ur III: Die Fünfte

11. Februar 2020 um 12:50 Uhr von ur

CD: Webern-Strawinsky-Schönberg-Varèse-Zappa

Gesamtpartitur

1-2. Petruschka. Igor Strawinsky 1921. Piano Soloversion für Arthur Rubinstein. Drei Sätze: Russian Dance, At Petrushka’s, Shrovetide
3. Chaconne. Sofia Gubaidulina 1962
4. Capriccio. György Ligeti 1947
5. Passacaglia ungherese für Cembalo. György Ligeti 1978
6. Hungarian Rock (Chaconne) für Cembalo. György Ligeti 1978
7. Lozärner Februar-Rock (Onder de Egg) feat. Räzpläuschler w. Gluggsi

ur III: Die Vierte

20. Januar 2020 um 15:45 Uhr von ur

CD: Webern-Strawinsky-Schönberg-Varèse-Zappa

Gesamtpartitur

1. Walzer. Alban Berg 1908…..0.39
2. Sechs Bagatellen für Streichquartett op 9. Anton Webern 1913……3.26
3. Vier Stücke für Geige und Klavier op 7. Anton Webern 1914…..4.12
4. Three Easy Pieces für Klavier. Igor Strawinsky 1915…..3.26
5. Walzer op. 23. Arnold Schönberg 1923……2.13
(Erstes Zwölftonstück)
6. Octandre. Edgard Varèse 1923…..7.21
7. Klavierstück posthum. Anton Webern 1925…..4.35
8. All immediatly. Anna Arkushyna…..2.48
9. Sheik Yerbouti Tango. Frank Zappa…..3.50
10. Zweite Flötensonate. Liana Alexandra (ca. 2000-2007)…..7.07

ur I und II gratulieren ur III

11. Januar 2020 um 4:43 Uhr von ur

Viel Glück zum siebten Geburtstag, mit den besten Dankeswünschen an die Teams von Matthias Zumstein und Charles Dumont an der Insel 2013! – Der Kommentar vom letzten Jahr bleibt: Die Schulter ist gut, die rechte Beckenregion nur dann, wenn knapp zuvor 15 Minuten Booty Training und Massage gemacht wurden. Eine Wanderung in den Bergen gab es letztes Jahr nicht (Oeschinensee gilt nur als Training, und der Monte Moropass wurde per Zug, Bus und Seilbahn bis 100 Meter vor den Fotoplatz erreicht.) Das Booty Training für den M. Gluteus funktioniert nicht mehr optimal, weil sich absolut keine neue Kraft bilden will. Das ist aber nicht tragisch, da sich mein Tätigkeitsfeld seit August von der Landschaft radikal vor den Bildschirm verlagert hat, wo Lehrstücke für komplizierte Musik produziert werden. Ich arbeite am Schlussstück der vierten CD (innerhalb von vier Monaten), in dem es um nichts anderes als um Booty geht. Es ist der Sheik Yerbouti Tango von Frank Zappa, ein Meisterwerk der Bühnenmusik und der Transkription (meine Arbeit besteht nur im Übertragen der Transkription in ein Notationsprogramm, daran anschliessend die Konstruktion der Gitarre, der komplexen Sounds der Band und des Gitarrenfeedbacks). Vor der virtuosen Gitarrenmusik gibt es auf dieser CD Stücke von Schönberg, Berg, Webern, Anna Arkushyna und Liana Alexandra, für Flöte, Geige, Klavier und Streichquartett.

MIDI Spuren hintereinander

2. Januar 2020 um 14:10 Uhr von ur

In Cubase lassen sich MIDI Spuren miteinander verknüpfen, ohne dass die zweite, hintere Spur ihre eigenen Tempi verliert. Mögliches Vorkommen: man hat die einzelnen Sätze eines Stücke je für sich geschrieben, will sie im Audioexport aber zusammen haben, ohne dass einzelne Audiodateien zum zweiten Mal verarbeitet werden müssen. Man nennt das auch Albumfunktion, wie sie beispielsweise in MuseScore 3 noch fehlt.

In der Instrumentenspur eine mögliche alte Tempospur löschen (unten mit CTRL-Klick aufs Tempozeichen, ctrl-a, delete). Alte Lokatoren auf Null setzen. Erste MIDI Spur auf die Instrumentenspur kopieren. Jetzt das Besondere: es wird der linke Lokator ans Ende gesetzt (falls eine Lücke zwischen den Parts bestehen soll mit einem Abstand). Nun die zweite MIDI Spur zum neu gesetzten linken Lokator hinzufügen. Wenn weitere Dateien angefügt werden, denselben Vorgang wiederholen, am Ende den linken Lokator am Anfang, Position Null, festsetzen, den rechten am Schluss der Gesamtaufnahme.

