Lindberg, Sibelius
Freitag, 20. Mai 2016Soeben direkt live auf France Musique l’Orchestre Philharmonique de Radio France, Simone Lamsma, violon, Jukka-Pekka Saraste, direction.
Magnus Lindberg (1958), Aura (In memoriam Witold Lutoslawski), pour grand orchestre (1994).
Magnus Lindberg, Concerto pour violon n° 1 (2006).
Jean Sibelius (1865-1957), Symphonie n° 4 en la mineur, opus 63 (1910-1911).
Wird man nur einmal im Jahr mit Black Sabbath, Keith Emerson & Co. konfrontiert, ist solche Musik okay. Ähnlich geht es auch mit Magnus Lindberg. Heute empfinde ich diese Werke als flotte Unterhaltung, ganz ohne Verirrungsrisiko in subtilen Verläufen. Nichts ärgert an ihr.
Gestern schon die Vierte von Sibelius in einem zweitklassigen Konzert aus Berlin mit einem faden Reger (Vier Böcklin-Tondichtungen) und einem faulen Mussorgsky (Vier Gesänge der Frau Tod). Das Interessante an diesem speziellen finnischen Werk ist weniger die berühmte Kargheit als mit welchen Worten die RadiomoderatorInnen es einem schönreden wollen; es stammt von einem Scheintoten (Sibelius war allerdings ein armer Sack: vor über hundert Jahren mit Schwertern an der Gurgel geopst – ich hätte als Komponist darauf hin nur noch leere Blätter abgegeben). – Das Pariser Orchester hat ihm heute, dank dem Schuss Lindberg vor der Pause, ein wenig Leben eingehaucht. Fast will es mir gefallen.