Shepherd, Kim, Chin, Jarell

Soeben live auf France Musique concert enregistré le 10 janvier, à Paris, Cité de la Musique, Ensemble intercontemporain, Susanna Mälkki, direction.

Sean Shepherd (né en 1979), Blur (création mondiale). – Einer sucht und sucht und findet nichts im selbst gelegten Gestrüpp der Stile, Kompositionsansätze und Ästhetiken. Das Stück verdient dem Tag zu Ehren – einen Oscar.

Texu Kim (né en 1980), Toccata inquieta pour clavecin et ensemble (2011, création mondiale), Dimitri Vassilakis, clavecin amplifié. – Schon wieder eine Gammeltonalität mit längst abgelaufenen Formimpulsen. Ist die vorangegangene Musik Gebrauchsmusik für den Film, wo das Vernünftige ausgeräumt bleibt, ist diese eine fürs Theater.

Unsuk Chin (née en 1961), Gougalon, scène de théâtre de rue, pour ensemble (version définitive), I. „Prolog – Dramatisches Aufgehen des Vorhangs“ II. „Lamento der kahlen Sängerin“ III. „Der grinsende Wahrsager mit dem falschen Gebiss“ IV. „Episode zwischen Flaschen und Dosen“ V. „Circulus vitiosus – Tanz vor den Baracken“ VI. „Die Jagt nach dem Zopf des Quacksalbers“. – Durch eine schöne dichte Schreibweise ist das Stück, das in den Untertiteln explizit darauf hinweist, Theatermusik zu sein, vor allen bösen Worten geschützt. Die Komponistin zeigt auch in diesem Werk eine so grosse Stärke, dass die zeitweilige Lehrerschaft Ligetis ihr offenbar nichts hat antun können. (Nach dem Konzert wurden noch Stücke aus Akrostichon-Wortspiel von 2004 ab CD gespielt, auch dies eine Musik, die die Eigenständigkeit und Qualität von Unsuk Chin deutlich macht: III. „Die Spielregel“, IV. „Vier Jahreszeiten“, V. „Domifare S.“, VI. „Das Beliebigkeitspiel“, VII. „Aus der alten Zeit“)

Michael Jarrell (né en 1958), La Chambre aux échos (commande de l’Ensemble intercontemporain, Lucerne Festival, Fondation Artephila, création française de la version définitive). – Die gleichbeste Musik von heute wie die von Chin. Ein starkes, aber auch etwas leichtes Stück. Man dürfte Répons nicht kennen, um es beim Anhören kontinuierlich, ohne sporadische Seitengedanken an das ältere Werk, adäquat einschätzen zu können.

Montag, 27. Februar 2012 um 9:26 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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