Incipit musica

31. Dezember 2019 um 8:00 Uhr von ur

Bis heute Morgen war es zum Verzweifeln mit der MIDI-Musik auf UVI-Falcon und Cubase 10.5 Artist. Aber jetzt habe ich das Hauptproblem gelöst, wie man nämlich die vielen verschiedenen Spielweisen der kostspieligen UVI-Instrumente ansteuert, ohne dass man für jede spezielle Artikulation in MuseScore ein eigenes System und in Cubase eine eigene Spur mit vollem eigenen Instrument machen muss.

Man schreibt die normalen Noten mit den normalen Spielanweisungen. Die Dynamik (ppp-fff) und die traditionellen Artikulationen (staccato, legato etc.) müssen präzis geschrieben werden, da sie von MIDI übernommen werden. Alles andere wird in der exportierten MIDI-Datei aus MuseScore 3 gelöscht, ohne dass man das verhindern oder als Zusätze in der MIDI-Datei neu einfügen könnte. Trotzdem werden die zusätzlichen Spielanweisungen in die neue Partitur geschrieben, wenn sie mit der Musik später gezeigt werden soll. Die Platzierung muss hierbei nicht mehr präzis durchgeführt werden, da sie mit keinem Code mehr verknüpft ist.

Für jedes Instrument muss man jetzt nur ein einziges System schreiben; wie bis anhin lösen gewisse tiefe Töne als MIDI-Controller einige Spielweisen aus, die mit dem Hauptinstrument gegeben sind (ks = global key-switcher). In Cubase wird via Falcon das KS (oder KI)-Instrument geladen. Links gibt es die Liste PARTS, wo via + Zeichen zum Hauptpart beliebig viele weitere Spielweisen hinzugefügt werden (Doppelklick auf Empty). In Cubase verändert sich nichts: wo vorher viele Spuren für ein einziges Instrument vorhanden waren, ist es jetzt nur noch eine. Die PARTS in Falcon besetzen jeder für sich einen Kanal, genannt A1, A2, A3 etc. Die Menge ist beschränkt auf 16.

Hat man eine MIDI-Datei aus MuseScore importiert und auf die Instrumentenspur kopiert, erscheint die Kategorie Kanal dann, wenn man mittels Doppelklick auf die Spur den Noteneditor von Cubase Artist vor sich hat. Markiert man irgendwelche Noten, befinden sie sich im Kanal 1. Hat man die gedruckte Originalpartitur oder in einem zweiten Fenster diejenige aus MuseScore vor sich, markiert man im Cubase-Editor die besonders zu spielenden Noten Gruppe für Gruppe und weist ihnen denjenigen Kanal zu, der das Preset mit der gewünschten Spielweise enthält.

Auch hier wieder ein typischer MIDI-Haken: wird die MIDI-Datei nach Abänderungen in den Noten neu importiert, müssen die Kanäle neu zugeordnet werden…

Zusatz 1. Januar 2020: In Cubase muss man bei jedem Instrument einzeln den Kanal von 1 auf Alle (= omni) wechseln, danach im grauenhaften Noteneditor alle Tönne anwählen und im Kanal auf 1 setzen. Erst jetzt funktioniert das oben beschriebene Vorgehen.

Debussy, Adorno, Boulez

20. Dezember 2019 um 19:06 Uhr von ur

CD: Debussy, Adorno, Boulez

Gesamtpartitur

1. Jeux. Debussy 1912 (Transkription Leonor Dill 2018), 13.20 // 2. Klavierstück. Adorno 1920, 2.25 // 3. Klavierstück. Adorno 1921, 2.40 // 4-6. Drei Klavierstücke für Maria Proelss. Adorno 1924, 5.05 // 7. Vier Lieder für eine mittlere Stimme und Klavier, op 3. Adorno 1928, 9.20 // 8-9. Anfang der Zweiten Klaviersonate von Boulez 1950, 0.41 und Ende der Vier Lieder von Adorno 1928, 1.23 // 10. P.K.B. Eine kleine Kindersuite. Adorno (mit Gretel) 1933, 4.16 // 11. Zwei Propagandasongs von Brecht. Adorno 1943,1.54 // 12. Drei Gedichte von Theodor Däubler für Frauenchor. Adorno 1923 und 1945, 4.5 // 13. Drei kurze Klavierstücke. Adorno 1934 und 1945, 1.47.

Zusatz: Adornos Versuch von 1928, die Avantgardemusik in Gang zu setzen

Hauptstück dieser CD ist die kurze Passage von Boulez- und Adornoausschnitten in den Nummern 8 und 9; der Rest ist Beiwerk des Realismus und setzt der These mässigende Schranken. (Die CD lässt sich ohne Blick auf ein Display durchhören: das entscheidende Stück ist das erste mit einem Zusatz zum Klavier, die Vier Lieder op. 3 von 1928 – danach kommen die Nummern 8 und 9 wieder mit Klavier allein.)

