Zwei zähe Zitadellen (2)
Samstag, 4. November 2006Die beiden Nester heute ausgehoben, spielend und ohne schwere Widerstände. In Bourg St-Pierre heulten zwei Wölfe aus den Wäldern übers ganze Tal, so dass keine Eingeborenen sich auf der Gasse zu zeigen wagten (es stand mir allerdings nur die fahrplanenge Zeit von 12 bis 12.20 Uhr zur Verfügung). Im höllenfinsteren Trient, das eineinhalb Monde vor der längsten Nacht schon um 14.30 Uhr keine Sonnenstrahlen mehr geniessen darf, jaulte eine Riesenmeute wilder Jagdhunde durchs Schluchtental, so dass die Automotoren der Gelangweilten von Genève kaum mehr genussreich zu hören waren. Kein Licht, keine Sicht und keine Stille nie – kein Wunder, hat Tri-eng am längsten widerstehen können.
Trientotaurus Octoduro Super
Weit diesseits wieder des Berges, schon fast auf dem sicheren Boden Martignys, spielte es seinen letzten Trumpf de Trient: le triomphe du taureau! Ein schwerer schwarzer Riesenteufelsbulle … ich rannte durchs Land, durch alle Rebenlabyrinthe, über gefrorene Flüsse und Eismeere, ja in Bern noch blieben die Kleider kalt und nass, bäh, wie der unheimlich fiepsig brüllte und Rauch und Schwefel von sich stiess. Zwei Puppies hatte der Stier zu hüten, und tat, als käme der harmlose und ahnungslose Wanderarbeiter als ihr Metzger. Noch im letzten Nest sind sie alles – Walliser!