Archiv für den 'Vermischtes'-Themenbereich

Soziologie der Banquiers heute

Mittwoch, 24. Juni 2009

DRS 2, 24. Juni 2009, 20.00 Uhr: «Im Wald da sind die Räuber» von Ulrich Bassenge.

Zu wiederholen, sofort, und mehrmals wieder!

Der arme Mann und die Migros

Freitag, 8. Mai 2009

Der arme Mann wohnt nicht in der City von Bern, sondern weit ausserhalb in Bümpliz, und auch da nicht im Zentrum der Märkte, sondern in dem der historisch überlebten Macht, im Blickpunkt zweier Schlösser, wo die nah gelegene Migros ganz klein ist. Um so weniger klein sind ihre Ziele, ungeachtet der Genossenschaftsform viel Umsatz zu machen und, in gleichem Stil und im gleichen Zug, die Armut abzuschaffen. Den zusätzlichen Umsatz – und alles ist schliesslich zusätzlich heute, übers Notwendige und Gewöhnliche hinaus – erreicht sie durch Superpackungen, denen keine gewöhnlichen Masse des Essens mehr zu entsprechen vermögen: kein Plätzli gibt es hier zu kaufen, sondern nur immer mindestens drei aufs Mal, keine Bratwurst, sondern immer gleich zwei, kein Stück Fleischkäse zum Braten, sondern einen Dreizentimeterbrocken fürs grosse Fressen, keinen Fleischvogel, sondern drei für die weggeflogene Familie, keinen Dorsch mehr für den feinen Fischsalat, sondern eine Jumbopackung für eine Kreuzfahrtgesellschaft und seit gestern keine Crevetten mehr für die Suppe, sondern ein doppeltes Gepäck für ein unlockeres Dorffest. Der Migrosmanager denkt blöd wie so ziemlich alle nicht ganz hundert oben und nicht ganz hundert unten, und in der Tat wie gesagt gegen die Ideale der Genossenschaft, wenn er die Armut abschaffen will: indem er die von den Einzelkäuferinnen geschätzten Produkte aus den Regalen nehmen lässt, verriegelt er den Zugang des armen Genossen zur Migros – es gibt da für uns immer weniger zu kaufen. Die Migros erweckt zuweilen den Eindruck von einem, der nicht mehr recht kapieren will, dass das Leben lustiger wäre, wenn alle ein bisschen und ohne viel Aufhebens sich um Anstand bemühen würden und also nicht die spontan und launisch gesetzten Ziele für die besten hielten, die blindlings und in Momenten gar blindwütig zu verteidigen wären. Vielleicht kommt die Zeit, da ein solitärer Dicker sich der amerikanischen Sitte erinnert, Politik mittels Rechtsklagen in Szene zu setzen; er wird gegen die Migros klagen, weil ihre Art, die Lebensmittel zu verkaufen, ihn lange Zeit dazu nötigte, sich zu verfressen. Der dünne arme Mann wäre solidarisch mit ihm und zählte sich gerne zu den Claqueuren.

