Hemdriss

Vor kurzem, an Hendrix‘ Todestag, ein altes Hemd weggeworfen. Ich traute meinen Augen nicht, gegenüber dem Badzimmerspiegel, wie der überstehende Wadenbeinknochen zur Schulter herausschaute, weil just an dieser Stelle drei bis vier Zentimeter im Durchmesser der Stoff gerissen war, immer schon in Spannung durchs Rucksacktragen auf dem unbeschädigten Schlüsselbeinknochen. Wie wäre ich in einem leeren Zugwagen gereist, bei übervollen Zügen, wenn das unterwegs passiert gewesen wäre, in der Hitze der letzten Zeit, wo nichts überm Hemd zu tragen war und ich nie die Gelegenheit gehabt hätte, in einem Spiegel das Malheur zu erkennen?! – Kein Wanderer braucht es mir übelzunehmen, wenn ich mich ausser Grussweite wegbewege.

Donnerstag, 23. September 2010 um 4:15 pm Themenbereich: Kleine Medizin                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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