Fata Morgana nocturnal
Freitag, 1. Dezember 2006Angenehme Traumserie mittlerer Länge, hauptsächlich mit Wohn- und Hausmotiven, die seit der Kindheit häufig wiederkehren, mal gut mal schlecht, einige Frauen, nur ihr Lippenrot ist wirklich farbig. Zwei sehr schöne dreissig- bis vierzigjährige sind auf einem langen Balkon, eine Blonde und eine Dunkle wie die ausserschweizerische Nachtschwester letzte Woche; trotz der Balkonlänge muss die Schwarzhaarige der Blonden fast auf die Zehen treten, um einen kleinen Blumentopf wie in der Oper giessen zu können. Ich frage mich, ob sie einander als Haus- aber nicht Wohngenossinnen nicht auf die Nerven gehen. Eintritt ins Haus, wo Szenen geschehen, die vergessen gingen. Ich gehe wieder aus dem Haus in die Nacht hinaus und trete 100 Meter entfernt in die Mitte seiner Längsseite – ein farbloses einfaches Reihenhaus, dreistöckig mit 100 Meter breitem Vorrasen. Von hinten donnern drei Mirages herauf, direkt über meinem Kopf schiessen sie aufs Haus zu, wo der linke nach links abdreht und verschwindet, der rechte nach rechts. Der mittlere dreht erst ganz kurz vor dem Aufprall nach oben, was zu einem Stall führt – er bleibt etwa auf der Höhe des dritten Stockwerks stecken, längst ist alles still und ohne Motorengeheul, ganz ohne Schrecken zu bewirken. Er bleibt kurz in der Schwebe, um dann nach unten zu plumpsen, in ein Bassin nicht als Swimming Pool für Menschen sondern wie für Bären und Seehunde im Zoo. Er plumpst hinein und taucht in der grossen Spritzwelle als ein Auto wieder auf. Alles ist nur noch Täuschung und halbwegs durchschaute Inszenierung. Die Hauswand beim Becken verwandelt sich in einem Morphing-Prozess zu einem Aquariumsfenster mit der Breite des Beckens; darin geschehen nun einige wenige abstrakte Darstellungen mit den Miragematerialien, die im gesamten immer noch vorhanden bleiben. Die Kontraste sind hoch, und alles in dem Aquarium geschieht in eindeutigem Schwarzweiss, das sich beeindruckend von der dunklen, aber nicht gänzlich ungesättigten Hausumgebung absetzt.