60 Minuten für WWF

Samstag, 28. März 2009

Symantec’s Norton Roulette

Sonntag, 1. Februar 2009

Donnerstag, 22. 1. 2009, 16 Uhr, Installation von Norton Internet Security 2009 auf XP Pro SP3, 3GHz, 2GB Ram. Erste, und auch schon gerade verwunderliche Meldung [alle Angaben aus dem Gedächtnis]: „Deinstallation von Bluewin Starter Kit für ADSL Speedtouch USB.“ Abbruch und Google-Kontrolle: Ist dieses alte Installationsprogramm, das in Wirklichkeit nie seinen Zweck hat erfüllen können (Speedtouch wurde vor Jahrhunderten dank Telefonsupport installiert) für den Einsatz des ADSL-Modems nötig? Nein. Obwohl nicht einleuchtet, warum diese Software fürs System schädlich sein könnte und deswegen entfernt werden müsste, lasse ich das neue Programm von Symantec sie deinstallieren – es gäbe sonst keine Möglichkeit, weiterzufahren. Neustart. „Software gefunden, die deinstalliert werden muss.“ O.K., es ist noch NIS 2008 auf dem Computer, und diese Version muss weg. Wieder Neustart, und wiederum eine Meldung, dass weitere alte Stücke von Norton deinstalliert werden müssen. Weiter, dann Neustart. Ab jetzt Zustände einer Katastrophe: keine Anzeige mehr der Programme auf der Schnellstartleiste, und die Programme im aufklappbaren Startmenue sind tote Links. Es zeigt sich, wie schwierig eine Situation mit Systemproblemen am Computer zu bewältigen ist, wenn man ohne zusätzlichen Zugang ans Internet dasteht, wo für alle Fragen Lösungen oder wenigstens Antworten abrufbar wären. Es muss folglich gepröbelt werden: mit Neustarts in allen Varianten des abgesicherten Modus, mit abgestellten Diensten und Startprogrammen; selbst der Versuch, auf einen Systemwiederherstellungspunkt vor der unsäglichen Installation von NIS 2009 zurückzugehen, zeigt mit der Meldung „Die folgende Datei kann nicht geöffnet werden: rstrui.exe“, dass kein Weg mit meinen bescheidenen Verstandes- und Erfahrungsmitteln offen stünde, den Computer wieder zum Laufen zu bringen.

Freitag: Dann also auf radikalere Weise weiter: Neuinstallation von Windows XP im Reparatur-Modus, dank dessen die fehlerhaften Systemkomponenten ersetzt werden sollen, ohne dass die Anwenderprogramme neu installiert werden müssen. Man denkt, das sei nichtsdestotrotz ein grosser Eingriff, der auch die Registry wiederherstellen würde, irrt, und es erscheint als Witz des Tages … das Installationsfenster von NIS 2009 mit der Meldung: „Ein Problem ist aufgetreten und erfordert Ihre Aufmerksamkeit: Dieser Prozess kann nicht fortgesetzt werden, weil eine CD (…) entfernt wurde. (…)“ In diesem Moment, den ich ausnahmsweise fotografisch festhalte, bin ich also nicht daran, das System wieder zum Laufen zu bringen, sondern, als ob keine Umstände sich geändert hätten und als ob das für Symantec’s Softwareprodukte Courant normal wäre, seit 22 Stunden immer noch daran, NIS 2009 zu installieren…

Samstag: Nach einer zweiten Neuinstallation von Windows im Reparatur-Modus zeigt Ausführen/msconfig dem Auge des Laien soviele Dienste in Funktion, wie man bei einem fehlerfreien System ungefähr erwartet, auch die CD-Laufwerke sind nun wieder o.k., die Programme des Computers allerdings immer noch nicht. (Sie lassen sich starten, wenn mit dem Explorer die Exe-Datei angesteuert, durch rechtes Mausmenue geöffnet und in der Meldung „Starten einer Anwendung: – Aktueller Benutzer // + Computer und Daten vor nicht autorisierter Programmaktivität schützen“ das im hier ersatzweise geschriebenen Plus gesetzte Häkchen gelöscht wird. Auch startet NIS 2009 von der CD, meldet sich aber nur kurz, um zu sagen, dass nichts mit ihr zu tun wäre, wenn nicht schon Service Pack 2 von XP installiert sei. Klar, meine alte Windows-CD hatte nur Service Pack 1. Norton Works 2003 meldet ab CD sage und schreibe 350 Windows-Probleme in 7 Kategorien. Leider habe ich von dieser Anzeige kein Foto gemacht, sondern aus Müdigkeit alle Fehler automatisch reparieren lassen – man hätte auf dem Bild gesehen, dass in einer gesonderten Kategorie die Installation von NIS 2008, ebenfalls Vollversion, Fehler aufzeigte, die während des ganzen Jahres nicht behoben werden konnten (auch andere hatten diese Fehlermeldungen, zu denen Fachleute am Internet den Rat geben, nicht die Absicht zu hegen, sie beheben zu wollen). Nicht undenkbar, dass diese Dateien oder Systemeinträge die Katastrophe ausgelöst hatten. Ich mache mich nun daran, mit System/Software alles von Norton bzw. Symantec zu deinstallieren, jede auffindbare Datei im System wie desgleichen alle Einträge in der Registry zu löschen. Darauf hin werden mehrere Festplattentests durchgeführt (C:\Extras/Fehlerüberprüfung/Jetzt prüfen/), die alle keine Anomalien zu Tage fördern. Auch die Ereignisanzeige in der Systemverwaltung meldet am Samstag Nachmittag bezüglich der Programme nur Nebensächliches (Zeitlimit ‚Spooler‘ abgelaufen), bezüglich System sieben Fehler- und zwölf Informationshinweise, einmal unter DCOM, 18 mal unter Service Control Manager.

