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Ruinenhaftung

Samstag, 24. August 2013

Immer mehr Menschen machen die Erfahrung, dass sie in der Welt auf Gebilde stossen, gezielt oder unverhofft, die von einem Mitglied der eigenen Familie herrühren, indes frei von allem Privaten sind. Sie können singulär und abgesetzt in der natürlichen Landschaft oder in einem Vermittlungszusammenhang in einer dörflichen oder städtischen stehen – allen ist gemein, dass unweigerlich die Zähne der Zeit an ihnen nagen, die der Kultur wie der Natur, und sie früher oder später als Zerfallsprodukte erscheinen. Im Erlebnis der Begegnung dämmert dann die Erfahrung, dass man in der Verantwortung stünde wie die Mutter, die auf dem Spielplatz abends die Gerätschaften wegräumt, die ihr eigenes Kind tagsüber benutzte. Man sieht plötzlich den Nutzen der Dinge nicht mehr in der Gesellschaft, für die sie in harter und aufopfernder Arbeit geschaffen wurden, sondern im individuellen Arbeiter, der seine Lebenszeit quasi egoistisch in ihnen realisierte. Die Ruinen schauen einen an, als gäbe es für einen selbst nun die familiäre Verpflichtung, das Störende an ihnen, das auch die beeindruckendsten Exemplare haben, wegzuräumen.