Schweizer Moralphilosophie

Von einem wird gesagt, er sei daran, vom rechten Weg der Moral abzukommen. Eine wird angewiesen, sich um die Sache zu kümmern. Sie zögert. Im Vorbeikutschieren sieht sie, in Ursellen, wo ich selbst zwei Wochen einstens hauste, wie der Erwähnte am Rand einer Gruppe den Arm um die Taille eines Mädchens gelegt hat und ein Ende ihrer beiden Zöpfe in den Fingern drückt. Das unverhofft Gesehene treibt sie an, ihrer Aufgabe nachzugehen: „So faht’s äben a, am Züpfenändi, prezis!“ – Rudolf von Tavel, Der Frondeur Seite 217, Bern 1929.

Der ästhetische Individualismus des Berner Literaturprinzen erscheint als eine Sache der Bigotterie, gänzlich frei sowohl von der Idee der Gesellschaft wie der einer künstlerischen Moderne, und Rudolf von Tavel war nur 16 Jahre älter als James Joyce…

Sonntag, 5. Juli 2015 um 3:42 pm Themenbereich: Theorie                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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