Sonntag: U. R. d. Ä. leistet Support, prüft alles und findet in der Registry einige Zeilen mit Norton und Symantec; ob ich dieselben übersehen hatte oder ob die sich neu einnisteten, kann ich nicht entscheiden – aber meinen Sinnesempfindungen gegenüber will ich nicht paranoisch misstrauen. Es wird eine dritte Neuinstallation im Reparatur-Modus durchgeführt. Alles wie vorher; deswegen wird Service Pack 2 von einer CD installiert, gleich darauf wieder NIS 2009 gestartet, das nunmehr ja nicht nur sich installieren, sondern, noch wichtiger, endlich den Bann über den Computer wieder lösen soll. Die erste Meldung, mirakulös wie ganz am Anfang: „Setup von Epson (oder sonst irgendeinem peripheren Programm) wird durchgeführt.“ Man betrachtet den Vorgang mit interesselosem, betont unaufgeregtem Interesse, da es allseits wohl allen langsam dämmert, dass mit Norton alles zur realen Möglichkeit werden kann. Immerhin laufen Prozesse ab, bis dann die eine Meldung kommt, dass NIS 2009 nur mit einer funktionierenden Internetverbindung installiert werden kann – doch das USB-Modem lässt sich nicht starten. Es wird nun zur radikalsten Lösung angesetzt: Neuformatierung der Systempartition (da der Explorer immer funktionierte, konnten die Daten schon am Freitag sowohl auf die Datenpartition wie sogar auf ein externes Archivlaufwerk kopiert und dadurch gesichert werden), Installation von Windows XP von einer neuen CD mit Service Pack 3. Eines ist klar: Norton kommt ab diesem Zeitpunkt nicht mehr ins Spiel, sondern wird hinter festen Mauern vor jedem Kontakt mit dem Computer ferngehalten – hoffentlich stimmt die Packungsangabe mit dem Rückgaberecht innerhalb von 60 Tagen…

Das Ganze mahnt an die Geschichte des Einen aus Australien, der die Tradition pflegte, ein funktionsuntüchtiges Gerät in den Schraubstock zu klemmen und mit Ingrimm so lange an den Schraubstockhebeln zu drehen, bis es so flach wie nur möglich war. Dann nahm er es, warf es über die Schulter und sprach: „Du ärgerst mich nicht mehr“ (mit beliebig vielen Ausrufezeichen hinter jedem einzelnen Wort). Man wünschte sich für den Verwaltungsrat von Symantec oder die sonstige verantwortliche Instanz dasselbe, und dass Norton und Symantec zur Liste der Unworte der Menschheit hinzugefügt würden.

