Morthenson, Dillon, Jaggi, Schedl

Gestern Abend direkt live auf SWR 2 Eröffnungskonzert der Donaueschinger Musiktage 2016, mit dem Arditti Quartet, dem SWR Experimentalstudio, Moritz Eggert als Schreistimme und dem SWR Symphonieorchester mit dem Dirigenten Pierre-André Valade.

Jan W. Morthenson, Omega für Orchester (UA). – Leicht alt aussehend gleich am Anfang.

James Dillon, The Gates für Streichquartett und Orchester (UA). – Eines dieser englischen Stücke, wo man ständig an Alice denkt.

Martin Jaggi, Caral für Orchester (UA). – Ein Teilstück aus einem grösseren Zyklus. Die Spur des Komponisten führt in zeitlich wie örtlich weit entfernte Gegenden, deren Sedimente der aktuellen Musik amalgamiert werden. Neben die Momente von grosser Spannung, Dichte und Farbigkeit gesellen sich zuweilen auch solche des Kitsches. Die ästhetische Richtung ist interessant, die Lösungen in wenigen Teilen fragwürdig.

Klaus Schedl, Blutrausch für Stimme, Orchester und Elektronik (UA). – Gegenaufklärung, wie sie Deutschland liebt, eine Art Salonrammstein im Stimmungsgeraune von Sloterdijk. Da Schedl im Fach Komposition versagt, setzt er Kniffe der Schlagerwelt ein, um tiefe Gefühle auszulösen. Immerhin konnte sich nach dem Scheiss eine Buhstimme Gehör verschaffen.

Samstag, 15. Oktober 2016 um 4:51 am Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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