Traumnacht der Fehler auf Fotobildern
Dienstag, 2. Februar 2010Ich sitze am Computer und bearbeite Bilder. Eines hat einen grossen, hellblauen Himmel, in dem sich ein Fehler befindet wie die Spiegelung in einem Comicsfenster, ein mit einem weissen Strich nur halb ausgemaltes gedelltes Viereck. Ich entferne es, nicht ohne mich zu fragen, wie dieser unbekannte Fehler wohl entstanden sei. Ich gehe auf den Balkon. Die Wohnung und diese Dachterrasse habe ich im wirklichen Leben noch nie gesehen, äusserst grosszügig und gefühlsmässig doch so, als hätte ich immer hier gewohnt, bedeckt und doch zuoberst auf einem hohen Haus über einer eher grossen Stadt. Ich sehe mit Verwunderung im Himmel das Objekt, das ich fälschlicherweise als einen technischen Bildfehler taxiert hatte. Dieses Objekt wächst nun schnell zu einer Windhose aus, dann zum riesigen Schlauch eines Tornados (ich hatte noch nie einen gesehen). Er bewegt sich schnell über die Stadt hin auf mein Gebäude zu, und ich sehe, dass er allein aus unendlich vielen beschriebenen Seiten besteht, möglicherweise aus allen je von Menschen beschriebenen Seiten. Er braust zunächst als normaler Wind auf mich zu, dann merke ich, dass es zu spät ist, um die Balkontüre wieder zu erreichen und in die Sicherheit der Wohnung wieder zurückzukehren. Ob ich vom Tornado mitgerissen werde, liegt schon im Phantasieren des Traumaufwachens.
Kurz nach dem Aufwachen heftige Bauchattacke, um Mitternacht, sechs Stunden nach dem Essen, aber nicht wie die Koliken der Laktoseunverträglichkeit zuunterst im Bauch (von 2003 bis Februar 2009 hatten sich diese in der Kadenz gesteigert, um nach dem Aufhören des Konsums von Milchprodukten schlagartig zu verschwinden), sondern wie die der im November 2009 ebenfalls selbstdiagnostizierten Fruktoseunverträglichkeit in der oberen Bauchmitte (diese Attacken setzten nach drei Monaten Ruhe ein und konnten im November 2009 mit dem Verzicht auf Produkte mit Fruchtzucker gestoppt werden – aber ein hundertprozentiger Verzicht auf diesen Zucker scheint unmöglich). Doch diese Attacke dauert nicht wie diejenigen der Fruktoseintoleranz sechs Stunden, bis nämlich das Material den ganzen Darm passiert hat: sie ist nach zwanzig Minuten glücklich überstanden.
Nach drei Stunden Schlaf Erwachen aus einer Serie von Träumen, die alle mit Fehlern auf Fotobildern zu tun hatten. Am Schluss ging es um eine Entdeckung in denselben, die ich just in dieser Notiz festgehalten haben wollte, während des hastigen Aufschreibens der drei bis vier Stunden alten anderen aber vergessen gingen. Diese Entdeckung schien mir beim Aufwachen wichtiger als das Vorangegangene, mit dem sie, wie mir schien, konkurrierte. (Ich kann mich im gegenwärtigen Wachleben nicht entscheiden, welche Arten des Vogelfotografierens, die ich während eines Monats testete, gegenüber anderen zu empfehlen wären.)