Montag (Coda): Noch am Sonntag und also mit Support wird das Alcatel Speedtouch USB ADSL-Modem 300 angeschlossen (die Zahl bezieht sich auf die Mindestabstürze im Jahr), Treiber zuerst mit der in der ersten Szene dieses Stücks auftretenden CD „Bluewin Starter Kit für ADSL Speedtouch USB“, dann neue, nach einem Internet-Download von weit her auf einem USB-Stick heranchauffierte installiert. Im Moment, wo Windows die Meldung ausgibt, das Gerät sei erfolgreich angeschlossen, stürzt der Computer ab und startet neu. Dieses Spiel wird einen Abend und den darauffolgenden frühen Morgen lang wiederholt. Ich finde im Ordner mit den Downloads der letzten Jahre einen Treiber des Modems, der neuer ist als der per Limousine gelieferte: nun scheint das Modem wie früher zu funktionieren, jedenfalls lässt sich „eine neue Verbindung“ erstellen. Doch ein Kontakt mit Bluewin entsteht auch jetzt nicht (Fehler 721: Remotecomputer antwortet nicht). Swisscom 0800800800, Verbindung mit einem Fachmann von Bluewin für Modems, einige Versuche, dann ein hörbares Kopfschütteln am anderen Ende der Leitung über das Alter des Modems, dann der erlösende Entscheid dortselbst: Es wird ein neues Modem geschickt, eines mit einer eigenen Stromversorgung. Ich formatiere die Systempartition neu und setze Windows XP SP3 nochmals auf, damit nichts von Speedtouch und keine Spuren der Abstürze übrigbleiben. Am anderen Morgen um 7.30 Uhr klingelt der Expresspöstler, im Service Päckchen „Letzte Rettung“ gibt es ein kleines Kästchen namens SMC Networks mit gelber Ethernetverbindung, gratis, die Verbindung klappt im Hui. Uffff, uffffufff! Abends Internet Security von Bluewin heruntergeladen und mit dem Aufsetzen der Programme und der Vornahme von deren Hunderten von Einstellungen begonnen. (Eine XP-Systemübernahme der Einstellungen wird nicht versucht – gerade die wohl zerstörte Registry würde vielleicht wie ein Alien auch wieder mit von der Partie sein wollen.)

Zusatz 9. 2. 2009: Mit einer zweiten Internetverbindung hätte man ganz am Anfang diese Lösungsvorschläge probieren können
a) http://www.wintotal.de/Tipps/index.php?id=921
b) http://www.wintotal.de/Tipps/index.php?id=171

Der Bümpliz-Glacier am Kalben

Montag, 19. Januar 2009

Wer meinte, der einsetzende Regen führe auch zu einer Schnee- und Eisschmelze, irrte heute nicht schlecht. Weil ich von oben herab ein paar apere Flecken auf dem Indermühleweg sehen konnte, machte ich mich nach dem kargen Mittagessen auf den Weg zur Futterbeschaffung. Nach 50 Metern starrenden Blickes Ernüchterung: die Bodendelle vor dem Alten Schloss geriet zum reinsten Märjelensee mit treibenden Schollen auf glitschigem Grund, am weitläufigen Rand urzeitliche graublaue harte Eisgebilde, ums Schloss herum selbst, als hütete der Wirt Aktien der benachbarten Klinik Permanence (später dann Permafrost) und hätte Interesse am Patientenchange dortselbst, nackte Eisglätte bis über den Grand Bisse de Bümpliz hinaus, der sich zu einer formidablen Remaye verwandelte. Gelingt der Sprung über den Spiegelsteg der Gletscherspalte, der auch bei normalen Schneeverhältnissen ohne Eis gefährlich ist, weil er an eine unebene scharfe Kurve anschliesst, muss man sich etwa hundert Meter an der Ostwand des Fellerguts entlanghangeln, bis die Futterstelle erreicht wird, die uns Gebrechlichen als nächste geboten wird. Erst vor der Haustüre wieder zurück gewähre ich, wie der Himmel voll Lärmen dröhnt, als just ein Eisberg vom eigenen Zimmerdach neben mir in den Zufluss des neuen Sees herunterstösst. Nicht nur das Kalben verursacht ein Krachen, das alleine einen nicht wenig faszinieren würde, sondern auch die Flüge der Helikopter, die seit Tagen kaum je pausieren und geradewegs, mal von Süden, mal von Westen oder Nordwesten, die Insel anfliegen. Wer jetzt auf K-Nord liegt, hat nichts zu spassen. Die Helikopter landen auf dieser Ebene, wo dann die Türen fürs Zwangspublikum unendlich lange offenstehen und einen der Rotorenlärm so in die erst gerade neu zusammengesetzten Knochen fährt, als würde einer am Kopfende des Bettes mit einer Motorsäge spielen. Ist ein Bett in diesem Raum gerade leer, wird es nächstens von einem belegt, der auf diese Weise sein Eintreffen angekündigt hat. – Es gibt einige Menschen in dieser wohlgepflegten Gegend, die nichts sehnlicher wünschten als ein paar Stunden wahrhaftiger Sonnenwärme, die die Bodenverhältnisse wieder etwas humaner erscheinen liessen.