1. Beim Abschreiben von Jeux, in fünf Tagen bis vorgestern, zeigte sich, dass diese Musik eine vergleichbare Komplexität aufweist wie die von Adorno in einigen seiner Kompositionen, aber durchgängig als genial qualifiziert werden darf. Man erfährt während der Arbeit einen ungetrübten Genuss bei jeder der vielen Hörkontrollen (Export der MIDI-Datei aus dem Notationsprogramm MuseScore, langwieriges Anpassen des Instruments in Falcon und Cubase, Export auf einen USB-Stick und eigentliche Kontrolle mit der Stereoanlage unter Kopfhörern). – Die Transkription von Leonor Dill verdient mehr Aufmerksamkeit.

2-3. Wiesengrund-Adornos erste Kompositionen. Auch heutige Teens komponieren in ähnlicher Weise ungelenk und prahlerisch. Es ist nicht nur als Witz gemeint, wenn man das erste Stück als Rockmusik darstellt (Video auf Youtube, mit Bildern von Amorbach, wo die Musik in den Ferien entstanden ist).

4-6. Maria Proelss war nur wenig älter als Adorno und wirkte als anerkannte Konzertpianistin (später wurde sie Kunstmalerin). Man hält es beim Abschreiben der Noten fast nicht aus, so stark triumphiert der Manierismus in diesen drei Klavierstücken. Werden die Schwierigkeiten der Notation von Debussy beim Hören sinnfällig, bleiben sie hier hohl. Kein Wunder, hatte die Widmungsträgerin dieses Werk nie aufgeführt.

7-9. Die Vier Lieder op. 3 hatte Adorno favorisiert wie kein anderes seiner Werke (der frühere Variationensatz des Streichquartetts wäre mindestens so wichtig, muss aber in einem ganz anderen Zusammenhang diskutiert werden als im gesetzten Thema hier). Man hat es mit einem polyphonen Geflecht zu tun, das nur dem einen Gott huldigt: fugir le consonante. Auch Rhythmus- und Taktwechsel gehorchen dem künstlerischen Programm, der Dissonanz alles zu opfern. Die einfach gehaltene Solostimme muss dann jede Winzigkeit und jede Grobschlächtigkeit auf sich nehmen, die als Harmonie gedeutet werden könnten.
Im Hinblick auf das Gesamt der Kompositionen von Adorno haben Berg und Schönberg richtig entschieden, ihm vom Beruf des Komponisten abzuraten. In den Vier Liedern op.3 haben sie aber nicht sehen wollen, dass Adorno den Karren der Neuen Musik weit in Zukunft hinaus gezogen hat. Mit Fug kann Adorno der heute muffige Begriff des einsamen Avantgardisten avant la lettre zugeschrieben werden.
Wie auch immer: entscheidend zu sehen wäre, dass dann, wenn man in Zweifel gerät über Adornos Haltung zur Neuen Musik – ernsthafter Fürsprecher oder doch konservativer, distanzierter Kritiker – auf eine Eigenproduktion hingezeigt werden kann, die eindeutig vorwärtsweisende Merkmale besitzt, Boulez regelrecht vorwegnehmend. Und sie war kein Neben- oder Zufallsprodukt in den Augen des Komponisten, sondern Beleg seines ästhetischen Willens.

10-13. Als Freizeitkomponist hat Adorno nach 1928 die Zügel der Anstrengung wieder fallen lassen. In der Musik zeigt sich dasselbe Bild wie in den Arbeiten der diskursiven Deutung und im Persönlichen: progressive Tendenzen sind krud nostalgischen untergemischt.

Ur III: Pearls for Disco Ducks

27. November 2019 um 11:03 Uhr von ur

Ur III: Pearls for Ducks (November 2019)

1. The Egg of the Duck – Wie die Zeit vergeht. Phänomenologie des Tons, zugleich Lösung des Rätsels, wie man mit dem UVI Falcon ein Glissando macht, ohne MIDI-Keyboard.
2. Karn Evil 9-1-2. Emerson, Lake & Palmer.
3. Owed t’Alex. Bala Bala Music.
4. Little House I Used to Live in. Frank Zappa.
5. Klavierstück 1921. Theodor Wiesengrund-Adorno.
6. Drei Klavierstücke für Maria Proelss 1924. Theodor Wiesengrund-Adorno.
7. P.K.B. Eine kleine Kindersuite 1933. Theodor W. Adorno.
8. Drei kurze Klavierstücke 1934, 1945. Theodor W. Adorno.
9. Apostrophe (‘). Frank Zappa, Jack Bruce, Jim Gordon.
10. Vexilla Regis Prodeunt. Fragment, gefunden auf dem grossen Sankt Bernhard. Mitte 15. Jahrhundert. Guillaume Dufay.
11. Mit taktischem Geschick den Tigerberg erobert. Schanghaier Peking-Oper-Truppe, Juli 1970, 5. Szene.
12. Variations on the Carlos Santana Secret Chord Progression. Frank Zappa.
13. Sanctuary. John McLaughlin.

