Marie NDiaye, Hèctor Parra
Montag, 31. März 2014Soeben live auf France Musique Te craindre en ton absence de Marie NDiaye et Hèctor Parra, Opéra-monodrame enregistré le 4 mars au Théâtre des Bouffes du Nord (Paris). Astrid Bas, récitante, Ensemble intercontemporain, Julien Leroy, direction, Thomas Goepfer, réalisation informatique musicale Ircam.
Das Lamento einer Flüchtlingsfrau in der brandenburgischen Gegend von Berlin – mit einem rechtschaffenen arbeitsamen deutschen Gatten – über den Tod der Mutter, der ausserhalb des Zusammenhangs der Heimat und der Natur mit den Tieren jeden Sinn verloren hat, den sie sich aber zurück phantasiert, indem sie der Mutter die tote Schwester im Schneewittchensarg nach Hause schickt. Die Musik bettet die gesprochene Rede in ein dichtes Untergehölz, das selbst keine Richtung einnimmt. Gewisse elektronische Einsätze, insbesondere die Tiere, wirken altbacken, wie vom Estrich des IRCAM heruntergeholt (er wäre die Pflasterstrasse, klar). Das Ganze ist ziemlich eindrücklich, aber mein Französisch muss zu vieles zurechtbiegen: vielleicht auch liegt die Pointe woanders. Ich hatte ständig Bach erwartet, aber keinen gehört.