Finken

Dienstag, 13. Januar 2009

Bümpliz ist nach wie vor vergletschert, so dass auch heute nur Hauswanderungen in Frage kommen.

Nebelmeer

Donnerstag, 8. Januar 2009

Wieder mal liegt Sion unter der Nebeldecke:

Webcambild von Veysonnaz.

Moléson äu nitt schlechtji

Donnerstag, 27. November 2008

Le Moléson unter dem Genfersee.

(Live-Cam auf derselben Seite wie gestern verlinkt.)

Olympus Zuiko 9-18 mm Test

Sonntag, 5. Oktober 2008

Fazit nach zwei Tagen Testen zuhause

– Das Zuiko 9-18 mm eignet sich gut für die Panoramafotografie aus der Hand, wenn die Bilder senkrecht gemacht werden.
– Das normale waagrechte Bild dehnt die Bildgegenstände an den Rändern massiv in die Breite (immerhin ohne Unschärfe zu erzeugen).
– Die Aufnahmen verlieren sofort an Qualität, wenn sie mit höheren ISO-Werten als 100 gemacht werden.
– Das Objektiv kann unter schwachen Lichtverhältnissen nicht eingesetzt werden.
– Gegenlichtaufnahmen haben nur einmal Reflexe gezeigt, und nicht sehr schlimme. Wegen dieser Qualität wird es mindestens im Herbst 2008 das 14-42 mm ersetzen können, weil dieses bei niederem Sonnenstand ungeheurer viele und nicht korrigierbare Gegenlichtreflexe erzeugt.

Die Testbilder sind hier zu finden:
http://www.ueliraz.ch/2008/inderklappsmuehle.htm

Aiguille du Midi

Montag, 25. August 2008

Gestern auf der Aiguille du Midi über Chamonix, bereits um 10.30 Uhr auf 3845 Meter Höhe, und erst noch zum halben Preis (19 statt 38 Euro: Merci!). Diese Berglandschaft gehört zum Ältesten, was ich überhaupt im Kopf habe, weil wir zu Hause für mich immer schon eine Broschüre oder ein Büchlein über die Bahninstallationen in ihr hatten, welche zusammen mit den Bildern der Grande Dixence mich davon verschonten, Werken der Ingenieurskünste herablassend zu begegnen. Erst heute Abend, nach der Bilderbearbeitung (ca. 450), sehe ich, dass dieses exquisite Nadelmeer, das auf den fünfzigjährigen Fotos nur in Details und teilweise hinter Nebelgebilden verdeckt erscheint, als fester Bestandteil meiner Kinderalpträume figurierte. Gestern zeigte es sich von einer Seite, die nicht hätte schöner sein könnte.

Vom Lawinenunglück, das am selben Morgen um drei Uhr geschah, erfuhr ich erst abends zuhause etwas. Das perfekte Funktionieren des Betriebs hatte das Geheimnis des Tages nicht preisgegeben. Ich konnte mir die ganze Zeit dort oben, in der ich an ein anderes tödliches Ereignis am Mont Blanc dachte, seitlich hinter ihm, am verborgenen Innominata, nicht vorstellen, dass Unfälle passieren, ohne dass noch vor ihrer eigentlichen Katastrophe von der Betriebsseite her nicht eingegriffen würde.

