Saariaho, Mochizuki, Berio, Lazkano

Soeben direkt live auf France Musique Kari Kriikku clarinette, Tuija Hakkila piano, Quatuor Diotima.

Kaija Saariaho, Terra memoria (2006). – Weiche Linien, nicht überaus avanciert (siehe nächstes Stück die Klammer).

Misato Mochizuki, Brains (2016). – Ziemlich avanciert und konkret, vielleicht die musikalische Schönheit etwas aussen vor lassend. (Ich hörte vor dem Konzert auf WDR 3 „Mein prähistorisches Hirn“ von Andreas Liebmann, ein spannendes Hörstück über einen Neurologen, der an Parkinson erkrankt war und nun nach vielen monströsen Operationen im Sterben liegt. Trotz der Anspannung schlief ich ein, und als ich unter Trommelschlägen wieder aufwachte und endlich den Sender gewechselt hatte, erwischte ich nur noch die letzten fünf Minuten von Saariahos Terra memoria. – Den Sender France Musique hört man in Bern an der TV-Box von Swisscom nach dem Anwählen immer zuerst nur in Mono, bis man ihn fast zehn Male jeweils von einem anderen Sender her neu angewählt hat, stereo frühestens also nach ein bis zwei Minuten: merde la Swisscom, Glasfasertechnologie aus den Zeiten von Game of thrones!)

Luciano Berio, Lied pour clarinette (1983). – Erinnerung an Messiaens Quatuor pour la fin du temps.

Ramon Lazkano, Etze – Quatuor à cordes (2016). – Fein ziseliert und fragil in der Horizontalen, harmonisch ohne wirkliche Spannung. Musik wie eine Brache (möglicherweise ganz die Intention des baskischen Komponisten).

Kaija Saariaho, Figura (2016). – Streichquartett mit Klavier und Klarinette. Der Beginn ist ziemlich wild mit der Klarinette solo und ganz gegen Gershwin gerichtet, dann eigenständig, immer noch wild und ohne Anspielungen. Die Musik ist zuweilen so nahe an der Tonalität, dass man dann auch meint, man müsse sich an etwas erinnern. Klar, L’amour de Loin liegt schnell in der Luft.

Montag, 13. Februar 2017 um 9:38 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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