Die Stücke sind keine Produktionen der Kunst, sondern aufmunternde Beispiele im Umgang mit der neuartigen Musiksoftware wie UVI Falcon, den dazu gehörigen gesampelten Instrumenten und Cubase. (Die Materialien der Stücke sind hier abrufbar: Musiklupe )

Hardware
PC mit Windows 10, 32 GB.
Software
MuseScore 3
UVI Falcon mit IRCAM-Solo-Instruments, Augmented Piano, Grand Piano Model D (Steinway Flügel), Jazzistics, Sinus-Oszillator für Glissandi und lange Töne (Sustain), diverse Sythesizer, Filter und Modulatoren (Effekte).
Cubase 10.5 Artist
Keine Normalisierung der WAV-Dateien, deshalb grosse Unterschiede in der Lautstärke.
“The present-day musicians must free the synths from the disco.” – Ueli Raz, Octobre 2019

Download CD: Pearls for Disco Ducks

Adorno und Smetana

8. November 2019 um 17:07 Uhr von ur

Soeben den Schluss dieser Sendung auf RAI 5 erwischt: bedrich smetana, bagatelle e impromptus, ciclo di otto pezzi per pianoforte. innocenza – scoramento – idillio – desiderio – gioia – favola – amore – discordia
jitka cechova, pianoforte, durata 14.0. supraphon su-3845-2 f 1 tr 1/8

Teufel, tönt das nach Adorno! Vielleicht sollte jemand mal die Klavierstücke Wiesengrund-Adornos mit Smetanas Bagatellen und Impromptus vergleichen…

Zusatz anderntags: Dieses Stück von Smetana ist gemeint, Nesvár: https://www.youtube.com/watch?v=tRITk3VQ0QM (Dieselbe Aufnahme, die gestern von RAI 5 gesendet wurde.)

Es erinnert an Adornos Klavierstück von 1920, hier die Rockversion: https://www.youtube.com/watch?v=xoAOfpV3TsU

wie auch ans erste der drei Stücke für Maria Proelss: https://www.youtube.com/watch?v=CCkunN2ruSQ

Smetanas Noten https://imslp.org/wiki/Bagatelles_et_impromptus…

Adornos Noten https://www.ueliraz.ch/musiklupe-aussen.htm

MuLab Ade, Cubase Hallo

18. Oktober 2019 um 16:59 Uhr von ur

MuLab hatte von Anfang an Fehler gemacht, aber ich brauchte viel Zeit, um sie als Fehler zu identifizieren und um sie diesem Programm ankreiden zu können. Jetzt ist es eindeutig, dass MuLab Schwierigkeiten hat mit importierten MIDI-Dateien, wenn sie zu stark Zappas Blackpage ähneln. Plötzlich wird die Tempoangabe ignoriert, und das Stück spult für ein paar Töne in maximaler Geschwindigeit ab. Der zweite, nicht weniger schlimme Fehler betrifft die Dynamik. Manchmal ist sie okay, aber insbesondere bei Klavieren sind zuweilen die leisen Passagen zu leise, und die lauten knallen dann regelrecht auf die Bühne.

Dann also Cubase, vorerst dreissig Tage lang zum Ausprobieren. Der Anfang war äusserst schwierig, trotz deutschem Handbuch – mit immerhin 1225 Seiten in Kauderwelsch… Als ich den Knoten beim MIDI-Import endlich gelöst hatte und mir mein neuestes Kopistenwerk aus den musikalischen Jugendjahren Adornos anhörte, staunte ich nicht schlecht: nicht nur die Tempi sind jetzt richtig, sondern auch der Klang in allen Dynamikbereichen. Meine Einstellungen für den MIDI-Import schauen zurzeit so aus (kann sich ändern):

Zusatz anderntags: Auch bei Cubase existiert dasselbe Problem. Erstellt man ein neues Projekt, für einen neuen Song oder ein Klavierstück etc., dann funktioniert alles bestens. Da die Einstellungen für weitere Stücke beibehalten werden sollen, speichert man dasselbe Projekt unter neuem Namen, löscht die alten MIDI-Spuren und fügt die neuen ein. Jetzt entsteht der bekannte Konflikt auf den Ebenen von Tempo und Dynamik. – Lösung: ein neues Projekt starten und die neuen MIDI-Dateien einfügen, im alten die Instrumenteneinstellungen gesondert speichern und hier neu laden. Mühsam, aber sonst wäre es nicht MIDI.