Astronomische Entzifferungsschwierigkeiten

Mittwoch, 20. August 2008

Gestern Abend und heute Morgen die Namen der Berggipfel in den Voralpen westlich des Niesens zu bestimmen versucht, die sich auf den Zoom-Fotos von gestern in der Früh eben auf jenem Aussichtspunkt zeigen. Gewiss habe ich es ganz gerne, Gebilde zu deuten, die eine grosse Dichte und Komplexität aufweisen, weil sie schon allein durch diese Merkmale dem Widerstand leisten, was einem die Kulturindustrie zum Frass vorwirft, um gefügig zu bleiben. Auch wenn es bei Bergnamen nicht um Deutung sondern um blosses Identifizieren und Entziffern handelt, bin ich bei dieser Arbeit in höchsten Missmut verfallen, weil ich ständig von neuem Fehler produzierte. Das kommt daher, dass die verfügbaren Karten nur zweidimensionale Abbildungen bieten, die Momente in einer Struktur aber zu isolieren sind, die sich vollkommen dreidimensional darstellt und in ihrer Dreidimensionalität gelesen werden muss. Es nützt einem fast nichts, zu wissen, der eine Gipfel sei links oder rechts des bekannten, wenn sich im Hintergrund ein ähnliches Strukturgefüge aufdrängt, von dem man nicht glauben will, dass man es über eine so weite Strecke überhaupt sehen kann. – Ich habe nun eine kleine Ahnung, wie AstronomInnen zu Mute ist, wenn sie sich über Positionen von Einzelgebilden im unendlichen Universum Klarheit verschaffen wollen, das im Ganzen keinen Sinn freisetzt, den die Arbeit schliesslich deuten dürfte. Alles Unsinn und blosser Leerlauf für die Katz – oder edle Perlen vor die Säue?

Briand’s Faible

Freitag, 8. August 2008

Frau Briand war vor 40 Jahren Grossmutters Putzfrau, und sie unterliess es bei keinem ihrer Arbeitsbesuche, mir Bubbi klarzumachen, dass sie ungemein gerne hierher käme, weil sie in diesem Haus mit dem allerbesten Staubsauger des ganzen Wallis ämbrüf & embrie werken dürfe. Siggsdeswiäh, das Prunkstück ging vor dreissig Jahren in meine Hände, und ich darf mit Fug behaupten, es nie benutzt zu haben ohne jener Frau Briand zu gedenken. Heute wurde sein Todesurteil gesprochen. Da nur noch ein letzter Staubbeutel vorhanden war, machte ich mich auf die Suche nach einer neuen Packung, die ich gewöhnlicherweise knapp alle sieben Jahre zu ersetzen hatte. In drei Fachgeschäften zeigten mir die Verkäuferinnen auf ihre Staubsaugerbeutelpackungen mit den heutigen Formaten und Beschriftungen und meinten, ich müsste die exakte Bezeichnung des Geräts mitbringen, weil die mitgebrachte alte Packung keine Angaben enthalte, die mit den neuen zu korrespondieren verstünden. Zuhause unter den Sauriersauger gekrochen, Taschenlampenstrahl an- und die Lupe aufgesetzt: Elektrolux ZE70. – „Iiii Dteehr! Ist das überhaupt schon einer mit Strom? Neiauso, für den können wir nichts mehr tun, die Staubsaugerbeutelproduktion für dieses Modell wurde schon vor einigen Jahren eingestellt.“ „Und ein Museum kennen Sie keines, das mir ein paar Beutel für kommende kurze Zeiten überlassen könnte?“ – Je nun, eingenommen hat der alte Walliser schon lange nicht mehr viel durchs Rohr, die meiste Frischluft nahm er an immer neuen Stellen im Schlauch zu sich; Flicken und Bandagen hatte er (und hat sie vorläufig immer noch) wie ein medizinisch frisch Versorgter nach einem Matterhornabsturz. Dann müsste ich mich also langsam mit dem Problem auseinandersetzen, wie ein Nachfolger seinen Weg in den hiesigen Putzschrank zu finden vermöchte. Nicht dass er kein Bester mehr sein kann, ist die Schwierigkeit, sondern dass man keine Schwäche zeigen darf, wenn das Gesamtpaket, und nicht nur separat gebündelte Teile daraus, über die Strassen getragen werden soll.

