Frank Zappa’s Jukebox – The Songs That Inspired The Man, chromedreams.co.uk 2008. Die CD enthält das, was man bei einem Schriftsteller die Hausbibliothek nennen würde und bei Zappa eben aus einer Sammlung von R&B-Platten und solchen aus den Bereichen Jazz, deren Miserabilität den Titel auslöste, und Neue Musik besteht. Namentlich die Aufnahme von Varèses Ionisation dünkt mich eine Trouvaille, und hätte ich dieselbe als Dreizehn- oder Fünfzehnjähriger in den Händen gehabt, wäre sie bei mir auch mindestens zweimal pro Tag gelaufen – Zappa sagt, schon beim Kauf hätte er, beinahe oder wirklich, in die Hosen gemacht: I nearly (this is true, ladies and gentlemen) peed in my pants… Es gibt auch unerträgliche Stücke wie No No Cherry, Stranded In The Jungle und Night Owl. Am schlimmsten scheint mir Leavin‘ It All Up To You, weil es mich an ein Scheissskilager in Sörenberg erinnert, 1968 (?), wo förmlich Tag & Nacht von der Eisbahn her Schlager die Luft verpesteten, als übelster Megahit Monia, und wo ich nächtens überhörte, wie sich ein Lehrer in den sehr grossen Schlafsaal hereingeschlichen hatte und ich immer noch an einem Witz weitererzählte (ich beherrschte dieses Metier nie und phantasierte um so wilder im Unsinn herum, ohne ein Pointe zu finden … es dauerte ein halbes Leben, bis ich merkte, die anderen täten Witze nicht erfinden, sondern weitererzählen, aus dem Immerschon), bis ich aufgerufen wurde und in den Vorraum hinaustreten musste, wo mir der Vogel die erste – und letzte – Ohrfeige des Lebens knallte und ich, ein völlig Uneingeübter & Unvorbereiteter, fast in die grusigen blauen Strumpfhosen pisste, die dann während des ganzen Skilagers noch mehr jukten als vorher schon.