Zusatz 2: Speichern unter geht, wenn nach dem Löschen der alten Midispur noch zusätzlich in der Tempospur alles markiert und gelöscht wird. Diese Möglichkeit gibt es in MuLab 8 nicht.

Disco Rebellion von Ur III

12. Oktober 2019 um 12:42 Uhr von ur

Neue CD zum Selberbrennen.

Ur III
Disco Rebellion
Zum 17. Oktober 2019
1. Gong
2. Dawn. Morgenfrüh in Bümpliz.
3. Finnegans Wake. Seite 250.
4. Finnegan’s Wake. An Irish Traditional.
5. Game of Thrones. An Irish Phantasy.
6. Mahavishnu Orchestra, Meeting of the Spirits. Special Guests in Zappas Konzerten 1973.
7. Emerson, Lake & Palmer, Endless Enigma 1. Emerson half Zappa, mit den Eigentümlichkeiten der Musiker in den englischen Symphonieorchestern klarzukommen.
8. Zappa, Thema aus Low Budget Orchestra. Favorisierte Varèse mit dessen Spruch: The present-day composer refuses to die.
9. Aus dem Berner Falken vor den Bildschirm mit dem Pariser Falcon. Viel Granularsynthese aus dem IRCAM.
10. Adorno, Klavierstück 1920, Fassung e-Piano. Der Jazzhasser war als Teen selber ein Jazzer.
11. Adorno, Klavierstück 1920, Fassung Bürgersohn mit Flügel Model D.
12. Adorno, Streichquartett Zweiter Satz, Variationen, 1925. Adorno verhalf Erwin Schoen zu einem Posten im Frankfurter Rundfunk – er war Gratisschüler von Varèse in Berlin, als er bei Busoni studierte.
13. Edgard Varèse, Density 21.5. „Es gilt, die nichttemperierten Welten zu erobern.“
14. Raga Multani mit den Shrutis C, Des, Es+, Fis+, G, As, H+, C.

Hardware
PC mit Windows 10, 32 GB.

Software
a) MuseScore 3 mit Noten von Dominic Behan (4), Ramin Djawadi (5, benutzte Quelle unbekannt), John McLaughlin (6), Greg Lake (7), Frank Zappa (8), Theodor Wiesengrund-Adorno (10, 11, 12), Edgard Varèse (13), Alain Daniélou (14) – Lyrics von James Joyce (3)

b) MuLab

c) Falcon mit Falcon Factory, IRCAM Solo Instruments, Model D Grand
Piano, World Suite, Jazzistic, Semanticdanielou-53

d) Audacity (nur Normalisierung)

“The present-day musicians must free the synths from the disco.” – Ueli Raz, Octobre 2019

CD (700 MB):
Disco Rebellion 2019

Zusatzbuch mit Noten (150 MB):
DiscoRebellion A Making of

Sitar, MIDI und das geworfene Handtuch

30. September 2019 um 17:17 Uhr von ur

Der Plan, ohne zusätzliche Finanzen die Midi-Dateien mit Microscalen zu versehen, ist gescheitert. Es gibt keine Software, die mit MuLab funktioniert und als dessen Instanz die temperierten Töne der Mididateien nach Wunsch mit mikrotonalen Varianten versieht. Semantic Daniélou 53 wäre nahe dran, aber offenbar hat man Streit bekommen und dieses PlugIn zur UVI-Workstation so gebaut, dass es als Instrument funktioniert statt als Effekt und also seine Scalen nicht auf andere Instrumente wie eben die Sitar anwenden lässt (es müsste bei der Instrumentenwahl die Option geben: „kein Instrument“). Merde la pisse! – Dann also auf die Vogeljagd und den Falcon heruntergeholt. Nicht leicht die Sache, aber nach einer Stunde hatte ich eine Scala auf das eklig temperierte Sitarspiel angewandt, nota bene auf zwei separate Sitar-„Instrumente“ (im Beispiel vorgestern mussten die Resonanzsaiten von einer zusätzlichen Sitarspielweise in Musik gesetzt werden). Viel Geld in die Luft geworfen, aber die Sitar spielt künftig gestimmt wie es der Raga verlangt! Hier das Beispiel von vorgestern mit der Scala „Napolitan“. (Ich habe zwar Hunderte von Scalen – recte: 4928 -, bin aber noch nicht organisiert.)

Man muss das untere kleine nehmen vorgestern. Beide spielen lassen – der Unterschied ist gross … und grossartig!

