Zorn, Manoury, López
Soeben live direkt auf Bayern 4 Konzert der musica viva, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Brad Lubman, Solisten: Andreas Grau und Götz Schumacher, Klavier
John Zorn: Orchestra variations (Deutsche Erstaufführung). – Ein farbiger Musikgenuss. Wenn man die Widmung ignoriert, eine beeindruckende Ästhetik. Die elektrische Gitarre, die ich bei Zorns Musikern einstens lernte, fehlt.
Philippe Manoury: „Zones de turbulences“ (Uraufführung). – Selbst der zweite, nur knapp 15 Sekunden dauernde Satz ist tonal gedacht. Der vierte ist Boulez, zurückbuchstabiert in die Tonalität. Der fünfte beginnt spannend und bleibt dann auch halbwegs gut. Nicht immer zu vereinfachen wäre besser, und Tanzmusik machen wollen ist definitiv doof. (Merde, dieser unverdiente unendlich andauernde Applaus…) Zorn le Turbulent findet’s missraten.
Jorge E. López: Symphonie Nr. 3 (Uraufführung). – In der Erscheinung vielleicht elegant, im Gehalt aber wohltuend kratzbürstig. Auf der Oberfläche handelt es sich um eine Auseinandersetzung mit Beethoven und Scrjabin, im Innern meldet sich zuweilen Varèse. Nicht selten sind Streckenabschnitte allerdings zum Erschrecken banal. Möglicherweise ist López konservativer als er sich geben will.
Freitag, 13. Dezember 2013 um 9:39 p.m. Themenbereich: Musik RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.