Gérard Pesson
Dienstag, 7. Februar 2012Gestern auf France Musique Concert enregistré le 8 décembre à Paris, à l’Auditorium Saint-Germain.
Gérard Pesson (né en 1958), Dispositions furtives, Wilhem Latchoumia, piano, Fuminori Tanada, piano.
Joseph Haydn (1732-1809), Concerto pour piano en ré majeur Hob. XVIII 11 (arrangement pour deux pianos), Wilhem Latchoumia, piano, Fuminori Tanada, piano.
Gérard Pesson (né en 1958), Butterfly’s Note-Book, Wilhem Latchoumia, piano.
Joseph Haydn (1732-1809), Quatuor à cordes op. 76 n° 6 en mi bémol majeur, II. Capriccio (arrangement pour deux pianos), Wilhem Latchoumia, piano,
Fuminori Tanada, piano.
Gérard Pesson (né en 1958), Vexierbilder II, Fuminori Tanada, piano.
Gérard Pesson (né en 1958), Ambre nous resterons, Wilhem Latchoumia, piano.
Ich hatte den Namen dieses Komponisten noch nie gehört und konnte mich wegen des allseits zu beklagenden Absturzes der Radiowebsites in die Miserabilität nicht vorbereiten: die Überrraschung im ersten Stück, einem Frühwerk Gérard Pessons aus den siebziger oder achtziger Jahren, war riesig. Man denkt an die Structures von Boulez und hat es doch mit einer ganz anderen Intention zu tun, die zu einr Leichtfüssigkeit führt, wie sie in der ernstzunehmenden Neuen Musik selten anzutreffen ist. Da das obere Klangregister vorherrscht, erscheint die Musik unschwer; da zugleich die Willkür der Subjektivität durch eine serielle Kompositionsweise zurückgebunden ist, kann sich eine Intensität freisetzen, die einem das Werk wie als in einer Wucht daherkommend erscheinen lässt. Ich war gebannt vom ersten bis zu den letzten Tönen – und würde das Stück gerne bald nochmals hören.
Programmzusammenstellungen neuer Musik durchsetzt mit alter gefallen mir nicht. Obwohl der Spannungspegel also tiefer nicht hätte sein können, hörte ich sofort den Haydn wie einen von heute. Und doch muss ich hier zum ersten Mal an diesem Abend eingeschlafen sein, denn erst wieder die Ansage der Vexierbilder II sind mir im Gedächtnis geblieben und in welcher Weise gebannt ich ihnen folgte, genauso fasziniert wie im ersten Stück des Konzerts, in dem doch einerseits die Entwicklung des Komponisten wie die Möglichkeit, ihn einem Alten gegenüberzustellen, dokumentiert werden soll. – Im Verlauf war der Schlaf trotz allem wieder übermächtig, und ich erwachte erst bei einem Folgestück des Konzerts, mit einem Orchester und ab CD. Schade, dass die erste Begegnung mit Pessons Musik mit einem ungewollten Abdriften in den Schlaf quittiert wurde, hoffentlich ergeben sich via Radio bald neue, die ich stehend geniessen werde.