4928 Scalen, mit einer beschreibenden Textdatei (eine Scala von Wyschnegradsky ist auch dabei – aber interessanter sind die materiellen Infos übers vorpentatonische China und später die diversen Regionen im Mittelalter)

Sitar und MIDI in der Partitur

28. September 2019 um 19:32 Uhr von ur

Heute wurde noch die Sitar heruntergeladen, im grossen UVI-Paket World-Suite (18 GB…). Man muss sie genau so intensiv studieren wie die Solo-Instrumente aus dem IRCAM. Da es kein KS-Instrument gibt, sind alle Soundfonts gleichwertig. Ausser einem Font, der die Resonanzsaiten spielen lässt und also mit anderen teilweise zusammenspielt, ist nur immer eine einzige „Spielweise“ in Aktion. Alte Midihasen mit schimmliger Hardware spielen die Instrumente durch die Controllerwahl ausgelesen. Ich will keinen weiteren Plunder zu den Büchern, schreibe also nur Noten am Computer. Die Kontrolle oder Auswahl geschieht über definierte Töne, die tiefer als der Spielumfang des Instruments liegen. Bei der Sitar gibt es neben den Resonanzsaiten 11 Instrumente, von C1 bis B1 in UVI-Schreibweise, im Musescore 3 sind das C2 bis B2. An dieser Stelle hier werden alle einmal vorgeführt, nur die Resonanzsaiten in einem Begleitsystem für sich alleine. Man muss viele Übungen machen, bis man entscheiden kann, in welchem konkreten musikalischen Spiel die einzelnen Fonts sich beweisen können. Gar nicht so anders als bei der ganz neuen Musik…

Das tönt zwar schrecklich, dient aber dem praktischen Recht auf Einsichtnahme in die Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Musik heute.

Zusatz: Ein grosses Problem machte sich über Nacht Luft. Das normale Spiel des Mizrabs mit DA und RA (beim Gitarrenplektrum: „Wechselschlag“) scheint nicht möglich zu sein, weil der Wechsel von einer Spielweise zu einer anderen nicht in dem Moment geschieht, wo die tiefe Note ihn auslösen sollte, sondern erst nach einer gewissen Verzögerung, also erst bei der nächsten gespielten Note. Die MIDI-Latenz speut ihr Gift auch in einer Anordnung aus ganz ohne verdrahtete Hardware. Dann schreiben wir die Noten halt um – zu sehen braucht sie ja dann ja niemand…

Die Lösung für das DA-RE-Spiel des Mizrabs ist einfach. Man schreibt die Musiknoten in zwei Systemen getrennt und die Controllernoten jeweils um einen Ton zurückverschoben:

Die Sitar spielt jetzt wie gewünscht. Ausser? Wie kommen die Shruti-s ins MIDI? Musescore 3 hat eine gute Lösung für sich selbst. MIDI zerstört den Spass bei jedem Export. Mal schauen: midi modal tuning ist gefragt.

Midi Soundbank in Partitur direkt ansteuern

27. September 2019 um 17:27 Uhr von ur

Wie in MuseScore 3 die Noten setzen, um die besonderen Spielweisen eines Instruments in MuLab und darin als Plugin in der UVI-Workstation direkt aufzurufen?

Die vorhandenen Spielweisen studieren und auswählen (Tonumfang beachten). Das Instrument mit dem Global Key Switch (KS) zuoberst, dann untereinander alle speziellen Spielweisen, die im Stück vorkommen.

Meisterwerk schreiben, *.mid exportieren. In MuLab Track mit UVI schaffen (+, Add Instrument Track, VST, anklicken).

KS-Instrument wählen, von Main auf Multi wechseln, derselben Reihe nach wie in der Partitur die Spielweisen hinzufügen, jedesmal mit einem nächst höheren Kanal verbunden (links A1, A2, A3 …).


Jeder Kanal muss manuell angewählt werden.

Die Mididatei importieren; es entstehen alle zusätzlichen Tracks automatisch. Rechte Maus auf jeden Subtrack: Choose Midi Channel.

Auf jeden Subtrack muss das Rack von unten kopiert werden. Fertig. Der Kabis zum Testen tönt dann so:

Zusatz: MIDI kehrt sich endlich um und wird aus einer seelenlosen, faden Suppe eine Musizierweise, in deren Mitte eine Künstlerpersönlichkeit steht, die man kennenlernen muss, wenn man Musik „für sie“ schreiben will. Man muss viele Tests machen, bis man herausfindet, in welchen Geschwindigkeiten, Höhenlagen und Dynamiken die Spielweisen wirken – und wo eben nicht.

Tremolo in MuseScore 3

8. September 2019 um 14:33 Uhr von ur

Tremolo zwischen konkreten Einzeltönen in Musescore 3.

