Wittener Tage 2014
Freitag, 8. August 2014Gestern Abend live auf WDR 3 Wittener Tage für Neue Kammermusik vom 9. bis 11. Mai 2014.
Stefan Prins, I’m your body für Ensemble und Elektronik, Klangforum Wien, Leitung: Emilio Pomàrico. – Lästige Musik, im Detail schlecht (der Saxophonspieler hat sein Instrument kaum länger als ein halbes Jahr zum Üben gehabt), in der grossen Form unschlüssig und kindisch. Eine Art Zahnarztmusik.
Franck Bedrossian, Epigram II für 11 Instrumente und Sopran, Klangforum Wien, Leitung: Emilio Pomàrico, Donatienne Michel-Dansac, Sopran. – Schöne und spannende Theatermusik, in den instrumentalen Details etwas einfach, vielleicht zu nahe am Text. Die Gesangspartie erscheint gut komponiert und ist ebenso gut gesungen.
Wolfgang Mitterer, scan 1 für Ensemble und Elektronik, Klangforum Wien, Leitung: Emilio Pomàrico. – Ich bin nicht beeindruckt, denn die grosse Form ist tonal gedacht, als ob das Stück für eine amerikanische Feldmusik geplant gewesen wäre, ständig auf dem Sprung zu einer Kadenz.
Philippe Manoury, Trauermärsche für Kammerorchester, WDR Sinfonieorchester Köln, Leitung: Peter Rundel. – Eine leichte, etwas unterkomplexe Trauer, mit schönen Effekten ohne Übergänge zu einem Ganzen.
Rebecca Saunders, Void für 2 Schlagzeuger und Kammerorchester, Christian Dierstein und Dirk Rothbrust, Schlagzeug; WDR Sinfonieorchester Köln, Leitung: Peter Rundel. – Was die Schlagzeuger spielen, ist stets aufs neue spannend, das Orchester mit der e-Gitarre wirkt dagegen wie eine protestantische Kirchenband, die dafür sorgt, dass nichts aus den Fugen gerät. Das künstlerische Ohr wünscht sich, dass das Ganze aus den Fugen gerät … und wird peu à peu erhört! Das Stück wird immer besser, und endlich bin ich wieder einmal bei den Bravorufern.