Brandmüller, Saariaho, Huber, Pécou, Stahnke, Matalon
Donnerstag, 12. Juni 2014Soeben live auf SR2 (Saarland) Aufnahme vom 25. Mai in der Congresshalle Saarbrücken, Reihe Mouvement. Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserlslautern, Jonathan Stockhammer Dirigent.
Theo Brandmüller, Dramma per musica (1979/80). – Ausser den letzten fünf Minuten dürfte jeder Takt von Varèse geliehen sein. Ein Genuss!
Kaija Saariaho, “Notes of light” für Violoncello und Orchester (2006). – Disziplinierte Kohärenz, möglicherweise doch nicht mehr sehr weit von der Werbeästhetik entfernt. Ich mag diese Musik, die aber zuweilen etwas mehr freche Lebendigkeit verdiente.
Klaus Huber, Lamentationes de fine vicesimi saeculi (1994). – Endlich wieder einmal eine Musik, deren Strukturgefüge von Impulsen herrührt, die nicht an der Oberfläche abzulesen wären. Eine grosse, tief berührende Musik.
Thierry Pécou, Orquoy (2012). – Eine laute, stumpfe und empfindungslose Musik. Die Strawinsky- und Varèseanleihen zünden anders als bei Brandmüller nur wenig und erscheinen matt, verbraucht. Die Tonalität ist kindisch, nur dank den Streichern nicht rein feldmusikalisch.
Zusatz: Daran anschliessend wurden die zwei folgenden Stücke aus dem Konzert aus Paris vom 16. Februar 2014 gesendet, Ensemble Modern, Franck Ollu Dirigent (siehe Scribble’s Disco 26. Februar 2014):
Manfred Stahnke, Such(t) Maschine, Création française. – Dünkt mich immer noch ungemütlich, wenn auch etwas interessanter als vor vier Monaten. Es irritiert, wie konservativ und schlecht behandelt die Rhythmen herumstehen.
Martin Matalon, De polvo y piedra, Création française. – Eines der wenigen Stücke, die ich beim erstenmal Hören schlecht finde, später mir aber ganz gut gefallen. Bemerkenswert ist der gekonnte Umgang mit der Elektronik.