Vipern
Gestern Nachmittag mit dem Inselarzt am Computer Szintigrafie- und CT-Bilder von 2002, 2006 und von diesen Tagen angeschaut und darüber gestaunt, wie viele Nester von Chondromen es gibt. Eines steht fest, dass von allen diesen nur das eine im linken Acromion wächst und dass die Verwachsung vom Schulterblatt nicht getrennt ist (im gesunden Zustand ist das Acromion zwar mit dem Schlüsselbein verbunden, pseudogelenksmässig, nicht aber mit dem Schulterblatt). Ob das Wachstum ungebremst weiter geht und ob das Gebilde bereits mutiert ist oder früher oder später mutiert, wird erst noch untersucht. Wie auch immer der Zustand in dieser Nachäffung von Tschernobyl und Fukushima zu deuten ist – die vergangene Nacht hatte ich ununterbrochen von Vipern geträumt, auf eine so bösartige Weise, wie man sie sich nicht zu träumen wagt. Beim letzten Aufwachen schien mir endlich klar, dass ich die ganzen Jahre die Vipern nicht aus dem Grunde der Herausforderung eines kleinen Abenteuers fotografierte, sondern aus verborgenen Gründen der reinen Mimesis des eigenen Körpers selbst, in alter Sprache des Leibes. Im Moment des Aufwachens tat mir dieser Missbrauch der Tiere leid.
Mittwoch, 10. Oktober 2012 um 4:12 am Themenbereich: Kleine Medizin, Tiere, Traum RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.