Pascal Dusapin, Disputatio

Soeben direkt live auf Deutschlandradio Kultur RIAS Kammerchor und Münchener Kammerorchester, Leitung Alexander Liebreich.

Pascal Dusapin, Disputatio mit einem Text von Alcuin aus dem 9. Jh., Uraufführung.

Keine schwergewichte und keine wichtige, aber auch keine üble Musik; vielleicht etwas zu gleichförmig.

Zusatz: Das Stück verdient wahrscheinlich einen besseren Kommentar. Es wurde aber in einer Umgebung gesendet, die ihm nur schaden konnte. Vor der Konzertübertragung brachte Deutschlandradio Kultur, in Bern als Internetradio mit eingeschränkten Höhen und Bässen empfangen, eine Stunde lang Musik von Josef Matthias Hauer, dem falschen Zwölftonprätendenten. Das ist eine Pseudomusik, in der man nur schwerlich einen ästhetisch-künstlerischen Anspruch ausmachen kann. Im Konzert wurde dem 40 minütigen Stück von Dusapin ein kleines von Brahms vorangestellt, Geistliches Lied op. 30, das hübsch ist wie vieles von Brahms, einem die Ohren aber kaum auf Neues einzustimmen vermag. Schlimmer dagegen war das Nachfolgewerk, das Requiem op. 9 von einem gewissen Maurice Duruflé aus dem 20. Jahrhundert, das ausserhalb streng katholisch reglementierter Klostersäle ganz einfach nichts zu suchen hat. Merde, was für eine dicke, unmögliche Luft! Ja eben, dieses dumpfe Umfeld wirkt in der Weise auf das uraufgeführte Werk ein, dass man sich zu meinen genötigt sieht, der Komponist, der die Disputatio eigens für dieses Konzert geschrieben hat, fühle sich darinnen vielleicht gar nicht so unwohl.

Samstag, 6. Juni 2015 um 8:35 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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