Messiaen, Pagh-Paan, Carter
Samstag, 14. Januar 2012Soeben direkt live auf Bayern 4 Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Emilio Pomárico, Roger Muraro, Klavier, Melise Mellinger, Violine, Barbara Maurer, Viola.
Olivier Messiaen: „Couleur de la Cité Céleste“. – Etwas schleppend einsetzende Bläser, vom genialen Klavier aber optimal zusammengehalten.
Younghi Pagh-Paan: „Hohes und tiefes Licht“ (Uraufführung). – Auch diese Komponistin hat nun, wie das Interview zeigte, bei den Übergeschnappten Zuflucht genommen. Das neue Stück ist glücklicherweise ohne Spuren davon und enthält bemerkenswerte Winkel. Vor 25 Jahren hatte ich der Komponistin indes unvoreingenommener vertraut.
Elliott Carter: „Symphonia: sum fluxae pretium spei“. – Mit Carter hatte ich immer wieder Mühe, weil ich ihm den frühen Besuch bei Boulanger nicht verzeihen wollte. Beim Hören jedes neuen Stückes begegnete ich mir als Ignoranten, der sich selbst einen Ruck geben muss. Klar, auch dieses Stück von Carter verblüfft, wie fast alle, die ich je hören konnte. Und doch: die Sätze, nacheinander in den neunziger Jahren entstanden, sind zwar jeder für sich gut – einen Zusammenhang zwischen ihnen habe ich aber nicht gehört, den Oberflächenmagel andererseits ebensowenig bedauert. (Die Aufführung war tadellos, aber einer muss es ja einmal sagen: der Dirigent singt schlecht und sollte fern aller Mikrophone plaziert werden.)