Saariaho, Saunders, Sakai, Goebbels
Montag, 21. April 2014Soeben live auf France Musique concert enregistré le 20 mars à l’Auditorium de Lyon dans le cadre de la Biennale Musiques en scène (du 5 au 29 mars 2014), Orchestre national de Lyon, Jonathan Stockhammer, direction.
Kaija Saariaho (née en 1952), Du cristal, pour orchestre. – Eine Musik wie am Hannig ob Saas Fee vor über zwanzig Jahren, wenn es gewittrig wird am Abend und ein Päärchen mit dummem Bock noch diretissima zu den Mischabel Hütten hinauf sich verirren gehen will – ich untersag’s ihnen.
Rebecca Saunders (née en 1967), Still, pour violon et orchestre, Carolin Widmann, violon. – Als hätte es im erwarteten Gewitter nächtens geschneit und die vergessenen Notizen im Gräfbodenbüro hätten anderntags im gleissenden Schneesonnenlicht wieder gesucht werden müssen.
Kenji Sakai (né en 1977), Blackout – création mondiale. – Mit der Metro bequem & gelangweilt zum Mittelallalin.
Heiner Goebbels (né en 1952), Sampler Suite, extrait de Surrogate Cities. – Vor dreissig bis vierzig Jahren fand ich diese paranoide musikalische Ästhetik aufregend, in Bern im Schweizerbund, heute hindert sie mich, zgrechtem an Saas Fee herumzuphantasieren (Goebbels kann selbst erlebte Schweinereinen nicht historisieren). Ich habe Hochachtung vor diesem Künstler, aber er ist entschieden schneller starrsinnig geworden als ich. Über die Wahrheit dieser Meinung möcht ich mich dann doch prügeln wollen.
Hübsche, in weiten Teilen tiefsinnige Stücke in einem beneidenswerten Konzert: was für eine progressive Programmierung! Jedes Stück zum Nachdenken gut, auch wenn man vielleicht dagegen eingestellt ist.