Nono, Prometeo

Soeben von 5-7 Uhr morgens in die Dämmerung hinein ab CD mit dem Kopfhörer RS180 und dem ebenso neuen Verstärker Luigi Nono, Prometeo, Tragedia Dell’Ascolto, recorded live 11.-12.VIII.1993, Kollegienkirche, Salzburg (Austria) during Zeitfluss-Festival ’93/Salzburger Festspiele 1993, Dirigent Ingo Metzmacher.

Das ist keine Musik zur abendlichen Erholung und Entspannung, sondern eine, die ein ausgeruhtes Publikum voraussetzt, und frühmorgens scheint mir ein solches Hören immer noch am besten zu gelingen. Es geht in ihr um nichts anderes als um die Aufmerksamkeit tel quel, nicht aber so, wie man meinen möchte, dass sie dieselbe von einem grimmig abverlangte, sondern unerwartet umgekehrt offeriert und als Geschenk darbietet. Sie zeigt, was Aufmerksamkeit ist, die Fähigkeit am äussersten Rande der kulturellen Fertigkeiten, da, wo die Natur die Freiheit in Schranken setzt wie die Gletscher die Alpwirtschaften. Das künstlerische Gebilde versetzt einen in einen Zustand, in dem man meint, der Notwendigkeit auf die Spur zu kommen. Sie ist die Einsicht darein, dass der Mensch nicht nur leben darf sondern es auch muss und die Menschheit überleben. Trotz der Allgemeinheit des Kunstwerkes halluzinierte es mich konkretistisch in die Gegend der Oujets de Mille, wo man über den einen Pass hinweggeschaut zu dem des Grand St-Bernard hinübersieht, für welche wilde Wintergegend bekanntlich bereits Dufay einstens komponierte. Ob Pauline wieder so schlechte Trinkwasserverhältnisse vorfindet wie auf Servay? Einen schönen Stall jedenfalls hat ihr Grossvater hinterlassen, und das Feuerholz wird sie schnell mit dem Maultier nach oben bringen können.

Samstag, 15. März 2014 um 6:55 am Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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