ur III: Die Zwanzigste. Adorno 1920-1928
Samstag, 7. November 2020CD: Adorno Kompositionen 1920-1928
(1 Technische Pause )
2 Klavierstück 1920
3 Pause
4 Klavierstück 1921
5 Pause
6 Drei Klavierstücke 1 1924, für Maria Proelss
7 ……………… 2
8 ……………… 3
9 Pause
10 Streichquartett Op.2, Zweiter Satz Variationen 1925
11 Pause
12 Vier Lieder 1, Op. 3 1928
13 ………. 2
14 ………. 3
15 ………. 4
Nr. 2 bis 8 demonstrieren die schnelle Entwicklung des Komponisten, seinen Willen zur Neuen Musik.
Nr. 10 ist dürr und musikalisch für die meisten HörerInnen kaum fassbar. Diese schwere Fasslichkeit gleicht derjenigen der Beschreibung von Identität und Nichtidentität in der Negativen Dialektik. Das Musikstück ist eine Art Quelle für die philosophische Arbeit Adornos. Be-schreibt man die Musik, beschreibt man die Philosophie. Diese ist deswegen notwendigerweise so unkommunikativ, weil sie die anmassenden, hierarchisierenden Behauptungen der Metaphysik, die die traditionelle Philosophie stützten, von sich weist, ohne den Anspruch aufzugeben, dass die Vernunft allgemein, global und universell gerechtfertigt werden müsse.
Nr. 12-15: 1928 überwindet Adorno die metaphorisch überladene Sprache des Expressionismus (Geist, Seele…) und konzentriert sich auf die materialistische Dialektik. In Opus 3 explodiert förmlich sein Denken. Diese Klavierstücke mit begleitender, die Harmonie stützender Stimme sind avancierter als alle Musik der Schönberg-schule. Er kämpft wie ein Löwe für sie – und muss sich geschlagen geben. Die nachfolgende, spärlich geschriebene Musik Adornos hat nur noch matten Hobbycharakter.
Die ganze CD auf YouTube in 4k: https://www.youtube.com/watch?v=AfTISGH2i_Q