Ausmisten

In diesem Traum wechseln die Grössenverhältnisse laufend: ich stehe vor einem meiner hohen Büchergestelle, draussen in der Landschaft, und schaue zu, wie Arbeiter hinter einem der oberen Tablare in einem buchgrossen Schacht tätig sind, sei es mit Strom- oder Glasfaserleitungen. Allmählich wird klar, dass etwas Schwarzes herausgeschaufelt wird, und es fällt in die Bücher der unteren Tablare hinein. Ich brülle. Ein Arbeiter zeigt sich oben auf dem Tablar, ein anderer direkt neben mir. Ich solle mich beruhigen, meinen Büchern würde bestimmt nichts passieren. Ich hole die Kamera, um den Schaden zu dokumentieren. Natürlich fotografiere ich mit schlechten Einstellungen, es ist viel zu dunkel. Ich merke, dass die Dokumentation missraten wird, dieweil Leute der Strasse die Szene begaffen und immer mehr Mist über die Bücher fällt. Die Fotos bleiben unbrauchbar, mürrisches Aufwachen.

In Wirklichkeit versuche ich seit Tagen, bei einer Wohnungsauflösung Bücher in Gestellen und Schränken so zu durchforsten, damit entweder einige von ihnen selbst oder ihr beigelegter Zusatz in Form von Briefen oder sonstigen persönlichen Dokumenten vor dem endgültigen Entsorgungstod gerettet werden können. Gleichzeitig schleppte ich gestern die ganze Anlage von Swisscom-TV mit Router, Funkkästen, der eigentlichen Box und einem ganzen Kabel- und Steckerpark aus der Zentralschweiz in ein Berner Swisscomshop. Der Traum hat gar nichts vorgegaukelt, sondern erscheint als nüchterne Buchhaltung.

Zusatz 19. Juni 2015. Heute zuhause nach Qualen den einarmigen Behindertenrucksack gewogen: 8.5 kg Fotobücher…

Donnerstag, 18. Juni 2015 um 3:42 am Themenbereich: Traum                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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