Zemlinsky, Puccini: 2 Opern

Soeben auf France Musique Concert donné le 29 janvier 2012, Opéra de Lyon : Festival Puccini plus.

Alexander von Zemlinsky, Une tragédie florentine (Eine florentinische Tragödie), Opéra en un acte, 1917. Livret du compositeur d’après la pièce d’Oscar Wilde, A Florentine Tragedy. En allemand. Orchestre de l’Opéra de Lyon, direction musicale : Bernhard Kontarsky.

Giacomo Puccini, Gianni Schicchi, Opéra en un acte, 1918. Livret de Giovacchino Forzano. En italien. Nouvelle Production, Orchestre et Maîtrise de l’Opéra de Lyon, Direction : Gaetano d’Espinosa.

Das Festival Puccini plus gab dem Publikum die luxuriöse Möglichkeit, Il trittico an einem einzigen Abend als dreiaktiges heterogenes Opernwerk oder auf drei Abende aufgeteilt mit je einer Kurzoper Schönbergs, Hindemiths oder Zemlinskys ergänzt zu Gemüte zu führen. Am heutigen letzten Abend wurde neben Gianni Schicchi Zemlinskys Eine florentinische Tragödie gespielt, eine Komödie Oscar Wildes, in der ein Alter seinen jungen Nebenbuhler killt, worauf er, unverhofft, von seiner sehr jungen Frau wieder geliebt wird. Die Musik ist deswegen von Interesse, weil seit einiger Zeit eine Art Revival Zemlinskys in der Reproduktion seiner Werke angekündigt wird und man also gut beraten ist, die Gelegenheit zum Hören schwierig aufzuführender Werke nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Am letzten der drei Pucciniabende widersprechen sich die zwei gegenübergestellten Werke am wenigsten. Beide Stoffe sind unterbelichtet – gleichwie beide Musiken mehr oder weniger leicht verstaubt. Zur Zeit der Uraufführung war Eine florentinische Tragödie indes ein grosser Erfolg – ich höre zuviel Strauss, immerhin neben einem Walzer auch Straussens gute dramatische Seiten.

Gianni Schicchi ist der Abschluss von Puccinis Il trittico, der Inhalt eine Episode aus Dantes Divina Commedia, eine nur wenig berührende Erbschleichergeschichte, in der sich die Nebenfigur einer Erbengemeinschaft ins Totenbett legt und dem Notar ein neues Testament diktiert, in dem aber, entgegen den Abmachungen, fast alle Erbstücke diesem Akteur zugesprochen werden durch ihn selbst, geschützt durch die angedrohten Gesetze, die geständigen Erbschleichern schwereren Schaden zukommen liessen als einen leeren Beutesack. Die lustige Musik Puccinis erscheint mir wie ein entgangenes Erbe, als erwarteter Leerlauf aller herkömmlichen Oper.

Samstag, 3. März 2012 um 9:30 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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