Zwei Töne setzen in der Hälfte der Dauer des gewünschten Tremolos:

Beide markieren und Doppelklick aufs Tremolo:

Leonor Dill, Jeux (Debussy)

24. August 2019 um 9:24 Uhr von ur

Debussys Spätwerk Jeux ist ein Meilenstein in der Musikgeschichte: ausserhalb der Ästhetik und fern von den Regeln der Schönbergschule geschaffen, bewegt es sich zwar scharf am Rand der Tonalität, überschreitet sie aber immer noch nicht. Das Progressive liegt in der grossen Form, die durchs unspezifische Hören, quasi von aussen, nicht zu fassen ist, und dem unermüdlichen Spiel mit den kleinen, in dem die Zerstäubung des traditionellen, identifizierbaren musikalischen Themas paradigmatisch vorgeführt wird.

Man kann ein Leben lang vor dem Stück herumschwimmen und vor sich her murmeln, wie grandios es eigentlich wäre, wenn man ihm denn nur wirklich auf die Spur käme – oder man bedient sich endlich der Hilfsmittel, die andere paratstellen. Eines der besten davon ist die im Juni 2019 erschienene Transkription für ein Klavier Solo von Leonor Dill im portugiesischen Verlag AVA. https://editions-ava.com/en/leonor-dill. (Im Bestellfeld NIF/NIPC genügt es, eine 0 (= Null) einzugeben.)

Wer mit den Fähigkeiten der Autorin gesegnet ist und Konzerte auf höchstem Niveau gibt, lernt die Partitur spielen tel quel, wer es nur bis Schumann schafft, lernt einzelne Partien – die anderen lesen jetzt auf diesen Seiten in der Anatomie eines der herausforderndsten Kunstwerke, als ob sie einen simplen Fahrplan vor sich hätten. Endlich sind die Partikel greifbar, zu denen die Kunst des kompositorischen Zerstäubens die Motive verdichtet; endlich hat man einen Überblick über das Ganze, in dem die Teile messerscharfe Konturen bilden. Nicht zuletzt wird verständlich, dass Debussy mit klarem Blick überlebte, überaltete Formen so handhabt, dass sie im Neuen ständig noch als Vermittler wirken.

Die Autorin betont, dass bei vielen Stellen neu entschieden werden musste, welche Elemente aus der Orchesterpartitur gestrichen und welche übernommen werden. So kommt es, dass einige Partien hier enthalten sind, die bei Debussys eigener Reduktion auf zwei Klaviere fehlen: [Free-scores.com]_debussy-claude-jeux-32592.pdf . Nicht zuletzt diese Frage, welchen Präferenzen Leonor Dill folgt, wird Anlass sein, die neue Partitur über ein altes Gebilde in einer Masterarbeit gründlich zu analysieren.

Ich habe nur wenige Stellen gefunden, die ein Herummäkeln provozieren, und die meisten sind keine Flüchtigkeitsfehler, sondern solche, die der funktionalen Beschränktheit des digitalen Satzprogramms geschuldet scheinen (alle im 3/8-Takt).

Aus dem dunklen Nebeneinander im Takt 31…

… macht man besser eine herkömmliche Vertikale:

Auch im Takt 205 (gleichwie 213) ein trügerisches Nebeneinander, …

… das man vertikal schreiben könnte:

Takt 278 enthält dasselbe falsche Nebeneinander wie 31…

… und liesse sich leicht regelgerecht schreiben:

In den Takten 207 und 208 ist je eine Pause zu viel notiert, im Takt 478 scheint mir eine zu fehlen. Dieser Takt lässt sich so, wie er notiert ist, gar nicht spielen: rechts 6 Staccatosechzehntel absteigend über den ganzen Takt, links ein Akkord über den ganzen Takt ausgehalten, gleichzeitig in der Mitte 5 Staccatosechzehntel aufsteigend (hier fehlt die erwähnte Pause). Wenn man den Akkord drückt, kann man die Linie nicht spielen, benutzt man das Pedal, verschmiert das Staccato.

In der Tat habe ich keine weiteren Unstimmigkeiten gefunden, und ausser dem Takt 478 sieht jedermensch sofort, wie die Stellen zu lesen sind und zu spielen wären.

Zusatz 27. Dezember 2019: Ich benötigte die vielen Wochen Kopistenarbeit mit MuseScore 3 und den schwierigen Klavierpartituren, um zu verstehen, wie gleichzeitig auf beiden Systemen Noten geschrieben werden, letztlich auch so, dass jede Menge von ihnen ohne informative Pausenzeichen in einen Takt hineingezwängt werden können, wenn sie nur, auch ohne Balken, vom anderen System herkommen. Meine Fehlermeldungen sind also alle falsch, bleiben aber zum möglichen Nutzen anderer AnfängerInnen bestehen.