Vollmond über Bümpliz

Samstag, 19. Juli 2008


Vollmond um 1:45 Uhr mit Olympus E-420, Zuiko 70-300 mm, ISO 100, f 11, 1/200 s, Stativ, Infrarotauslöser, halbe Grösse, geschärft.

Was fliegt denn da am Mond vorbei?

Samstag, 21. Juni 2008


Kamerazeit 5:37:18


Kamerazeit 5:37:26

(Blogzeit ist Winterzeit.)

Olympus E-420 vs. Nikon D200

Montag, 26. Mai 2008

Gestern vier Testbilder mit der Olympus E-420 und der Nikon D 200 gemacht, beide Apparate mit einem vergleichbaren Objektiv ausgerüstet:

http://www.ueliraz.ch/2008/nikon-olympus.htm

Einen Monat weiterwarten

Freitag, 23. Mai 2008

Was für ein Kampf durch die schlechten Frühlingsdünste, es will einfach nicht, das Gestirn, noch launischer als die Vipern, fotografiert werden.

Jetzt ab nach Ovronnaz, weiter wohl im Dunst!

L’herbe, ça glisse!

Donnerstag, 22. Mai 2008

Es gibt trotz allen schlechten Winden schon die ersten Frühsommertouren zu begaffen:

http://picasaweb.google.com/patrick.schoeneich/CombinDeValsorey

Regenbogen zwischen zwei Regentagen

Freitag, 11. April 2008

Gestern pausenloses Giessen aus Kübeln, so dass ich mich zum Nachschlagen gedrängt fühlte, woher denn das Wort Sintflut kommt, in der Tat nicht von der Sünde, sondern bloss von einem ausgestorbenen Wort für etwas sehr Grosses. – Nur Abends gab es in den ständigen Wolkenbruch hinein einen kleinen Unterbruch, und heute Morgen soeben, in der düstren Dämmerung wieder einen, und als Zeichen dafür jetzt, dass es keine Sintflut mehr geben soll, grosses Ehrenwort des Herrn, einen riesigen Regenbogen, vor seiner Nase noch kaum rechtes Sonnenlicht, das ihn erzeugen konnte, hinter ihm nirgends blauer Himmel im grauen Wolkenvorhang, auf dem er scheinen dürfte. Zehn Minuten später wieder das gewohnte Prasseln des Regens in Strömen.

Panorama herstellen mit Autostitch

Donnerstag, 27. September 2007

Ein Panorama ist nur selten eine 360° Ansicht; schon zwei zusammengefügte Fotos setzen aber ein kompliziertes Verfahren voraus, das auch jenes erst ermöglicht. Und was sind denn bloss zwei oder drei zusammengefügte Einzelfotos anderes als ein Bild im Weitwinkelformat? Eine gute Panoramatechnik ist demnach auch ein billiger Objektiversatz. Da Autostitch in vielen Fällen auch mit der Kombination von waagrechten und senkrechten Serien zurande kommt, erlaubt es selbst die Herstellung von Bildausschnitten, die vorher nur Grossformatkameras zustande brachten.

A) Programminstallation

Autostitch hier oder sonstwo downloaden, entpacken, den Ordner auf ein Laufwerk kopieren, wo er mit dem Explorer leicht zu erreichen ist, den Unterordner mit allen Beispieldateien löschen. Im Ordner Autostitch sind nur noch drei Dateien. – Autostitch ist winzig klein, geht bei der Installation, die mit dem Entpacken schon fertig ist, nicht zu den grossen Programmen und macht keine Registry-Einträge.

