedachte Bewegung auf meinen Beinarm knallen liess. Ich schaute ihn bösen, zivilisierten Blickes an: Du bist noch nicht im Krieg, dummer Mann, ein anderer hätte schreien müssen. Ein Wegweiser auf der anderen Strassenseite zeigte den gesuchten Weg an einer anderen Abzweigung als gedacht, in einem kleinen Abschnitt geht man auf einem blossen Trampelpfad durchs Gebüsch, den Google Earth und die Maps verschweigen. Das Gebäude, das sich dann vor einem in den Weg stellt, ist beeindruckend und nicht ohne ästhetischen Reiz. Doch wo genau befindet sich der Eingang zur Staatsanwaltschaft? Der beabsichtigte Effekt des Gebäudes stellt sich unverhofft ein, einen als kleinen Bürger dastehen zu lassen. Hat man sich für eine der vier Seiten als Eintrittsseite entschieden, gibt es zwei Eingänge. Beinahe im Gleichschritt neben mir traf ein Typ mit Glatze, kurzen Hosen und Sporttasche auf dem Vorplatz ein. Zielstrebig steuerte er, wie mich dünkte in guter Miene, den kleinen Eingang an. Als er verschwunden war, meldete auch ich mich an der Gegensprechanlage. Ich habe die befremdliche Information zur Kenntnis genommen, nicht total überrascht, aber auch nicht wirklich so erwartet. Wer kennt schon einen in seinem Bekanntenkreis, der an einer Gefängnispforte hat um Einlass begehren müssen? Nun denn, man bestaune die Architektur, denn sie ist nicht alltäglich, wähle aber mit Bedacht den rechten Eingang, wenn einem die Freiheit lieb ist.

Im Innern gelangt man an einen geräumigen Anmeldungsschalter, wie er im Spital an seinen vielen verschiedenen Stellen nicht viel anders angesteuert werden muss. Zunächst der amtliche Ausweis, der neben dem Portemonnaie auf die Schaltertheke gelegt wird, dann die Frage, was ich sonst noch auf mir tragen würde. Nichts ausser Papiernastücher. „Gehen Sie durch die Schleuse!“ Teufel, war das ein Alarm! Ich hatte vergessen, den kleinen Hausschlüssel zu erwähnen. Mich dünkte, die Polizisten würden mich schief anschauen; sie begnügten sich aber mit meiner Auskunft, führten mich in ein winziges Räumchen, das gleich wie der Eingangsraum weiterhin mit dem Schalterraum durch eine Glaswand verbunden ist, gaben mir die Dokumente und liessen schliesslich die gewünschten Kopien anfertigen. Erst auf der Heimreise im Zug dämmerte mir, dass es das viele Titan in der linken Schulter war, das den Alarm auslöste. Vielleicht machen sich Leute mit chirurgischen oder orthopädischen Hilfsmitteln im Körper besser klar, dass es zumindest auf Flugplätzen heutzutage ebengleiche Schleusen mit Metalldetektoren gibt. Man macht sich das Leben leichter, wenn man sich auf eine solche Situation vorbereitet und leicht entzifferbares Bildmaterial zur Hand hat, das die aufgeschreckten Schleusenwärter ohne Verzug zu informieren vermag.

Am Bahnhofkiosk kaufte ich mir ein Cola. Um das Herausgeld entgegennehmen zu können, benötige ich beide Hände, die dem Verkaufspersonal das offene Portemonnaie so weit wie möglich entgegenstrecken, am Schluss mit der rechten Hand allein noch ein paar Zentimeter weiter in die Luft (keine Hand kann Münzen aus einer weiteren Körperdistanz als 10 cm entgegennehmen). Ich stellte die Tasche mit den kopierten Akten der Staatsanwaltschaft auf die ausgelegten Zeitschriften und machte den umständlichen Handel mit dem Getränk. Dann spazierte ich dem langen Zug entlang, bis zur Spitze mit dem meist ruhigen ersten Wagen. Beim Einsteigen überkam mich ein flaues Gefühl, dann eine heftige Bewusstseinstrübung mit Sternchen in der schwarzen Nacht… – Keine Panik, obwohl ich während eines langen Moments mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wo die Tasche geblieben sein könnte, ruhte sie, anscheinend noch unangetastet, am genannten Platz.