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Hauseinsturz

Dienstag, 14. Mai 2013

Bin in einem Haus gleich dem, wo ich die ersten elf Jahre in Bern verbrachte, zuoberst, aber nicht in der winzigen, verwinkelten Wohnung, sondern in einer Kneippe. Es hat nur wenige Gäste, und die Stimmung ist anödend. Ich verlasse den Ort, trete ins Treppenhaus, und in dem Moment wanken die Wände: ein veritables Erdbeben! Ich bin vollkommen gefasst, schaue zu, wie das Dach, die Holzbalken und die Wände wie in einem Kartenhaus auf mich einstürzen. Im Moment, wo ich zusammengedrückt werden sollte, wache ich angstfrei auf.

Zusatz: Der Traum braucht nicht zu verwundern, da ich abends a) der Idee nachhing, dass man den Werken vieler junger KomponistInnen anmerkt, dass sie aus Gründen falscher Verwöhnung keine innere Dringlichkeit mehr aufweisen und zum blöden Luxusobjekt verfallen wie ganz anders noch die Zweite Klaviersonate von Boulez, die ich in der Wohnung des Traums zum ersten Mal hörte, als ich am Staubsaugen war, dieses Tun abstellte und während zwanzig Minuten den Kiefer beinahe aufs Knie klappen liess und b) beim Einschlafen mich mit der alten Idee quälte, dass die Sprache als Haus des Seins in ihren diskursiven Qualitäten derart ramponiert dasteht, dass kein Umgang mit ihr Kommunikation noch gewährt und sie Stück für Stück in Weisen der Projizierung transformiert werden muss, wie Bilder von Panoramen oder in Winkelmassen grösser als dem menschlichen Blick gewohnt, also aus höheren, nämlich gedachten Dimensionen auf eine zweidimensionale Fläche projiziert werden müssen.