B) Voraussetzungen

1. Beim Fotografieren darauf achten, dass alle Bilder mit derselben Blenden- und Verschlusszeitenkombination und demselben Weissabgleich gemacht werden. Man holt die Belichtung bei der hellsten Zone, die noch Zeichnungen enthalten soll (meine Panoramen werden oft unterbelichtet, aber das ist weniger schlimm als ein Himmel mit weissen Flecken anstelle von Wolken). Meistens mache ich mit der Olympus sp-550 Weitwinkel-Senkrechtaufnahmen. Ein Stativ ist überflüssig: Wenn man zügig fotografiert, bleibt man gut auf der Horizontalen, und dass jeweils ein Drittel der Bilder sich überlappen sollen, ergibt sich mit der Übung von alleine. Am heikelsten ist, in steilem Gelände beim blinden Drehen des Körpers nicht abzustürzen.
2. Alle Panorama-Dateien in den Autostitch-Ordner kopieren (sRGB, eventuell etwas verkleinert – ich verkleinere 7M-Pixel Bilder auf 75%). Pro Fototag habe ich zwischen 20 und 30 Panoramen, also sind dann bis über 100 Dateien darin (ich mache auch kleine, denn zwei Bilder mit Zoom zusammengesetzt ergeben ein schärferes Gesamtbild als eines im Weitwinkelformat). Die Arbeit mit Autostitch dauert dann über eine Stunde – und nachher müssen die Bilder noch im Grafik- oder Bildverarbeitungsprogramm geschnitten und für die Internetpräsentation oder den Ausdruck weiter angepasst werden. – Zuweilen produziert Autostitch einen Fehler, der darin besteht, bei Kanten wie längeren Graten eine Art Schatten zu zeichnen; er lässt sich aber leicht wegkopieren, weil es zwischen ihm und der Kante selbst eine Lücke gibt.

C) Panorama herstellen

1. Mit Explorer im Ordner Autostitch das Programm autostitch.exe starten.
2. Edit/options
a) Output Size Scale auf 100%
b) Matching Options auf Scale (unverändert 25%)
c) Unten rechts Other Options System Memory 0.5 und JPEG Quality 100% (Nach jedem neuen Programmstart müssen diese Optionen neu gesetzt werden.)
3. File Open und Dateien wählen.
4. Warten. Bei 10 Dateien kann es auch mit einem schnellen Computer zehn Minuten dauern. 360° Panoramen funktionieren nicht richtig, weil das Programm den Mittelpunkt selbst bestimmt. In diesem Fall eine Datei weglassen – oder schon beim Fotografieren daran denken und das erste Bild entsprechend positionieren (es wird dann zum Mittelpunkt).
5. Es erscheint das fertige Bild in der Windows-Bildanzeige. Hier unten aufs Speichern-Symbol, TIFF-Format wählen und dem Panorama einen eigenen Namen geben.
6. File Open und die weiteren Dateien wählen, falls mehrere Panoramen gemacht werden sollen.

Wenn mehr als 5 Panoramen gemacht werden, empfiehlt es sich, vorher mit der Unterstützung eines Bildarchivierungsprogramms wie ThumbsPlus, ACDC oder der XP-Bildanzeige etc. von Hand auf einem Papierzettel eine Liste zu machen: 3-5; 15-22; 45-51; 112-123, etc., alles untereinander. Läuft ein Stitch-Prozess, macht man hinter die betreffende Dateiengruppe ein Lehrerhäckchen. Wenn nur eines oder nur sehr wenige Panoramen gemacht werden sollen, wäre das Unsinn, bei vielen ist es aber sehr sehr wichtig und entlastet einen mächtig.

Zusatz: Seit Juli 2011 benutze ich Hugin, ein schwierigeres Programm mit Eingriffsmöglichkeiten, das die Panoramen schärfer und deutlich weniger verzerrt darstellt.

Endlich ernsthaft Frühling!

Mittwoch, 21. März 2007