Kodak Photo-CD nach jpg

19. August 2019 um 8:22 Uhr von ur

Vielleicht hat man noch Kodak-Photo-CDs und kann sie nicht mehr lesen. Mit XnView lassen sich die pcd-Dateien stapelweise konvertieren.

Ordner anwählen, unter den Dateien die maximale Auflösung feststellen. Werkzeuge/Einstellungen.

Allgemein/Lesen-Schreiben/PhotoCD/PCD-Grösse auf die festgestellte Auflösung einstellen.

Werkzeuge/Stapelverarbeitung alle Bilder wählen.

Stapelverarbeitung Format wählen, Einstellung Komprimierungsstärke, Starten.

Glücklichsein mit Windows

26. Juli 2019 um 15:22 Uhr von ur

Soeben ein grosses Update für Windows 10 überstanden. Das Update wird einem unten rechts angekündigt: „Sie müssen einen Neustart und ein Update durchführen, um weiterhin Support zu erhalten. Windows 10, April 2018 endet November 2019.“ – Ist das Mafia-Sprech?! Windows 10 ist die neueste Version, und diese solle nicht mehr unterstützt werden, wenn ich jetzt gerade in diesem Moment nicht korrekt reagiere? Okay, ich bin Rentner und habe Zeit, also mache ich das Gewünschte.

Ich mache diese Meldung hier nicht ins Blaue hinaus, sondern weil der Eindruck entstehen könnte, die Installation würde sich aufhängen und man müsse den PC abwürgen. Nein! Alles läuft wie gewünscht, aber auf leicht sonderbare Weise. Denn an zwei Stellen stoppt der Prozess für fast eine halbe Stunde, so dass man meint, der Computer hätte sich aufgehängt. Man liest dann Weiss auf blauem Hintergrund: „Updates werden verarbeitet 27%. Schalten Sie Ihren PC nicht aus etc.“ Diesen Bildschirm sah ich ununterbrochen während einer halben Stunde, immer bereit, den Computer abzustellen. Das wäre kaum gut gewesen… Eine zweite solche Wartestelle zeigte sich bei 87%. – Der Installationsprozess hat über eine Stunde gedauert. Nachher hat man ein neues Windows…

Mussorgsky (Cohen), Bilder einer Ausstellung

16. Juli 2019 um 5:09 Uhr von ur

Gestern Abend direkt live auf France Musique aus der Opéra Berlioz de Montpellier, dans le cadre du Festival Radio France Occitanie Montpellier: Kremerata Baltica, Gidon Kremer, violon.

Modest Petrovitch Moussorgski, Tableaux d’une exposition.

Man muss lange herumgoogeln, bis man herausfindet, wer diese Version geschaffen hat: Jacques Cohen, 2009. Weder auf der Website von France Musique noch der Kremerata Baltica wird es einem klargemacht…

Eines der eindrücklichsten Werke der Musikgeschichte als Tapetenunterhaltung.

ur I und III gratulieren ur II

15. Juli 2019 um 3:39 Uhr von ur

Herzliche Gratulation zum Siebzehnten! Mit den besten Dankesgrüssen an Ralph Hertel und Uli Seidel mit den Teams 2002 zuerst in der Insel, dann in Montana!

Der Schultergürtel ist optimal, das Becken rechts schlecht, als ob der Beckenkamm, wo 1962 das erste Enchondrom herausgekratzt wurde, so schnell altert, dass die Umgebungsmuskulatur nicht mehr ordentlich mitmachen will. Das Gehen aufwärts und abwärts passiert meistens unbehindert, geradeaus auf ebenem Grund dagegen wie verharzt. Hinken ist in der Ebene der Normalgang, trotz täglichen physiotherapeutischen Übungen mitsamt dem Einsatz eines Blackroll Boosters.

Adam Maor, Les Mille Endormis

10. Juli 2019 um 20:15 Uhr von ur

Soeben direkt live auf France Musique aus Aix-en-Provence Tomasz Kumiega (baryton) Le Premier Ministre, Gan-ya Ben-Gur Akselrod (soprano) Nurit, son assistante, David Salsbery Fry (baryton-basse) S, le chef des services secrets, Benjamin Alunni (ténor) Une voix du monde : Ministre de l’Agriculture / Manifestant / Cantor, United Instruments of Lucilin, Elena Schwarz, dir.

Adam Maor, Les Mille Endormis (CM).

Eine einstündige Kleinoper in einem reduzierten elektronischen Sound, in dem man sich – unter Kopfhörern und ohne die gespielte Szenerie – imaginiert, wie Fische in einem untiefen Teich miteinander einen Disput abhalten.