Arditti: Manoury, Verunelli, Ferneyhough

Soeben auf France Musique Concert enregistré le 10 juin à la Cité de la Musique de Paris, dans le cadre du festival ManiFeste, Arditti Quartet, Irvine Arditti, violon, Ashot Sarkissjan, violon, Ralf Ehlers, alto, Lucas Fels, violoncelle.

Philippe Manoury (né en 1952), Stringendo, premier quatuor à cordes. – Eine hübsche Petitesse, etwas simpel und eher tonal als zeitgenössisch gedacht, ein Stück zum Apéritif, das niemandem den Magen schwer macht. Die Idee der Schleifen und später gleichwie der gespitzten Pizzicati wirken wie eine leichte geistige Schlagseite, zu der man aber lieber zustimmend lächelt als dass man sich zum Abwenden entschliessen wollte. Diese Formelemente stossen nichts an und scheinen mit nichts anderem in Beziehung zu stehen – eben weil sie aus einem tonalen Denken entsprungen sind wie gelangweilte Museumsstücke.

Francesca Verunelli (née en 1979), Unfolding pour quatuor à cordes et dispositif électronique, Olivier Pasquet, réalisateur informatique musicale Ircam. – Schade drum: zu sittsam zeitgenössisch, zwar vorwärtstreibend, aber so, als ob man alle flatterhaften Bewegungen schon zu oft vernommen und also z’grechtem verinnerlicht hätte.

Brian Ferneyhough (né en 1943), Quatuor à cordes n° 6. – Warum ist dieses Stück gut? Uff, schwierige Frage, aber gut ist es. Es enthält viele kleine Formelemente, die gegeneinander gespielt werden, so dass man sie mit Spannung verfolgt, in der Annahme, es würde sich aus dem Spiel ein grösseres Ganzes ergeben. Das könnte man auch zu den Streichquartetten Mozarts sagen, aber durch die Nutzung der zeitgenössischen Standards, und dies in künstlerischer Vollendung…, ist der Fortlauf des Stückes jederzeit nach jeder räumlichen Richtung hin offen und eine Spannung von Anfang bis übers Ende hinaus, das einen übers gesuchte Ganze ins Bild setzen würde, garantiert.

Montag, 3. September 2012 um 8:12 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed.